Verlangsamung 2022 |
20.07.2022 21:05:00
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Marktexperte Michael Burry rechnet mit anhaltender Inflation über Jahre
Das Thema Inflation treibt Anleger und Konsumenten seit geraumer Zeit um. Und glaubt man dem Marktexperten Michael Burry, werden hohe Verbraucherpreise noch eine lange Zeit marktbestimmend sein.
• Arbeitsmarkt- und Lieferkettenproblematik
• Verlangsamung des Verbraucherpreisanstiegs in diesem Jahr
Michael Burry gilt als Marktexperte. Der Hedgefondsmanager, der die Immobilienkrise im Jahr 2007 kommen sah und mit einer Wette gegen den Immobilienmarkt Millionen verdiente, ist, spätestens seit seine Geschichte als "The Big Short" verfilmt wurde, für viele Anleger ein Marktorakel. Nicht ohne Grund tritt er auf seinem Twitter-Account als "Cassandra" auf. Wirklich festnageln lassen will sich Burry aber offenbar nicht auf seine Tweets, denn in der Regel löscht er diese nach kurzer Zeit wieder. Die wichtigsten sichert ein Twitter-Account namens "Michael Burry Archive" per Screenshot.
Burry wenig optimistisch beim Thema Inflation
In einem dieser Tweets erklärte Burry unlängst, dass die Umstrukturierung der globalen Lieferkette die Inflation weiter antreiben werde. "Engpässe bei Onshoring/Arbeitskräften plus eine globale Umstrukturierung der Lieferkette erhöhen die langfristige Inflationsuntergrenze, selbst wenn die Bullwhip-Zyklen sinken", schrieb der Experte unlängst auf Twitter. Unter einem Bullwhip- oder Peitscheneffekt verstehen Ökonomen Nachfrageschwankungen entlang der gesamten Lieferkette, die unterschiedlich hoch ausfallen, abhängig davon, wie lang die Kette zwischen Endkunde und Hersteller ist.
https://t.co/xEYbo0IWmp pic.twitter.com/KSjAYqJd4i
- Michael Burry Archive (@BurryArchive) July 5, 2022
Burry geht also davon aus, dass die Inflation langfristig weiter ein Thema bleiben wird und diesbezüglich nicht in naher Zukunft mit einer Entspannung zu rechnen ist. Dabei verwies Burry in diesem Zusammenhang auf einen Bloomberg-Artikel, in dem es insbesondere um den Onshoring-Boom in den USA geht, nachdem die Pandemie Engpässe und einen Anstieg der Versandkosten ausgelöst hatte.
Neue geopolitische Risiken voraus?
Neben dem ökonomischen Teil seines Tweets birgt der Post von Burry auch eine pessimistische Einschätzung der geopolitischen Lage. So äussert er die Vermutung, dass China im kommenden Jahr einen Angriff auf Taiwan in die Wege leiten könnte. Zudem hält er es für möglich, dass der Ukraine-Krieg über Litauen auf die Europäische Union übergreifen könnte.
Inflation wird sich verlangsamen
Vor Veröffentlichung des Tweets hatte Burry die aktuelle Inflationsentwicklung bereits einmal auf Twitter ins Visier genommen und einen langsameren Verbraucherpreisanstieg im Jahresverlauf prognostiziert. Seiner Ansicht nach würden Einzelhändler mit Blick auf hohe Lagerbestände Preiskürzungen vornehmen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Verbraucherersparnisse zunehmend kleiner würden und die Menschen ihre Ausgaben einschränken müssten.
Redaktion finanzen.ch
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