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Attraktives Niveau 02.11.2023 23:07:00

US-Bondrenditen markieren Höchststand seit 16 Jahren: Wie können Schweizer Anleger dies für sich nutzen?

US-Bondrenditen markieren Höchststand seit 16 Jahren: Wie können Schweizer Anleger dies für sich nutzen?

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind kürzlich auf ein Hoch seit 16 Jahren gestiegen. Experten raten daher zu diversifizierten Anlageportfolios.

UBS
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• Renditen der US-Staatsanleihen steigen auf Höchststand seit 16 Jahren
• US-Staatsanleihen attraktiv für Schweizer Anleger
• Obligationen haben ihre Rolle als "sicherer Hafen" nicht erfüllt

Renditen der US-Staatsanleihen ziehen an

Die Renditen für US-Staatsanleihen markierten erst kürzlich den höchsten Stand seit 16 Jahren. So lag der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) am 23. Oktober 2023 erstmals seit 2007 wieder über der Marke von fünf Prozent. Marktstimmen erklärten sich den Anstieg der Renditen mit der Erwartung an die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. So gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins für eine längere Zeit auf dem aktuell hohen Niveau belassen könnten, als zunächst angenommen worden war. Ausserdem wurde betont, dass die Regierung der Vereinigten Staaten aufgrund des hohen Staatsdefizits verstärkt Anleihen auf den Markt bringen könnte.

So können Schweizer Anleger von steigenden Renditen für US-Staatsanleihen profitieren

Noch vor zwei Jahren befanden sich die Renditen für US-Staatsanleihen auf einem Rekordtief, wie das Nachrichtenportal Cash.ch rekapituliert. Zusammen mit dem neuesten Anstieg der Renditen stieg nun auch die Renditedifferenz zu den Schweizer Bundesobligationen. Unter Berücksichtigung der konstanten Währungsabwertung des Dollars zum Schweizer Franken handle es sich nun um ein attraktives Niveau.

BlackRock-CEO Larry Fink erklärte jedoch, dass ein unüberlegter Wechsel zu US-Staatsanleihen aufgrund der hohen Renditen nicht ratsam sei, obwohl diese sehr attraktiv seien. Ein klassisches Portfolio mit einem Anteil von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen halte er ausserdem weiterhin für überholt. Er empfehle vielmehr 80 Prozent in Aktien sowie harte Assets (zum Beispiel Immobilien) und 20 Prozent in Obligationsanlagen oder festverzinsliche Vermögenswerte zu investieren.

Ausserdem gebe es laut Cash.ch ein bemerkenswertes Phänomen bei langlaufenden US-Staatsanleihen: "Während 10- und 30-jährige Treasuries 4,95 respektive 5,08 Prozent Rendite abwerfen, steht der 20-jährige Bond bei 5,30 Prozent." Hintergrund sei, dass auf das 20-jährige Papier keine Optionen und Futures zur Absicherung oder Spekulation gehandelt werden können. Ein Experte erklärte daher, dass der 20-jährige T-Bond ein genaueres Bild liefere als die 10- und 30-jährigen Pendants und damit das attraktivste Risiko-/Chancenprofil aufweise.

Mittlerweile sind mehrere Analysten der Überzeugung, dass die Renditen von US-Staatsanleihen kurz davor stehen, ihren Höhepunkt zu erreichen. Dies wurde laut Cash.ch auch in einem Bericht der Analyse-Firma Datatrek thematisiert, in dem darauf hingewiesen wurde, dass die Dynamik, die zu einem signifikanten Anstieg der Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen geführt hat, respektiert werden müsse. Dieser Anstieg sei derart stark gewesen, dass er die übliche Risikoaversion, die in Zeiten globaler Turbulenzen auftrete, ausser Kraft gesetzt habe. Datatrek erwarte für diesen Monat weiterhin eine hohe Volatilität auf dem US-Bondmarkt. Es scheine jedoch, dass die US-Renditen ihren Höhepunkt erreicht haben, obwohl im Moment noch kein deutlicher Auslöser dafür erkennbar sei. Eine nachhaltige Korrektur der Renditen werde daher erst eintreten, wenn dieser Auslöser deutlich sichtbar werde.

Obligationen: Rolle als "sicherer Hafen" nicht erfüllt

Ausserdem seien Anleihen keine Versicherungen gegen geopolitische Risiken. "US-Staatsanleihen haben in den letzten Tagen ihre übliche Rolle als sicherer Hafen nicht erfüllt", zitiert Cash.ch den Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management Mark Haefele aus einer kürzlich veröffentlichten Kundennotiz. Zwar übertrafen starke Daten aus den USA die Sorgen über den sich verschärfenden Konflikt im Nahem Osten, dennoch setzten Anleger eher auf Gold und Öl als Absicherungen. Ähnlich wie Fink rät Haefele deshalb weiter zu diversifizierten Anlageportfolios. "Am meisten bevorzugen wir Anleihen mit hoher Qualität, die von einer Verlangsamung des Wachstums und einer Abschwächung der Inflation profitieren dürften. Da jedoch widersprüchliche Kräfte auf die Märkte wirken, raten wir Anlegern, ihre Multi-Asset-Portfolios im Kern zu stärken."

Raiffeisen Schweiz sieht Anleihen ebenfalls als attraktiv an, setzt aber auf kurze Laufzeiten. "Anleger können aktuell mit kurzlaufenden einjährigen T-Bills 5,2 Prozent Rendite erzielen, bei 2-jährigen US-Treasuries liegt diese ebenfalls bei rund 5,2 Prozent", erklärte Chief Investment Officer Matthias Geissbühler. Ausserdem bestehe laut Geissbühler ein Risiko, dass die Zinsen kurzfristig doch noch weiter steigen könnten. Während die Staatsverschuldung der USA weiter zunehme, falle mit der US-Notenbank ein wichtiger Käufer von Treasuries weg. Und auch China und Japan seien zuletzt nicht als Käufer aufgetreten. Dies könnte zu einer wachsenden Diskrepanz zwischen dem Angebot und der Nachfrage führen, was die Möglichkeit einer weiteren Erhöhung der Zinsen mit sich bringe. Ausserdem bestehe die Gefahr eines "Government Shutdown" im November, der potenziell eine weitere Herabstufung der Bonität durch eine Ratingagentur auslösen könnte.

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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