Tiefere Dividende |
26.02.2025 11:43:00
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Adecco-Aktie springt an: Adecco hat im Schlussquartal 2024 mehr verdient - Umsatzrückgang
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Der Personalvermittler und -dienstleister Adecco Group hat im Schlussquartal 2024 weniger Umsatz geschrieben.
Von Oktober bis Dezember fiel der Umsatz der Adecco Group um 4 Prozent auf 5,87 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Bereinigt um Währungseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage gingen die Einnahmen organisch um 5 Prozent zurück. Zum Vergleich: Im zweiten und dritten Quartal gab der Umsatz bereinigt um 2 bzw. 5 Prozent nach.
Mit sinkenden Umsätzen hatte Adecco in vielen Regionen zu kämpfen. Vor allem im wichtigen Markt Frankreich (org. -10%), aber auch in Nordeuropa (-11%) und in Deutschland, Österreich und der Schweiz (-11%) sanken die Einnahmen zweistellig. Belastet habe besonders das unsichere, wirtschaftliche Umfeld. Nicht ganz so deutlich war der Rückgang in Amerika (-5%), während in Asien-Pazifik (+5%) und Südeuropa (+3%) gar ein Wachstum resultierte.
Nach Bereichen betrachtet schrumpften die Umsätze bei Adecco und Akkodis organisch um 5 beziehungsweise 6 Prozent. Die kleinste Division LHH verzeichnete einen etwas geringeren Rückgang von 3 Prozent.
Betriebsgewinn fällt zurück
Die tieferen Einnahmen drückten auch auf die Ergebnisse durch: So fiel der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITA im Schlussquartal um 29 Prozent auf 187 Millionen Euro. Die entsprechende Marge rutschte weiter auf 3,2 Prozent ab nach 3,3 Prozent im dritten Quartal und 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 73 Millionen allerdings 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Sowohl einmalige Kosten wie auch die Abschreibungen oder die Zinsbelastung fielen geringer aus als noch im Jahr davor. Mit den vorgelegten Zahlen hat Adecco die Vorgaben der Analysten leicht übertroffen. Derweil erreichte die Gruppe mit 491 Millionen Euro einen zum Vorjahr (317 Mio) höheren operativen Geldfluss.
Tiefere Dividende
Über das Gesamtjahr hinweg sank der Umsatz von Adecco um 3 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro (org. -3%). Der bereinigte Betriebsgewinn gab indes um 14 Prozent auf 541 Millionen und der Reingewinn um 7 Prozent auf 303 Millionen nach.
Den Aktionärinnen und Aktionären will Adecco für 2024 nun nur noch 1,00 Franken je Aktie als Dividende ausschütten nach 2,50 Franken im Vorjahr. Auf Basis der bereinigten Ergebnisse liege damit die Ausschüttungsquote mit 42 Prozent aber immer noch im Rahmen der Zielbandbreite von 40 bis 50 Prozent, hiess es.
In herausfordernden Märkten habe Adecco weiter, stetig Marktanteile hinzugewonnen, wird Konzernchef Denis Machuel in der Mitteilung zitiert. "Wir haben unser Geschäftsmodell gestrafft und die Verwaltungs- und Gemeinkosten um mehr als einen Fünftel gesenkt." Auch die Einführung KI-gestützter Technologien gehe schneller als erwartet voran, so der CEO.
Mit Blick nach vorn rechnet das Adecco-Management, dass sich die Märkte im laufenden Jahr erholen werden. Die Volumenentwicklung habe sich bereits während des vierten Quartals 2024 stabilisiert, hiess es. Im Startquartal 2025 wird derweil mit einer leicht steigenden Bruttomarge gerechnet.
Akkodis-Chef Jan Gupta verlässt das Unternehmen
In der Konzernleitung der Adecco Group kommt es zu einem Abgang. Jan Gupta, Chef der Tochtergesellschaft Akkodis, werde das Unternehmen verlassen, teilte Adecco am Mittwoch mit. Nach sechs Jahren bei Adecco habe sich Gupta dazu entschieden, sich neuen Aufgaben zu widmen.
Konzernchef Denis Machuel sprach Gupta an einer Analystenkonferenz seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. Dabei habe Gupta eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Zusammenlegung der übernommenen belgischen Akka mit der Technologietochter Modis eingenommen.
Adecco habe die Suche nach einem Nachfolger von Gupta an der Akkodis-Spitze eingeleitet, die Ernennung werde "in Kürze" mitgeteilt. Der neue Chef soll die Adecco-Tochter in die nächste Wachstumsphase führen.
Adecco-Aktien trotz Dividendenkürzung klar höher
Die Aktien des Personaldienstleisters Adecco sind am Mittwoch deutlich höher in den Handel gestartet. Dies im Gegensatz zu den vorbörslichen Notierungen, die ein klares Minus angedeutet hatten. Die Dividendenkürzung um 60 Prozent sei zwar einschneidend, heisst es im Markt, aber wohl notwendig und entsprechend nicht negativ zu sehen.
Zeitweise stehen die Adecco-Aktien an der SIX 9,23 Prozent höher bei 24,86 Franken. Sie haben sich zuletzt etwas gefangen, nachdem sie im vergangenen Jahr ein Minus von 46 Prozent hinnehmen mussten. Vor allem Spekulationen um eine Dividendenkürzung ab Herbst hatten die Aktie in den Abgrund gerissen.
Entsprechend wurde der heutige Jahresbericht und die Dividendenankündigung mit grosser Spannung erwartet. Die Vontobel-Analysten können der Dividendenkürzung nun gar Gutes abgewinnen. "Unser Fokus liegt auf der Dividende, die wie erhofft gesenkt wurde, um die Bilanz erfolgreich abzusichern und die Politik neu auszurichten", heisst es im Kommentar der Privatbank. Die Cash-Generierung sei stark gewesen, wodurch sich die Bilanzkennzahlen verbessert hätten. Entsprechend bestätigt der zuständige Analyst sein Kaufrating mit Kursziel 35 Franken.
Bei Barclays sieht man das ähnlich. Die neue Dividendenpolitik sei gut für die Aktienstory: Es beschleunige den Prozess des Schuldenabbaus und mildere wohl einige der Bedenken, die in den letzten Monaten auf die Aktien und den Investment Case Druck ausgeübt hätten.
Weniger zuversichtlich äussert sich die ZKB. Das Ausmass der Dividendenkürzung übertreffe seine Erwartungen "bei weitem", meint der zuständige Experte dort. Adecco werde nun saisonal bedingt erst mit dem zweiten Halbjahr allfällige Stärke beim Free Cash Flow beweisen können. Dies und die schwächeren Marktbedingungen seien der Grund, warum man seit einiger Zeit vom Kauf der Aktie abrate.
Der Gruppenumsatz hat sich im Schlussquartal derweil in etwa im Rahmen der Erwartungen gehalten. Adecco befinde sich mitten in einem zyklischen Abschwung, der sich in negativen Wachstumsraten niederschlage, heisst es dazu bei Vontobel. Die Volumentrends Anfang 2025 würden nun aber auf eine leichte Verbesserung hindeuten, oder mit anderen Worten: ein erstes positives Zeichen in diesem Zyklus. Operativ habe Adecco die Erwartungen gar übertroffen und Marktanteile gewonnen.
Zürich/Bern (awp)
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