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Die goldene Stunde 11.01.2024 15:06:00

Mehrere Faktoren dürften den Goldpreis ansteigen lassen

Kolumne

Die Inflation in der Schweiz und in Europa konnte zwar mittlerweile recht gut ausgebremst werden, doch nun zeigt sich ein gedämpftes Wirtschaftswachstum. Nach einer Zeit massiver Erhöhungen der Leitzinsen steht in den USA vermehrt wieder eine Senkung der Zinsen zur Diskussion. Sinken die Zinsen, dürfen wir einen starken Anstieg beim Goldpreis erwarten.

Es gibt aber weitere Faktoren, die den Wert von Gold antreiben. Bei der gegenwärtig geopolitisch instabilen Lage ist das gelbe Edelmetall für viele private und institutionelle Anleger der sichere Hafen. Gold darf aber nicht nur als Krisenwährung gesehen werden. In China ist 2024 das Jahr des Drachen. Da kaufen die Asiaten sehr gerne Gold.

Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz ist deutlich gedämpft. Laut Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO von Anfang Dezember wuchs das Bruttoinlandprodukt der Schweiz wuchs zuletzt im dritten Quartal um 0,3 Prozent, nachdem es im Vorquartal sogar um 0,1 Prozent geschrumpft war. Das SECO hält fest, dass die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz zwar deutlich hinter das dynamische Wachstum in den Vereinigten Staaten zurückfiele, aber günstiger als im EURO-Raum verlaufe und «am oberen Rand der Erwartungen» liege. Die Schwäche der internationalen Industriekonjunktur treffe auch die Schweiz, jedoch hätten einige wenige chemisch-pharmazeutische Produkte im Export positiv abgeschnitten. Wie auch in den anderen Industriestaaten war das Wirtschaftsgeschehen von schwacher Binnennachfrage geprägt; der Konsum wuchs unterdurchschnittlich. Beim Arbeitsmarkt zeichneten sich erste Abschwächungen ab.

Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz ist derzeit
gedämpft, der Konsum ist zurück gegangen.

Die Inflation, die sich von Februar bei 3,4 Prozent bis August auf 1,5 Prozent abgeschwächt hatte, ist nach einem kurzen Zwischenanstieg im November wieder auf 1,4 Prozent gefallen. Im Gesamtjahr wird die Inflation in der Schweiz laut SECO bei 2,1 Prozent liegen. Für 2024 sieht das SECO die Inflationsrate der Schweiz bei 1,9 Prozent (Stand Mitte Dezember 2023).

Zum Jahresende richtete sich die Aufmerksamkeit der Schweizer Wirtschaft auf den Kurs des Schweizer Frankens: Seit Beginn dieses Jahres hat der Franken gegenüber dem US-Dollar fast 10 Prozent an Wert gewonnen, gegenüber dem Euro ist der Franken jetzt um etwa 6 Prozent mehr wert als zu Jahresbeginn. In der schweizerischen Exportindustrie ist man besorgt, weil diese starke Verteuerung in einer Phase des schwächelnden Welthandels eine zusätzliche Erschwernis für den Export Schweizer Produkte bedeutet.

Der Schweizer Franken hat gegenüber dem US Doller und dem Euro im Verlauf des letzten Jahres stark an Wert gewonnen.

Betroffen von den internationalen Marktentwicklungen scheint auch der Stahlkonzern Swiss Steel zu sein, der einen Aktienkursverlust von fast 70 Prozent in diesem Jahr hinnehmen musste. Die Rezession in Deutschland mit einem starken Einbruch der Automobilindustrie und dem Rückgang der Maschinenindustrie haben die Verkäufe gerade in diesen Bereichen zurückgehen lassen - abgesehen davon, dass auch die Erdölindustrie einen deutlichen Investitionsrückgang verzeichnen muss. Neben den Schweizer Produktionsstätten scheinen auch Tochterbetriebe in Italien und Frankreich ernste Probleme zu haben.

