Tiefgreifende Auswirkungen |
18.05.2024 23:21:00
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Emerging Markets vor Krise? Darum hält die IWF-Chefin die hohen Zinsen für eine grosse Gefahr
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, sieht von einer geldpolitischen Divergenz zwischen Europa und den USA keine grosse Gefahr für Europa ausgehen. Das hohe US-Zinsumfeld berge allerdings Risiken für Schwellenländer.
• Geldpolitische Divergenz zwischen Europa und USA in Europa kein grosses Problem
• IWF-Chefin sieht Risiko für Schwellenländer
Hoffnung auf rasche Zinssenkungen getrübt
In den letzten Jahren versuchten die Notenbanken die ausufernde Inflation einzudämmen und hoben die Leitzinsen deutlich an. In den USA liegt der Leitzins derzeit in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit mehr als 20 Jahren. Im Euroraum liegt der Leitzins derweil bei 4,5 Prozent.
In den vergangenen Monaten kamen dann Hoffnungen auf, dass sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bald wieder senken könnten. Diese wurden zuletzt jedoch wieder getrübt.
Die EZB liess die Zinsen im Euroraum das fünfte Mal in Folge unverändert und betonte nach ihrer jüngsten Zinssitzung, dass der Rat weiterhin entschlossen sei, sicherzustellen, dass die Inflation bald wieder das 2-Prozent-Ziel erreiche. Auch die US-Notenbank zeigte sich hinsichtlich der hartnäckigen Inflation zuletzt besorgt und liess den Leitzins zum sechsten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass es "länger als bisher angenommen" dauern könne, bis die Fed zuversichtlicher sei, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei.
IWF-Chefin sieht Risiko für Schwellenländer
Die hohen Leitzinsen stellen laut der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, allerdings ein Problem dar.
Georgieva zufolge müsse sich die Eurozone zwar "keine allzu grossen Sorgen über die Auswirkungen des Wechselkurses machen", berichtet CNBC. So habe eine Analyse des IWF gezeigt, dass der Unterschied von 50 Basispunkten zwischen den Zinssätzen der US-Notenbank und denen der EZB "wahrscheinlich zu einer geringfügigen oder 0,1 bis 0,2 % Verschiebung des Wechselkurses führen" werde. "Und das heisst, hier [in Europa] ist das kein grosses Problem", so Georgieva.
Doch für die Schwellenländer, die traditionell unter einem hohen US-Zinsumfeld leiden, sehe die Situation anders aus. Das hohe Zinsumfeld mache die Schulden der Schwellenländer teurer und könne zu Kapitalabflüssen und strengeren Finanzierungsbedingungen führen. "Es ist ein viel ernsteres Problem für Länder, in denen die Auswirkungen der hohen Zinssätze in den Vereinigten Staaten tiefgreifender sind - in vielen Schwellenländern", so Georgieva gegenüber Silvia Amaro von CNBC in Brüssel.
"Einiges davon sehen wir auch in Japan", erklärte die IWF-Chefin und mahnte, dass "die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger" dort "tatsächlich geschärft werden [muss], um sorgfältig zu überwachen, wo die Volatilitäten an Bedeutung gewinnen." In Europa sei das laut Georgieva hingegen nicht der Fall.
Redaktion finanzen.ch
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