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Sicherer Hafen 18.04.2020 21:17:00

Corona-Pandemie: Kann die Krise den Goldpreis auf neue Höchststände treiben?

Corona-Pandemie: Kann die Krise den Goldpreis auf neue Höchststände treiben?

Nach den Osterfeiertagen kletterte der Goldpreis auf den höchsten Stand seit über sieben Jahren. Sind nun sogar neue Rekordniveaus drin?

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• Goldpreis hat sich von Corona-Verlusten erholt
• Blick in die Vergangenheit weckt Hoffnung auf Gold-Rally
• Zahlreiche Argumente für neuen Rekordpreis

Aufgrund von Konjunktursorgen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, überwand der Goldpreis am Dienstag die Marke von 1'700 US-Dollar und stieg dabei auf ein Sieben-Jahres-Hoch. In Euro wurde am Donnerstag sogar ein Rekordstand von 1'597,34 Euro je Feinunze erreicht. Doch wichtiger sind die Notierungen in US-Dollar. Auch hier könnte das gelbe Edelmetall neue Höhen erreichen.

Erinnerungen an Finanzkrise 2008

Trotz seines Rufs als "sicherer Hafen" musste auch Gold zu Beginn der Corona-Krise Kursverluste hinnehmen. Doch im Gegensatz zu Aktien konnte es diese Verluste inzwischen schon wieder aufholen. Dies liegt daran, dass für diese Verluste nicht ein schwindendes Anlegervertrauen verantwortlich war, sondern nur Notverkäufe von Investoren, die von ihren Banken aufgefordert wurden, für ihre mit Wertpapieren hinterlegten Kredite zusätzliche Liquidität nachzuschiessen.

Schon während der Finanzkrise 2008 hatte es eine ganz ähnliche Entwicklung gegeben: Der Goldpreis war zunächst gefallen, um dann in den folgenden Jahren zu steigen und in 2011 sogar ein neues Rekordhoch bei rund 1'900 Dollar pro Feinunze zu erklimmen. Und es gibt zahlreiche Gründe, die auch jetzt für einen weiter steigenden Goldpreis sprechen.

Hohe Gold-Nachfrage

Dass Gold seinen Status als "sicheren Hafen" nicht eingebüsst hat, ist auch an der starken Nachfrage zu erkennen. So haben die Bestände an Gold-ETF laut Angaben des "World Gold Council" Ende März mit 3'185 Tonnen ein Rekordhoch erklommen. Dieses starke Interesse an dem gelben Edelmetall stützt den Goldpreis.

Der Wunsch nach Sicherheit ist derzeit stark ausgeprägt - und sehr verständlich. Denn selbst wenn derzeit der Eindruck entsteht, dass in China der Höhepunkt der Epidemie überwunden ist und auch in vielen europäischen Staaten die Neuinfektionen zurückgehen, so bleibt die Unsicherheit in Zusammenhang mit der Corona-Krise dennoch extrem hoch. Zum einen ist die globale Wirtschaft nämlich noch immer weit von einem Normalzustand entfernt, zum anderen kann auch eine zweite Krankheitswelle nicht ausgeschlossen werden.

Massnahmen der US-Fed stützen Goldpreis

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft zahlreicher Länder in den letzten Wochen hart getroffen. Geschäfte mussten schliessen, Betriebe ihre Produktion einstellen. Um die wirtschaftlichen Folgen zumindest zu lindern, hat die US-Notenbank unter anderem eine Ausweitung ihrer Anleihekäufe beschlossen.

Dies wirkt sich negativ auf die Nominalzinsen aus. Dies, zusammen mit einem von Volkswirten erwarteten Anstieg der Inflation - ausgelöst durch die enorme Geldschwemme -, wird voraussichtlich die realen Zinsen drücken. Tiefe oder gar negative Realzinsen stützen wiederum den Goldpreis, denn dann gewinnt Gold an Attraktivität gegenüber anderen Anlageformen wie beispielsweise US-Staatsanleihen.

Rückschläge möglich

Doch auch wenn derzeit viel für einen weiteren Anstieg des Goldpreises spricht, so können auch zwischenzeitliche Rücksetzer nicht ausgeschlossen werden. Denn sollte es zu einem weiteren tiefen Einbruch am Aktienmarkt kommen, so könnte dies womöglich weitere Anleger zu Notverkäufen ihrer Goldbestände zwingen, um Löcher bei ihren Aktiengeschäften zu stopfen.

Redaktion finanzen.ch

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