Die EU-Kommission musste ihre Prognosen für die
wirtschaftliche Entwicklung in Europa nach unten korrigieren.

Die noch im Frühherbst optimistischer wirkende EU-Kommission hat Ende November ihre Prognose für das Wirtschaftsgeschehen in Europa neuerlich nach unten revidiert: Für 2023 geht man von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus. Für 2024 gibt es ebenso ein gedämpftes Wachstum von 1,3 Prozent in der EU gesamt. Positiv hingegen ist die Entwicklung bei der Inflation. Für die EU gesamt wird 2023 eine Inflationsrate von 6,5 Prozent nach noch 9,2 Prozent im 2022 erwartet. Für 2024 geht man von 3,5 Prozent aus.

Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank EZB konnten die
Teuerung einstweilen ausbremsen.

Auch in den USA kühlt die Wirtschaft den Prognosen nach im 2024 ab. Nach 2,4 Prozent Wirtschaftswachstum 2023 wird von der OECD für die USA 2024 ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet, das im Jahr darauf wieder auf 1,7 Prozent steigen sollte.

Als Ursache für das geringer werdende Wachstum nennen die OECD-Experten den erwarteten Rückgang der Investitionen und auch des privaten Verbrauchs, dies als Reaktion auf die höheren Kreditzinsen. Dadurch werde es auch Rückgänge am bisher kräftigen Arbeitsmarkt geben müssen. Im November ist die Arbeitslosenquote in den USA nicht wie erwartet gestiegen, sondern sogar mit 3,7 Prozent unter den erwarteten 3,9 Prozent gelegen.

Im Frühling könnte in den USA die Diskussion
um Zinssenkungen intensiviert werden.

Spannend wird die Entwicklung der Leitzinsen. Diese sind derzeit zwar noch auf dem höchsten Stand seit 21 Jahren, doch es dürfte bald eine Umkehr geben. Experten erwarten nach der letzten Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Leitzinsen mit bis zu 5,5 Prozent unverändert zu lassen, im Frühjahr mit einer Intensivierung der Diskussion über Leitzins-Senkungen. Fed-Chef Jerome Powell sah diese Diskussion auch nach der letzten Sitzung des Zinsgremiums als Thema.

Allerdings besteht weiter die Sorge, die Inflation nicht nachhaltig in den Griff zu bekommen. Wohl sei der Index der persönlichen Konsumausgaben in den letzten zwölf Monaten nach Powells Darstellung auf 2,5 Prozent gefallen, aber der Preisindex der Lebenshaltungskosten lag im November immer noch um 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Nach Ansicht von Experten gehen die Verantwortlichen der Notenbank bei der Prognose eines Wirtschaftswachstums für 2024 von 1,4 Prozent von einer Senkung der Leitzinsen auf etwa 4,6 Prozent aus.

Gold in physischer Form ist bei der gegenwärtig geopolitisch instabilen Lage bei privaten und institutionellen Anlegern äusserst beliebt.

Die erwarteten Zinssenkungen der Zentralbanken, allen voran der US-Notenbank, verleihen Gold Auftrieb. Wenn der Erzfeind des Goldes, der Zins, gesenkt wird, dürfen wir steigende Preise erwarten. Der Goldpreis hat ein bewegtes Jahr hinter sich: Nach einem Einbruch am 26. Februar lag der Preis pro Unze bei 1‘811 US Dollar, dann ein Anstieg auf bis zu 2‘049,81 US Dollar am 5. Mai, danach ein langsames Absinken auf höherem Niveau und schliesslich nur noch 1‘820,31 US Dollar am 5. Oktober. Gegen Ende des Jahres ging es aber mehrheitlich nur noch bergauf: von 2‘006,33 US Dollar am 28. Oktober bis 2‘063 US Dollar am 26. Dezember. Binnen Jahresfrist ist der Preis für eine Unze um mehr als 14 Prozent gestiegen. Dass Gold im 2023 so gut performt hat, trotz steigender Zinsen, ist erstaunlich. Doch das Beste steht vermutlich noch bevor.

