Unattraktive Anlage? |
18.01.2020 22:37:00
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Darum sieht Goldman Sachs in 2020 einen "Baby-Bärenmarkt" bei Anleihen
Anleihen galten lange Zeit als sicherer Hafen unter Anlegern - wer dagegen wettete, hatte in den vergangenen Jahrzehnten schlechte Karten. Doch laut Goldman Sachs, wendet sich das Blatt im neuen Jahr.
• Niedrigzinsen werden zur Belastung
• Bis zur Erholung dauert es
Goldman Sachs liess Ende November mit einer Warnung Anleger aufhorchen: Für das neue Jahr 2020 prognostizieren die Experten der US-Investmentbank einen "Baby-Bärenmarkt" am Anleihemarkt.
Niedrigzinsen belasten Anleihen
In einer Kundenmitteilung, in der Goldman Sachs zehn Marktthemen behandelte, rief das Geldhaus die Warnung aus. Grund für die bevorstehende Abwärtsbewegung am Anleihemarkt sei, dass die Federal Reserve im Laufe von 2019 drei Senkungen des Leitzins vornahm. Während vor rund 40 Jahren, im Jahr 1981, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen an 16 Prozent kratzte, fiel sie in diesem Jahr unter 1,5 Prozent. Dabei haben sie gegensätzlich zu den Kursen performt. Dementsprechend haben sich Anleihen inzwischen als weniger attraktives Investment entpuppt. Wie capital.de Georg Graf von Wallwitz, Chef der Münchner Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz zitiert, werfen Anleihen nichts mehr ab. Niedrige und negative Zinsen erhöhen demnach die Volatilität bei Anleihen, das Risiko steigt zusätzlich durch die Abhängigkeit von den Zentralbanken. Doch auch der Handelsstreit hat den Anleihemarkt in seinem Bann: Erst kürzlich fielen die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in den USA innerhalb eines Tages so stark, wie seit August nicht mehr. Auslöser war der US-Präsident höchstpersönlich, der zu diesem Zeitpunkt einen baldigen Deal mit China unwahrscheinlich erscheinen liess.
Das gegenwärtige Marktumfeld, das weltweit von Niedrigzinsen geprägt wird, spricht also für die Prognose von Goldman Sachs. Zwar rechnet die US-Investmentbank 2020 zunächst mit einem moderaten Anstieg der Rendite für zehnjährige Staatsanleihen, spätestens in der zweiten Jahreshälfte soll es aber zu einem Rücksetzer auf 2,25 Prozent kommen.
Erholung am Anleihenmarkt noch in weiter Ferne?
Dabei scheint eine Erholung des einst als sicherer Hafen geltenden Assets alles andere als nah zu sein. Wie Goldman Sachs sich erinnert, zeige die Geschichte, dass "Anleiherenditen wieder zu steigen anfangen, wenn der Markt mit bedeutenden Chancen auf Zinserhöhungen rechnet". Allerdings schätzt das Geldhaus, dass diese, für die Trendwende notwendige Begebenheit noch lange nicht zu erkennen sei. So hat die Fed signalisiert, dass es momentan noch keine Möglichkeit gebe, Zinsanhebungen vorzunehmen - die Hürden seien zu gross.
Redaktion finanzen.ch
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