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Goldkauftrends 20.02.2024 22:29:00

IWF nimmt Goldkäufe von 144 Ländern unter die Lupe: Darum stockten einige Nationen bei Gold in grossem Stil auf

IWF nimmt Goldkäufe von 144 Ländern unter die Lupe: Darum stockten einige Nationen bei Gold in grossem Stil auf

Im Jahr 2022 haben die Notenbanken so viel Gold zugekauft wie seit über einem halben Jahrhundert nicht mehr. Vor diesem Hintergrund hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Goldkauftrends von 144 Ländern näher unter die Lupe genommen.

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• Zentralbanken bauen Goldreserven massiv aus
• Sicherheit in Krisenzeiten gesucht
• China tritt als grosser Goldkäufer hervor

Das "Bedürfnis nach Vermögensschutz in einem globalen Inflationsumfeld" hat nach Angaben des Branchenverband World Gold Council (WGC) im vergangenen Jahr zu einem enormen Anstieg der Goldnachfrage geführt. Verbandsangaben zufolge wuchs die weltweite Goldnachfrage (ohne OTC) um 18 Prozent auf 4'741 Tonnen - das ist das stärkste Plus seit elf Jahren.

Goldhunger der Notenbanken

Zwar zeigten auch Privatanleger einen grossen Appetit auf das gelbe Edelmetall, doch vor allem waren "massive Käufe" der Zentralbanken für das kräftige Nachfrageplus verantwortlich. So wurden laut WGC-Daten im vergangenen Jahr 1.136 Tonnen Gold von Seiten der Währungshüter erworben - so viel wie seit 1967 nicht mehr. Gegenüber dem Vorjahr 2021 bedeutet dies einen Sprung um über 150 Prozent.

Gold zur Absicherung

Doch weshalb haben die Zentralbanken in derart grossem Stil Gold erworben? Dieser Frage ist der IWF nachgegangen und hat dazu die Goldkauftrends von 144 Ländern untersucht.

Auffallend ist, dass die Zentralbanken ihre Goldreserven seit der globalen Finanzkrise 2008 vergrösserten, nachdem sie zuvor ihre Bestände über Jahrzehnte abgebaut hatten. Durch diese Krise habe das Bedürfnis, sich gegen wirtschaftliche und geopolitische Risiken abzusichern, zugenommen. Und Gold gilt schliesslich als sicherer Hafen in Krisenzeiten.

Die IWF-Studie ermittelte 14 sogenannte "aktive Diversifizierer", also Länder, die das gelbe Edelmetall zugekauft und den Goldanteil an ihren Gesamtreserven in den letzten zwei Jahrzehnten um mindestens fünf Prozentpunkte gesteigert haben. Sämtliche dieser aktiven Gold-Diversifizierer seien Schwellenländer, beispielsweise Türkei, Kasachstan, Weissrussland, Usbekistan, Irak, Argentinien und Katar.

Schutz vor Sanktionsrisiken

Ein weiterer Erklärungsgrund für die zunehmenden Goldkäufe der Notenbanken ist laut IWF die Sorge vor Sanktionsrisiken. Die von den USA, Grossbritannien, der EU und Japan gemeinsam verhängten Finanzsanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine dürfte laut der Studie ebenfalls dazu beigetragen haben, dass die Schwellenländer einen grösseren Teil ihrer Reserven in einer Form halten, die besser vor Sanktionen geschützt ist.

Weil Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas deutlich zurückgehen, der Krieg aber gleichzeitig zu hohen Mehrausgaben führt, klafft inzwischen ein Milliardenloch im russischen Staatshaushalt. Um dieses hohe Haushaltsdefizit auszugleichen, hat Russland nun im Januar 3,6 Tonnen Gold aus der staatlichen Reserve verkauft.

China kauft viel Gold

Die gesamten weltweiten Goldbestände werden vom WGC aktuell mit 35'494,5 Tonnen angegeben. Angeführt wird die Rangliste mit den nationalen Goldbeständen (Stand per November/Dezember 2022) von den USA mit 8'133,5 Tonnen, gefolgt von Deutschland mit 3'355,1 Tonnen.

Als signifikanter Goldkäufer trat zuletzt insbesondere China in Erscheinung. So wuchsen die chinesischen Goldreserven gegenüber dem Vormonat um ganze 30,2 auf nun 2'010,5 Tonnen. Das Reich der Mitte macht keine regelmässigen Angaben zu seinem nationalen Goldbesitz, werden jedoch so wie zuletzt geschehen bedeutende Aufstockungen gemeldet, so hat dies auch den Charakter einer Machtdemonstration gegenüber dem Westen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Marc Darchinger/Deutsche Bundesbank,Timur Vildanov / Shutterstock.com

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