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Nach Goldpreisrally 15.08.2020 23:50:00

Fokus auf Silberpreis: Wie sich der kleine Bruder von Gold entwickeln könnte

Fokus auf Silberpreis: Wie sich der kleine Bruder von Gold entwickeln könnte

Während die Goldpreisrally aktuell in den Fokus der Anleger rückt, dürfte auch der Silberpreis einen Blick wert sein. Der kleine Bruder von Gold hat laut Experten noch Luft nach oben.

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• Silber als "Gold des armen Mannes" bekannt
• Silberpreis blieb hinter Anstieg von Gold zurück
• Experte: Silber unter- oder Gold überbewertet

Silber wird oft als "Gold des armen Mannes" bezeichnet. Das liegt daran, "dass einige der gleichen Faktoren, die zu einem Anstieg des Goldpreis führen, dasselbe mit den Silberpreisen machen", gibt MarketWatch Ed Moy, Chef-Marktstratege beim Goldhändler Valaurum, wieder. So sorgen aktuell vor allem die Unsicherheit am Markt über die Erholung der Weltwirtschaft, als auch die Sorge vor der Entwertung des Geldes für ein gesteigertes Interesse an Gold. Ein schwacher Dollar dient zudem als Preistreiber für die beiden Edelmetalle, da dieser Silber und Gold, die in der US-Währung gehandelt werden, günstiger macht und somit die Nachfrage steigen lässt.

Obwohl Silber sich volatiler als Gold verhält, bietet das Edelmetall ein interessantes Investment für Anleger, denn Silber kostet pro Unze deutlich weniger als der bei Anlegern beliebte "sichere Hafen" - der Silberpreis sei laut Moy zudem "hinter dem Anstieg von Gold zurückgeblieben".

Gold-Silber-Verhältnis sehr hoch

"Es ist seit einiger Zeit klar, dass Silber im Vergleich zu Gold übermäßig billig war", gibt MarketWatch Ross Norman, CEO des Edelmetall-Nachrichten- und Informationsanbieters Metals Daily, wieder. Das Verhältnis zwischen den Metallen sei laut Norman am 18. März auf ein 4'000-Jahres-Hoch von 126 gestiegen. Das kam dadurch zustande, dass die Auswirkungen der Corona-Krise zu diesem Zeitpunkt besonders heftig waren und Anleger in Scharen in Gold flüchteten. Derweil befürchteten sie bei Silber, welches auch als Industriemetall dient, aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft, einen Nachfragerückgang. Somit kam es beim Silberpreis zu einer Korrektur, während der Goldpreis zulegte.

Obwohl das Verhältnis in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen sei, liege es immer noch deutlich über dem typischen Gold-Silber-Verhältnis, das Ed Moy bei einer Unze Gold auf 60 Unzen Silber festlegt. Dass das Gold-Silber-Ratio so historisch hoch ist, bedeute, dass entweder Gold überbewertet oder Silber unterbewertet sei, so Moy - und wenn Silber unterbewertet sei, gebe es viel Geld zu verdienen.

Noch Luft nach oben

Nach Meinung von Ryan Giannotto, Research Director beim börsengehandelten Fondsemittenten GraniteShares, sei Silber "noch nicht einmal auf halbem Weg zu seinem Allzeithoch". Es sei zwar unwahrscheinlich, dass sich Silber in naher Zukunft mehr als verdoppelt, dennoch sei es "unklug, extreme Szenarien auszuschließen". Und auch bei Goldman Sachs geht man von weiter steigenden Preisen aus: Nachdem Silber erst kürzlich auf den höchsten Stand seit sieben Jahren stieg, hoben die Experten der US-Großbank neben ihrer Goldpreisprognose auch ihren Ausblick für den Silberpreis von 22 US-Dollar auf 30 US-Dollar an.

Da der Silberpreis aber traditionell starken Schwankungen unterliegt, empfiehlt Giannotto denjenigen, die ihr Geld in Silber investieren, in Betracht zu ziehen, "das Engagement mit anderen historisch weniger volatilen Edelmetallen wie Gold oder Platin auszugleichen".

Redaktion finanzen.ch

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