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Krisenwährung 09.02.2016 11:41:59

Investoren kehren zum Gold zurück

Die internationalen Börsen taumeln, der Goldpreis profitiert von der Nervosität. Seit Jahresbeginn stieg er zweistellig. Investoren trauen der Krisenwährung noch mehr zu.

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Von Mathias Ohanian

Das Edelmetall Gold erlebt ein beeindruckendes Comeback: Am Montag stieg der Preis für eine Feinunze auf den höchsten Stand seit acht Monaten. Kurz kratzte Gold an der Marke von 1200 Dollar. Seit Jahresbeginn steht damit ein Plus von rund 12 Prozent. So gut hat 2016 bislang kaum ein anderes Edelmetall performt. Allein in der vergangenen Woche stieg der Preis so stark wie zuletzt vor rund fünf Jahren.

Anleger sehen in Gold angesichts der schweren Finanzmarktturbulenzen zunehmend wieder eine Alternative zu riskanteren Investments. Dass es an den internationalen Börsen seit Jahresstart deutlich bergab ging, spielt Investoren der Krisenwährung in die Karten: Der Dow Jones hat seit Januar fast zweistellig an Wert verloren, der Schweizer SMI knapp 12 Prozent. Und die heutigen Vorgaben aus Japan sind katastrophal: Am Dienstag schloss der Nikkei mit einem zwischenzeitlichen Minus von über 5 Prozent.

Sorgen um China lassen Goldpreis steigen

Auch die schwachen weltwirtschaftlichen Aussichten und die Sorgen um China lassen den Goldpreis steigen, sind Experten sicher. Und Investoren trauen der Krisenwährung offenbar noch mehr zu: Acht der zehn in New York am meisten gehandelten Gold-Optionen setzten am Montag auf neue Zuwächse, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. «Investoren kehren gerade zum Gold zurück, nachdem sie das Metall drei Jahre lang gemieden haben», heisst es in dem Bericht.

Dabei schien Gold in den vergangenen Monate aus der Mode gekommen. Immer wieder hatten Experten 2015 betont, dass die Krisenwährung selbst in einer Krise stecke. Seit Anfang 2013 zeigte der Trend stetig nach unten, der Preis hat sich seitdem etwa gedrittelt. Eine Feinunze kostete noch Anfang Jahr weniger als 1100 Dollar.

«Gold bleibt der sichere Hafen»

Goldverfechter sind ohnehin überzeugt von den Argumenten des Edelmetalls. «Gold ist und bleibt der sichere Hafen», sagte Andreas Hablützel, Schweiz-Chef von Degussa, kürzlich. «Nicht umsonst ist Gold die stärkste Währung seit dem Jahre 2001 - vor Christus.» Generell solle man Gold viel mehr als langfristige Anlageform ansehen, weniger als kurzfristige Spekulationsanlage, so der Experte.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Handelszeitung.ch.

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