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Auswandern 24.07.2023 21:16:00

Schweiz als Zufluchtsort: Warum Norwegens Reiche ihre Heimat verlassen

Schweiz als Zufluchtsort: Warum Norwegens Reiche ihre Heimat verlassen

Eine Steuererhöhung löst eine Auswanderungswelle von Norwegens Vermögenden aus, die nun die Schweiz als ihren neuen Zufluchtsort wählen, währenddessen eine Gegenmassnahme bereits eingeleitet wurde. Mehr dazu im folgenden Beitrag.

• Steuererhöhung treibt Norweger in die Schweiz
• Beliebte Schweizer Kantone profitieren
• Norwegen reagiert mit schärferer "Exit-Steuer"

Auswanderung dank Steuererhöhungen

Inmitten einer wachsenden Welle von finanziell potenten norwegischen Bürgern, die sich für eine Verlagerung ihres Wohnsitzes in die Schweiz entscheiden, steht eine steuerliche Entscheidung der norwegischen Regierung. Diese entschied, die Steuern für Personen mit hohem Vermögen im November 2022 zu erhöhen, eine Entscheidung, die von der Regierung von Jonas Gahr Störe getroffen wurde. Die maximale Vermögenssteuer stieg dabei von 1,0 Prozent auf 1,1 Prozent, so watson in einem Online-Artikel. Dieser Anstieg, obwohl klein, hat bedeutende finanzielle Auswirkungen für viele Norweger, was sie dazu veranlasst, nach steuerlichen Zufluchtsorten zu suchen. Und genau hier kommt die Schweiz ins Spiel.

Die jährliche Auswanderungsrate von Norwegen in die Schweiz war in den Jahren vor der Steuererhöhung recht stabil, mit durchschnittlich 200 Auswanderern pro Jahr zwischen Mai 2017 und April 2022. Doch seit der Steuererhöhung hat sich diese Zahl deutlich erhöht, und zwischen Juni 2022 und Mai 2023 haben bereits 373 Personen ihren neuen Wohnsitz in der Schweiz angemeldet, so die Ausländerstatistik von dem Staatssekretariat für Migration in der Schweiz.

Die Steuererhöhungen in Norwegen wirken sich insbesondere auf Personen und Ehepaare mit enormem Vermögen aus. So wurde die Vermögenssteuer für Personen mit einem Vermögen von über 20 Millionen norwegischen Kronen (ca. 1,7 Millionen Franken) und für Paare mit einem Vermögen von über 40 Millionen norwegischen Kronen (ca. 3,4 Millionen Franken) um 0,4 Prozent erhöht, wie watson in einem Online-Artikel berichtet. Darüber hinaus wurden die Steuersätze auf Dividenden und Kapitalgewinne aus Aktien von 35,2 auf 37,8 Prozent angehoben.

Kann die "Exit-Steuer" den Trend stoppen?

Die meisten norwegischen Auswanderer mit hohem Vermögen zieht es in die Schweizer Kantone Luzern, Zug, Zürich und Tessin. Neben der landschaftlichen Schönheit und der ähnlichen sozialen Kultur spielen auch steuerliche Gründe eine entscheidende Rolle bei der Wahl des neuen Wohnorts. Schätzungen zufolge wurden Vermögenswerte in Höhe von rund 160 Milliarden norwegischen Kronen (ca. 13,5 Milliarden Euro) in die Schweiz verlagert, berichtet watson weiter.

Diese Verlagerung von Vermögen hat die Aufmerksamkeit der norwegischen Regierung auf sich gezogen. Um die Auswanderung ihrer reichsten Bürgerinnen und Bürger zu stoppen, hat die norwegische Regierung jedoch nicht die Steuern gesenkt, sondern die sogenannte "Exit-Steuer" verschärft, wie KPMG in einem Beitrag berichtet. Diese Steuer, welche beim Wegzug reicher Norweger fällig ist, betrifft bisher nicht realisierte Gewinne des Vermögens und war auf einen Zeitraum von fünf Jahren beschränkt. Nun soll diese Beschränkung aufgehoben werden, was bedeutet, dass die Steuern auch bei nur auf dem Papier vorhandenen Gewinnen fällig werden.

Es bleibt abzuwarten, ob die "Exit-Steuer" Norwegens oder die steuerlichen Vorteile der Schweiz letztlich den Ausschlag geben werden.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Marian Weyo / Shutterstock.com,Christian Zachariasen/Getty Images

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