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17.05.2021 23:21:00
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Barrick Gold-CEO Mark Bristow: Goldpreis wird durch "irrationales" Verhalten gestützt
Auf Zwölf-Monats-Sicht steht der Goldpreis klar im Plus. Dies weckt anscheinend starke Begehrlichkeiten. Barrick Gold-CEO Mark Bristow beklagt jedenfalls, dass die Investoren von Minenunternehmen "hysterisch" dem schnellen Geld hinterherjagen.
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Jetzt informieren• Barrick Gold kritisiert Gier von Fondsmanagern
• Längerfristiges Engagement gefordert
Während der Coronakrise flüchteten viele Anleger in den sicheren Hafen Gold. Dies hat den Preis für eine Unze des gelben Edelmetalls im August 2020 sogar auf ein neues Allzeithoch bei über 2'000 Dollar getrieben. Inzwischen ist der Preis wieder etwas zurückgekommen.
Aktuell wird der Goldpreis von Inflationssorgen gestützt. So setzt sich am Markt die Meinung durch, dass die US-Notenbank Fed nicht die Absicht hat, die Leitzinsen bald anzuheben. Vor diesem Hintergrund setzen einige Investoren auf Gold als Inflationsschutz. Auch Mark Bristow, der Chief Executive Officer der Barrick Gold Corp., sieht den Goldpreis derzeit gestützt durch ein "irrationales" Verhalten - als Reaktion auf eine pandemiegeplagte Wirtschaft - welches den Geldwert bedroht.
Fondmanager jagen Rendite
In einem Interview hat Bristow nun beklagt, dass Investoren aufgrund des Goldpreisanstiegs höhere Renditen von den Goldminenbetreibern fordern und damit deren Wachstumsmöglichkeiten untergraben. "Das einzige was wir vom Markt hörten war Rendite, Rendite, Rendite", zitiert "Bloomberg" den Manager.
Laut dem Manager wurden diese Rufe inzwischen auch von den Staaten gehört, in denen die Minen betrieben werden. Nun kämen auch schon von dieser Seite Forderungen nach einer höheren Beteiligung am gestiegenen Goldpreis.
Doch hierfür zeigen die Investoren wiederum kein Verständnis. "Die Fondsmanager hauen einfach auf den Tisch und wollen Geld sehen - sie sind nicht daran interessiert, dass die Industrie ihr Fundament stärkt", so Mark Bristow. "Und dann drehen sie sich um und werden hysterisch, wenn die betroffenen Länder Einnahmen sehen wollen."
Barrick Gold-CEO fordert längeren Atem
Laut "Bloomberg" drängt Bristow die Fondsmanager zu einer längerfristigen Haltung. Er weist darauf hin, dass die Minenbetreiber derzeit vor zahlreichen Herausforderungen stehen, so hätten sie es mit heiklen gesetzlichen und geologischen Gegebenheiten zu tun und müssten gleichzeitig das Vertrauen von Politik und Bevölkerung gewinnen, in einer Zeit, in der Umweltaspekten eine wachsende Bedeutung zukommt.
"Ich kann die Leute nur davor warnen, der Industrie wie besessen Cash-Mittel abzuziehen und eine Stärkung der Bilanz sowie Zukunftsinvestitionen zu verhindern", erklärte Bristow. "Exploration und Abkommen zu treffen schafft Werte und als Vorstand eines Minenunternehmens kann man keine Werte schaffen, wenn man nicht die Unterstützung der Fondsmanager hat".
Warren Buffett hat sich von Barrick Gold-Aktien getrennt
Vielleicht sind die Aussagen von Mark Bristow ja auch als Seitenhieb in Richtung Warren Buffett gedacht, was ziemlich ironisch wäre, schließlich gilt das Orakel vom Omaha ja als Paradebeispiel eines Langfrist-Investors. Buffet hatte im Corona-Jahr 2020 mit seinem Einstieg bei Barrick Gold großes Aufsehen erregt, schließlich hat er jahrelang deutlich gemacht, dass er kein Fan von Gold ist. Zwar machte das Investment lediglich wenige Zehntelprozent am Gesamtportfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway aus, trotzdem kam es geradezu einem Paradigmenwechsel gleich.
Doch in diesem Zusammenhang brach der Investment-Guru, der sonst langfristig in Unternehmen investiert, gleich noch mit einer weiteren seiner Traditionen. So berichtete "The Motley Fool" unter Berufung auf Unterlagen, die Berkshire bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, dass sich die Buffett-Gesellschaft bereits wieder von dieser Beteiligung getrennt und zum Ende des vierten Quartals 2020 keine Barrick-Gold-Aktien mehr besessen hat. In dem Medienbericht wurde spekuliert, dass vielleicht ein enttäuschender Produktions-Ausblick des weltweit zweitgrößten Goldförderers für 2021 für diesen Rückzug verantwortlich gewesen sei.
Redaktion finanzen.ch
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