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Uneinig 05.11.2014 11:28:25

EZB-Zwist schadet Draghis Glaubwürdigkeit

Mehrere Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank suchen die Konfrontation zu ihrem Präsidenten Mario Draghi. Das schürt die Gefahr, dass die Euro-Krise wieder aufbricht und die Schweiz belastet.

Von Mathias Ohanian

Stellen Sie sich eine Armee vor, die in den Krieg zieht. Sie hat eine überwältigende Feuerkraft. Doch ihre Generäle erklären immer wieder, dass sie dieses Gefecht eigentlich nicht austragen wollen. Und schon gar nicht alle Munition verbrauchen wollen, sondern bald zu Hause sein wollen. Wie wird dieser Krieg wohl ausgehen?

So beschrieb der belgische Ökonom Paul de Grauwe vor ziemlich genau drei Jahren das Dilemma der Europäischen Zentralbank (EZB). Seinerzeit tätigte die Notenbank zwar Anleihekäufe angeschlagener Euro-Randstaaten, um die Marktpanik zu bändigen. Doch die EZB tat dies nur zögerlich und mit dem offen geäusserten Wunsch, dies eigentlich überhaupt nicht machen zu wollen. Die Folge: Investoren rechneten damit, dass die Anleihekurse nach den temporären EZB-Käufen bald wieder fielen und stiessen ihre Papiere mit vorübergehend erzielten Gewinnen schnell wieder ab.

Uneinigkeit führt zu Investorenmisstrauen

So wirkte die Politik der EZB seinerzeit sogar kontraproduktiv. Das Hauptproblem: Im Rat der EZB herrschte offene Uneinigkeit über die richtige Politik. Das spürten Investoren und verloren das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Euro-Währungshüter. Dabei wäre dieses Vertrauen gerade zu dieser Zeit, als die Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte, überaus wichtig gewesen.

Heute ist die Euro-Krise zwar nicht akut. Doch der Nord-Süd-Graben über die künftige Politik scheint wieder aufzubrechen. Offenbar wollen noch in dieser Woche einige Chefs nationaler Notenbanken einen offenen Waffengang gegen den EZB-Präsidenten Mario Draghi wagen. Vor allem die Kommunikation des Italieners stösst offenbar übel auf. So bekannte Draghi in den vergangenen Wochen, dass die EZB «mit allen Mitteln» gegen das Schreckgespenst einer Deflation vorgehen und ihre Bilanz «auf das Niveau von Anfang 2012» aufblähen wolle. Diese offenbar nicht abgestimmten Formulierungen könnten der Glaubwürdigkeit der Notenbank geschadet haben, glauben Notenbanker.

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