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Rohstoffe der Zukunft 24.05.2019 21:12:00

Platin, Palladium & Co.: Droht ein Angebotsdefizit?

Platin, Palladium & Co.: Droht ein Angebotsdefizit?

Neue Rohstoffe wie Kobalt, Platin und Palladium werden in Zukunft vermehrt benötigt. Der weltweit grösste Platin- und Palladiumverarbeiter Johnson Matthey rechnet für das Jahr 2019 daher mit einem Angebotsdefizit.

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Die Nachfrage nach neuen Rohstoffen, wie Palladium, Platin und Kobalt steigt, unter anderem durch den Wandel zur Elektromobilität. Fraglich ist nur, ob die Produktion mit dem zunehmenden Bedarf in Zukunft mithalten kann.

Angebotsdefizit bei Platin

Johnson Matthey rechne für das laufende Jahr, einem Bericht bei SWISS resource capital zufolge, mit einem Angebotsdefizit bei Platin von 127.000 Unzen. Vor allem die Automobilindustrie sorge für einen erhöhten Bedarf. Obwohl Platin hauptsächlich in Dieselfahrzeugen verwendet wurde, deren Beliebtheit nach dem Skandal nachließ, gäbe es in Zukunft trotzdem Chancen für Platin.

Während es für den Palladiumpreis im letzten Jahr meist bergauf ging, weist der Platinpreis größere Ausschläge nach oben als auch nach unten aus. Während er bis April noch stieg, gibt er im Mai wieder ab. Doch der noch immer deutlich höhere Preis für Palladium könnte Platin als Alternative wieder in den Fokus der Automobilbranche rücken.

Bedarf an Palladium steigt

Palladium erfreut sich großer Beliebtheit und lief sogar Gold als wertvollstes Edelmetall den Rang ab. Der Grund hierfür dürfte das knappe Angebot im Vergleich zum stetig wachsenden Bedarf sein. Doch seit einem Hoch Ende März bei 1.621,50 US-Dollar kam der Palladiumpreis wieder zurück. Dennoch ist eine Feinunze Palladium, mit aktuell 1.316,00 US-Dollar, immer noch teurer als Gold, mit 1.273,00 US-Dollar (Stand: 22.05.2019).

Für neuere Katalysator-Modelle würde in Zukunft mehr Palladium benötigt. Daher rechne Johnson Matthey hier mit einem Angebotsdefizit von 809.000 Unzen Palladium. Ein Faktor dabei dürfte der Dieselskandal gewesen sein, der die Nachfrage nach Benzinern antrieb, in welchen Katalysatoren mit Palladium verbaut sind. Zudem haben sich die Abgasvorschriften geändert, wodurch mehr Palladium pro Katalysator benötigt wird. Der World Platinum Investment Council gehe im Gegensatz zu Johnson Matthey von einem Angebotsüberschuss aus, der aber deutlich geringer ausfallen solle als im Vorjahr.

Kobalt wichtig für Elektrofahrzeuge

Ein weiterer wichtiger Rohstoff, gerade für Lithium-Ionen-Batterien, die für Elektrofahrzeuge benötigt werden, ist Kobalt. Der Stoff wurde bereits als neues Gold bezeichnet. Aktuell sei der Markt noch ausreichend mit Kobalt versorgt, doch auch hier könnte das Angebot in den nächsten Jahren der Nachfrage hinterherhinken, denn der Rohstoff ist sehr selten und der Wandel zur Elektromobilität werde die Nachfrage in Zukunft steigen lassen.

Ein Kobalt-Produzent ist First Cobalt in der Iron Creek-Kobaltliegenschaft in Idaho. Das Unternehmen ist Eigentümer der einzigen voll zugelassenen Kobaltraffinerie in Nordamerika. Doch aktuell kämen, laut Bericht, über 50 Prozent des Angebots an Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo. Aufgrund der meist sehr unmenschlichen Abbaubedingungen im Kongo ist der Rohstoff inzwischen allerdings etwas umstritten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Julian Mezger,Heraeus Holding

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