Creditreform-Untersuchung |
16.01.2024 23:23:00
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Unternehmensinsolvenzen in der Schweiz 2023 gestiegen - fast 10‘000 Firmenkonkurse
Zwar sank die Gesamtanzahl aller Firmenkonkurse in der Schweiz im Jahr 2023, die Unternehmensinsolvenzen legten im vergangenen Jahr jedoch zu, wie eine Untersuchung zeigt. Einen neuen Rekord gab es unterdessen bei den Neueintragungen ins Handelsregister zu beobachten.
• Zahl der Insolvenzen gestiegen
• Nettowachstum unter Vorjahreswert
Gesamtanzahl aller Firmenkonkurse 2023 gesunken
Der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform untersucht jährlich die in der Eidgenossenschaft veröffentlichten Konkurspublikationen und analysiert auch Gründe für die Meldung. Im Jahr 2023 zählte die Creditreform Schweiz damit 9‘998 solcher Publikationen, die auf Unternehmen zurückzuführen waren. Das entsprach einem Rückgang von einem Prozent nach 10‘097 Konkursmeldungen im Vorjahr.
Zuwachs bei Insolvenzen erkennbar
7‘335 der fast 10‘000 Meldungen erfolgten aufgrund von Insolvenzen. In diesen Fällen waren die Unternehmen also nicht mehr in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern zu begleichen. Im Vergleich zum Jahr 2022 (6‘791 Einträge) legten die Konkursmeldungen aufgrund von Überschuldung damit um acht Prozent zu, wie aus den Daten der Creditreform hervorgeht.
Weniger Konkurse aufgrund von Mängeln in der Organisation
Die restlichen 2‘663 Einträge für das Jahr 2023 gehen auf Konkurse aufgrund von Mängeln in der Organisation zurück, die unter OR-Artikel 731b fallen. Wie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) dazu informiert, handelt es sich bei dieser Form des Konkurses in der Regel um Fälle, in denen das entsprechende Unternehmen jegliche Geschäftsaktivitäten eingestellt hat. So kann es etwa sein, dass nicht mehr alle gesetzlich vorgeschriebenen Organe vollständig oder vorhanden sind. Rein wirtschaftlich gesehen sei ihnen daher keine Bedeutung zuzuschreiben, so das WBF. Im Jahresvergleich gingen die Konkurse aufgrund von Mängeln in der Organisation von zuvor 3‘306 Eintragungen um 19,4 Prozent zurück.
Unter den Privatpersonen stiegen die Konkurse 2023 derweil von 8‘219 um 0,7 Prozent auf 8‘280 an.
Deutliche Unterschiede in den Kantonen
Betrachtet man die einzelnen Kantone, so ist auffällig, dass in Uri, Freiburg, Graubünden, Glarus und dem Tessin deutliche Rückgänge verzeichnet wurden. Am stärksten verbessert hat sich der Kanton Uri, von 30 Konkursmeldungen im Vorjahr auf nun nur noch 14 (-53,3 Prozent). Anders sah es jedoch in Obwalden, Appenzell Ausserrhoden und Jura aus, wo die Konkursanzahl 2023 deutlich stieg. Den höchsten prozentualen Zuwachs gab es in Jura mit 63 Konkursen nach 44 im Jahr 2022. Das entspricht einem Plus von 43,2 Prozent.
Grundstück- und Wohnungswesen mit stärkstem Rückgang
Deutlich weniger Konkurse wurden ausserdem in den Branchen Grundstück- und Wohnungswesen (-18,5 Prozent), Energie- und Wasserversorgung (-16,7 Prozent), Land- und Fortwirtschaft (-14,5 Prozent), Finanzdienstleistungen und Versicherungen (-11,0 Prozent), Information und Kommunikation (-11,0 Prozent) sowie Hoch- und Tiefbau (-10,1 Prozent) vermeldet. Zu einer höheren Meldungslage kam es hingegen bei Gastgewerbe und Beherbergung (10,6 Prozent), Verkehr und Lagerei (13,8 Prozent) sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung (14,2 Prozent).
Rekordwert bei Neueintragungen - Nettowachstum dennoch niedriger
Darüber hinaus untersuchte die Creditreform auch die Anzahl der Neueintragungen im Handelsregister. So wurden 2023 insgesamt 51'238 Unternehmen neu eingetragen, was einem Plus von 2,4 Prozent zum Vorjahr - und ausserdem einem neuen Rekordwert - entspricht. Der Grossteil der Neuneintragungen war mit einem Anteil von 24 Prozent dem Dienstleistungssektor zuzuschreiben, gefolgt von Handel und Verwaltung/Soziales/Kunst mit jeweils 15 Prozent.
Da aber die Anzahl der Konkurse aufgrund von Überschuldung gestiegen ist, kam es mit 20‘760 Löschungen aus dem Handelsregister auch zu einer Steigerung von 9,6 Prozent im Vergleich zu 2022, als nur 17‘962 Einträge entfernt wurden. Damit lag im Jahr 2023 ein Nettowachstum von 20‘478 Unternehmen vor, was 6,7 Prozent weniger war als noch im Vorjahr (21‘956).
Redaktion finanzen.ch
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