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Bullenmarkt zuende? 26.08.2018 22:10:00

Top-Investor Scott Minerd: Der beste Moment, um Gewinne mitzunehmen, ist der August 2018

Top-Investor Scott Minerd: Der beste Moment, um Gewinne mitzunehmen, ist der August 2018

Die Vorboten für einen Marktcrash häufen sich, glaubt Guggenheim Chief Investment Officer Scott Minerd. Wer auf dem Börsenparkett Gewinne einfahren will, sollte dies besser jetzt tun, bevor es zu spät ist.

Guggenheim Chief Investment Officer Scott Minerd weist nicht das erste Mal auf einen drohenden Crash am Markt hin. Schon seit Monaten warnt der Investor vor dem Risiko eines scharfen Aktienrückgangs. Der Markt ließ sich von Minerds Untergangsprophezeiungen jedoch bislang nicht beeindrucken und setzte seinen Marsch nach oben fort. Doch nun mehren sich die Vorboten eines drohenden Marktcrashs, glaubt Minerd. Das veranlasste ihn, seine Warnung noch einmal via Twitter zu wiederholen - diesmal etwas eindrücklicher:

Drohender Crash: Rette sich, wer kann?

Im Würgegriff der Türkei-Krise und des Lira-Verfalls, knickten auch die US-Märkte am Mittwoch deutlich ein. Dennoch wirkt die Lage auf den ersten Blick wenig bedrohlich: Der Dow Jones ist im August bisher um rund 1 Prozent zurückgegangen, während der S&P 500 den Monat glatt beenden dürfte. Der Nasdaq Composite verzeichnet sogar eine Rendite von 1,3 Prozent. Dennoch ist Minerd überzeugt, dass dem Bullenmarkt schon bald die Puste ausgehen wird. Der August sei der Moment, um Gewinne einzufahren, twitterte er, selbst wenn dies nicht der Moment wäre, so würden Anleger dennoch nicht viel Aufwärtspotenzial aufgeben. Als schlechtes Omen sieht Minerd vor allem die Abflachung der Ertragskurve, einer Linie, die Erträge aller Laufzeiten, vor allem die der zwei- und zehnjährigen Schatzbriefe abbildet. Wenn die Preise steigen, sinken die Anleiherenditen. Flacht sich die Kurve demnach ab, gilt dies gemeinhin als schlechtes Omen für die Wall Street, da dieses Phänomen eine Verlangsamung der Konjunktur implizieren soll. Steigende Käufe und sinkende Renditen sorgen dafür, dass sich die Kluft zwischen lang- und kurzfristigen Anleihen verringert. Doch Minerd hat noch weitere Risiken ausgemacht.

Globale Ereignisse im Fokus: Wiederholt sich die Geschichte?

Noch vor einem Monat warnte Minerd davor, dass die globalen Handelskonfrontationen, insbesondere die zwischen den USA und China, für Gegenwind auf dem Börsenparkett sorgen könnten. Nun wies der Investor zusätzlich darauf hin, dass der jetzige Bullenmarkt nun beinahe so lange andauere wie noch keiner zuvor und die Lage schnell umschlagen könne - in eine Periode der Instabilität und der gesteigerten Aktienverkäufe, auch bekannt als "Minsky-Moment". Dass der Lauf der Bullen demnächst vor seinem Ende stehen könnte, untermauerte Minerd mit Vorkommnissen im August 1987, die eine globale Krise einleiteten. Zu dieser Zeit erreichten die Aktien ihren Höchststand. Im Juli 1997 brach dann der Thailändische Baht ein. In einem weiteren Tweet warnt Minerd Anleger, sich "nicht von der aktuell vorherrschenden Selbstgefälligkeit täuschen zu lassen":

Stabilität führe zu Instabilität, zitiert Minerd auch die Regel nach Minsky in seinem Tweet und weist auf die Parallele zwischen dem Baht-Verfall 1997 und dem Einbruch der Türkischen Lira hin.

Steht der Crash kurz bevor?

Tatsächlich schwelen aktuell weltweit Konflikte, die es Bullen schwermachen könnten. Neben dem Zusammenbruch der Lira, drücken auch die Unsicherheiten in Italien und die dortige Regierungspolitik, aber auch Argentinien und der nach wie vor über allem schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China aufs Gemüt der Anleger. Wie unmittelbar die Schwächephase jedoch bevorsteht, ist schwierig verlässlich vorauszusagen. Auch Scott Minerds Warnungen sind bereits oft nicht so eingetreten wie prophezeit. Die Geschichte beweist jedoch, dass er irgendwann recht behalten wird. Die Schwierigkeit für Anleger ist also, abzuschätzen, wann dieser Zeitpunkt erreicht ist.

Redaktion finanzen.ch

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