Währungspolitik |
14.12.2023 11:15:00
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Zinspause verlängert: SNB tastet Leitzins nicht an
Die Schweizer Währungshüter haben ihre Zinsentscheidung verkündet.
Der Inflationsdruck habe über das letzte Quartal leicht abgenommen, erklärte die SNB am Donnerstag in einem Communiqué. Die Unsicherheit bleibe aber hoch. Sie werde die Entwicklung genau beobachten und die Geldpolitik "wenn nötig" anpassen, um auch in der mittleren Frist Preisstabilität zu gewährleisten.
Die Möglichkeit einer weiteren geldpolitischen Straffung wird am Donnerstag in dem Communiqué nicht mehr explizit erwähnt. Die Nationalbank sei aber weiter bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein.
Im Juni 2022 hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder etwas angezogen, danach folgten bis im vergangenen Juni vier weitere Zinsschritte.
Seit der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB im September ist die Teuerung in der Schweiz erneut leicht gesunken. Sie lag zuletzt mit 1,4 Prozent wieder innerhalb des SNB-Zielbandes von 0 bis 2 Prozent.
Auch die US-Notenbank Fed hatte ihre Zinspause am Vorabend verlängert. Gleiches wird von der Europäischen Zentralbank erwartet, die am Nachmittag ihren Zinsentscheid kommunizieren wird.
SNB will Bargeldversorgung der Bevölkerung gewährleisten
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellt derzeit eine Expertengruppe zusammen, die sich mit der Bargeldversorgung der Bevölkerung auseinandersetzen soll. Die Bargeldversorgung sei eine Kernaufgabe der SNB, sagte SNB-Vizepräsident Martin Schlegel am Donnerstag an der geldpolitischen Lagebeurteilung der Nationalbank.
Entsprechend stelle die Notenbank eine breit abgestützte Expertengruppe zusammen. "Sie soll Herausforderungen in der Bargeldversorgung identifizieren und Lösungsansätze entwickeln." Es gelte insbesondere den Zugang zu Bargeld zu erhalten, damit in der Folge die Nutzung für Konsumentinnen und Konsumenten sowie die Akzeptanz von Bargeld durch Unternehmen nicht eingeschränkt würden.
So habe eine Zahlungsmittelumfrage der SNB ergeben, dass mehr als 95 Prozent der Bevölkerung auch in Zukunft die Möglichkeit haben wollen, Bargeld als Zahlungsmittel nutzen zu können. "Die Bevölkerung möchte auswählen können, ob sie mit Bargeld oder mit elektronischen Zahlungsmitteln bezahlt."
Damit Bargeld auch künftig als Zahlungsmittel genutzt werden könne, müsse es einfach zugänglich bleiben, etwa über Geldautomaten, und im Handel breit akzeptiert werden.
SNB nimmt neue Generation des Zahlungssystems SIC5 in Betrieb
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat gemeinsam mit der Börsentochter SIC AG am 17. November die neue Generation des zentralen Schweizer Zahlungssystems - genannt SIC5 - in Betrieb genommen. Diese neue Systemgeneration verändert laut SNB die Art und Weise, wie in der Schweiz Zahlungen abgewickelt werden können.
"Künftig werden Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit haben, dank sogenannten Instant Payments elektronische Zahlungen rund um die Uhr in Sekundenschnelle vollständig von Konto auf Konto abzuwickeln - auch an Wochenenden und Feiertagen", sagte SNB-Direktor Thomas Moser im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung vom Donnerstag.
Die Finanzinstitute würden sich nun an das System anschliessen und spätestens ab August 2024 damit beginnen, ihren Kunden diese Funktionalität anzubieten. Kunden konnten bisher nur mit Bargeld einen sofortigen und finalen Werttransfer vornehmen. Dank Instant Payments sei dies nun auch für elektronische Zahlungen möglich.
"Davon profitieren sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen", so Moser. Die Vorteile umfassten unter anderem die sofortige Verfügbarkeit von Gutschriften und damit bessere Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen, ein vereinfachtes Liquiditätsmanagement und verminderte Abwicklungs-Risiken.
Die Lancierung von SIC5 stellt laut SNB einen "wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Schweizer Zahlungsverkehrs" dar. Sie sei durch die enge Zusammenarbeit zwischen der SNB, der SIC AG und Finanzinstituten ermöglicht worden und widerspiegle das "grosse Engagement dieser Parteien für die Zukunftsfähigkeit des Schweizer Zahlungsverkehrs". Die SNB gibt sich überzeugt, dass Instant Payments zum "neuen Standard im elektronischen Zahlungsverkehr" wird.
Redaktion finanzen.ch und AWP
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