Das geopolitische Umfeld ist mit dem Russland-Ukraine-Krieg und dem Nahost-Konflikt nach wie vor sehr unsicher. Deshalb ist Gold gerade in diesen Zeiten ein sicherer Hafen. Gold wird aber immer häufiger auch als Backup mit an Bord genommen, um sich beispielsweise gegen IT-Ausfälle oder Cyber-Kriminalität abzusichern. Gold muss aber auch nicht immer als reines Krisenprodukt gesehen werden. In China steht das Jahr des Drachen vor der Tür. Das ist im asiatischen Raum ein ganz besonderes Jahr. Da kaufen die Asiaten sehr gerne Gold. Das alles führt bereits zu einer hohen Nachfrage nach Gold.

Viele Länder beginnen sich vom US Dollar für Währungsreserven
zu verabschieden und investieren stattdessen in Gold.

Hinzu kommen natürlich die enorme Gold-Käufe auf institutioneller Seite. Bei den Zentralbanken, vor allem bei den BRICS-Staaten, hält seit längerer Zeit ein enormer Run auf Gold an. Die Sanktionen gegen Russland in Folge des Ukraine-Krieges haben gezeigt, dass Währungsreserven in US-Dollar rasch zunichte gemacht werden können. Die Flucht aus dem Dollar führt nun direkt in die «Krisenwährung» Gold. Man darf gespannt sein auf den nächsten Quartalsreport des World Gold Council, der den Goldbedarf der Zentralbanken für das gesamte 2023 ausweisen wird. Gut möglich, dass wir nochmals ein neues Rekordjahr hinter uns haben. Für das neue Jahr kann es beim Goldpreis eigentlich nur eine Richtung geben, nämlich eine, die nach oben zeigt!

Ich wünsche Ihnen, dass bei Ihnen im Jahr 2024 vor allen Dingen eines steil nach oben zeigt:

Die gute Laune!

Mit goldenen Grüssen

Christian Brenner

Zum Autor

Christian Brenner, Geschäftsführer philoro SCHWEIZ AG
Christian Brenner hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert und ist seit 2017 Geschäftsführer des inhabergeführten Familienunternehmens philoro sowie Verwaltungsrat der philoro Global Trading, der philoro North America und der philoro International Holding. Zuvor hatte er 2011 bis 2019 als Geschäftsführer der philoro EDELMETALLE GmbH in Deutschland agiert. Er ist zudem als Gastdozent an der Universität St. Gallen (HSG) tätig und Mitglied mehrerer Handelsausschüsse der IHK.

Wiener Ball in St. Gallen mit weltbekanntem Opern-Star

Am Samstag, 20. Januar 2024 steigt im Einstein Congress in St. Gallen der traditionelle Wiener Ball. An diesem Event-Highlight taucht man eine Nacht lang ein in den Glanz der Wiener Hofgesellschaft und tanzt zu den Klängen der Big Band im Ballsaal, der Tanzmusik im Salon oder zu Wunschmusik des DJ im Bar-Bereich. Die renommierte Einstein-Küchencrew verwöhnt die Gäste am reichhaltigen Buffet mit exquisiten österreichischen Spezialitäten.

Der Wiener Ball 2024 wird mit Natalia Ushakova durch einen Opern-Star der Extraklasse bereichert. Ushakova brillierte auf Weltbühnen wie der Metropolitan Opera in New York, am Royal Opera House in London oder der Wiener Staatsoper und begeisterte weltweit in Aufführungen wie La Bohème, Tosca, Madame Butterfly, La Triviata, Otello, Aida oder Mozarts Zauberflöte. Nun bereitet die erfolgreiche Opernsängerin auf Einladung von philoro der Stadt St. Gallen an der glanzvollen Ball-Nacht im Einstein die Ehre. Wer dabei ist, darf sich auf ihre wundervolle Stimme und eine Darbietung der Extraklasse freuen!

Tickets und mehr Informationen unter https://wienerball.ch


Bildquelle: Philoro, Philoro, Philoro

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