Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
stocksDIGITAL 14.12.2013 08:00:00

Sagen Sie zum Abschied leise «Tapering»

Nächste Woche gibt US-Notenbank-Chef Ben Bernanke seinen Abschied – vielleicht mit Andeutungen über «Tapering». Anleger müssen einen solchen Schritt nicht fürchten.

Über Langeweile kann sich Ben Bernanke dieser Tage sicher nicht beschweren. Am 13. Dezember feiert der Präsident der US-Notenbank Fed seinen 60. Geburtstag. Nur vier Tage später wird er eine zweitägige Fed-Sitzung leiten. Und nach dem Meeting wird Bernanke letztmals der Presse Red und Antwort stehen, da im Anschluss an die Januar-Sitzung keine Medienkonferenz stattfinden wird. Am 18. Dezember erwartet die interna- tionalen Kapitalmärkte also die Abschiedsvor- stellung eines Mannes, der der Welt eine Liquiditätsflut nicht gekannten Ausmasses beschert hat. Gleichzeitig könnte das Fed den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einläuten. Die Frage, wann die US-Notenbank dieses Programm, «QE3», zurückfahren wird, war 2013 das zentrale Börsenthema. Monat für Monat fliessen im Rahmen dieser Massnahme 85 Milliarden Dollar in den Kauf von Staatsanleihen und Immobilienpapieren. Mitte Jahr hatte Bernanke bereits für 2013 Abstriche angedeutet. Doch dann machten ihm die zähen Fortschritte beim Arbeitsmarkt einen Strich durch die Rechnung. Seit einer Woche sieht die Welt anders aus. So zeigte der monatliche Job-Report der Regierung, dass in den USA im November ausserhalb der Landwirtschaft mehr als 200 000 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Analysten hatten nur mit 180 000 Jobs gerechnet. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenrate auf 7 Prozent – auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Das Fed hat eine Änderung der Geldpolitik an die Prämisse gekoppelt, dass die Quote auf 6,5 Prozent fällt.

Stanley Fischer als neuer Fed-Falke?

Insofern steht Bernanke allmählich unter Zugzwang. Zumal auch das Konsumentenvertrauen im Dezember besser als erwartet ausgefallen ist. Fed-Mitglied Richard Fisher brachte nach den positiven Konjunkturindikatoren die Ansicht von so manchem führenden Notenbanker auf den Punkt: «It is time to taper.» In der Tat ist die Zeit für eine moderate QE3-Kürzung reif. Die Verfassung der US-Volkswirtschaft scheint robust genug zu sein für den Liquiditätsentzug. Diese Ansicht teilt wohl auch der voraussichtlich neue Vize-Fed-Chef Stanley Fischer. Der ehemalige israelische Zentralbankchef übte mehrfach Kritik an der ultralockeren US-Geldpolitik.

An den Aktienmärkten könnte das «Tapering» für einen vorübergehenden Anstieg der Volatilität sorgen. Nachhaltig wird das Fed die Bullen aber kaum aus dem Tritt bringen. Viel- mehr würde kurz vor dem Jahreswechsel ein seit Monaten über den Finanzplätzen schwebender Unsicherheitsfaktor wegfallen. In die- sem Sinn: Sagen Sie zum Abschied leise «Tapering», Mr. Bernanke. (wh)

Jeden Freitag bringt der kostenlose Newsletter stocksDIGITAL Anlagetipps und Anlagestrategien auf den Punkt. Kurz. Konkret. Interaktiv. Egal ob Einzeltitel, Fonds, ETF oder strukturierte Produkte: Wir analysieren und fassen alles leicht verständlich in einem PDF mit vielen interaktiven Links zusammen. Hier kostenlos downladen.

Weitere Links:

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}

Nachrichten

  • Nachrichten zu Zinsen
  • Alle Nachrichten