Gold: Auf Erholungspfad zurückgekehrt

von Jörg Bernhard

Die Sorge um den Welthandel hat nicht dem Goldpreis, sondern dem Dollar in höhere Regionen verholfen. So notiert zum Beispiel der Dollarindex nur knapp unter dem höchsten Stand seit Anfang November. Ob diese Stärke von nachhaltiger Natur ist, bleibt abzuwarten. Mitverantwortlich für diese Entwicklung dürfte auch die politische Unsicherheit in Italien und vor allem in Deutschland gewesen sein. Zwei fundamentale Faktoren, die normalerweise als Kaufargument für Gold fungieren, kamen indes nicht zum Zug: die schwachen Aktienmärkte und die sinkenden US-Renditen. Auf die Stimmung drückt an den Goldmärkten nach dem Verletzen der 200-Tage-Linie und dem Rutsch unter die Marke von 1.300 Dollar aber auch das charttechnische Sentiment.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 4,90 auf 1.285,00 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Erneut rote Vorzeichen

Nach der gestrigen Erholungstendenz scheint sich der fossile Energieträger nun wieder in tiefere Preisregionen zu orientieren. Der eskalierende Handelsstreit zwischen China und den USA könnte die US-Ölexporte durch die angedrohten Strafzölle Chinas in Höhe von 25 Prozent empfindlich belasten, schließlich fließt ungefähr ein Fünftel der Exporte ins Reich der Mitte. Zudem könnte der Handelskonflikt auch die zuletzt robuste globale Ölnachfrage belasten. Dies würde dann weitaus schwerer wiegen.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future (Juli) um 0,55 auf 65,30 Dollar, während sein Pendant auf Brent (August) um 0,61 auf 74,73 Dollar zurückfiel.