Umsatz schlägt Erwartungen |
31.01.2020 22:15:00
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Amazon-Aktie reisst Rekordmarke: Amazon sorgt mit Bilanz für strahlende Gesichter
Der Onlinehändler Amazon hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Bücher zur Einsicht geöffnet.
Der Konzern von US-Starunternehmer Jeff Bezos, dem mit einem geschätzten Vermögen von 116 Milliarden Dollar laut "Forbes" reichsten Menschen der Welt, hatte bereits das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte verkündet. Der Finanzbericht unterstrich dies nun. So gewann der "Prime"-Service, der unter anderem schnelleren Versand und Zugang zu Amazons Streaming-Angebot verspricht, laut Bezos so viele neue Kunden hinzu wie noch nie zuvor.
Amazon investierte dieses Jahr massiv in seine Versandlogistik, um möglichst vielen "Prime"-Kunden das Versprechen von Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zu erfüllen. Die Ausgabeoffensive scheint sich bereits ausgezahlt zu haben. Mittlerweile habe Amazon weltweit über 150 Millionen zahlende "Prime"-Abonnenten, so Bezos. "Wir haben Prime schneller gemacht", führte der Konzernchef aus - die Anzahl von Artikeln, die US-Kunden innerhalb von einem Tag oder noch am Tag der Bestellung erhielten, habe sich im vergangenen Jahr vervierfacht.
Zudem kann der Konzern sich weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet bauen. Die Web-Plattform AWS, Amazons Ertragsperle, die Cloud-Services an Unternehmen verkauft und in diesem Bereich Marktführer ist, steigerte die Einnahmen um 40 Prozent auf 10 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der Sparte kletterte um 19 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Amazon steht im Cloud-Geschäft unter Konkurrenzdruck durch Microsoft und Google, die ebenfalls starkes Wachstum vorweisen können.
Mit dem Quartalsbericht übertraf Amazon die Markterwartungen bei Weitem. Analysten hatten angesichts der hohen Investitionen in die Liefer- und IT-Infrastruktur mit deutlich schlechteren Zahlen gerechnet.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 steigerte Amazon den Gewinn von 10,1 Milliarden auf 11,6 Milliarden Dollar. Die Erlöse des Konzerns kletterten von 232,9 Milliarden auf 280,5 Milliarden Dollar. Damit verzeichnet der Online-Shopping-Gigant zwar nach wie vor ein sehr starkes Wachstum, bleibt jedoch noch immer weit entfernt vom weltgrössten Einzelhändler Walmart . Dessen Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2019 zwar nur um knapp drei Prozent, lag mit 514,4 Milliarden Dollar aber weiter deutlich über dem von Amazon.
Amazon nach Zahlen wieder mehr wert als 1 Billion US-Dollar
Amazon ist am Freitag mit einem kräftigen Satz in den elitären Klub der 1-Billion-Dollar-Unternehmen zurückgekehrt. Nachdem ein starkes Weihnachtsgeschäft und florierende Cloud-Dienste dem Konzern überraschend gute Quartalszahlen beschert hatten, waren die Aktien im frühen Handel um fast 10 Prozent angesprungen. Zum Börsenschluss blieb bei den Amazon-Aktien noch ein Plus von 7,38 Prozent auf 2.0008,72 Dollar. Im Tagesverlauf wurde ein neues Allzeithoch bei 2.055,72 Dollar markiert. Der "Prime"-Service, der unter anderem schnelleren Versand und Zugang zu Amazons Streaming-Angebot verspricht, gewann laut Unternehmenschef Jeff Bezos so viele neue Kunden hinzu wie noch nie zuvor.
Analysten zeigten sich erfreut und erhöhten ihre Kursziele für die Amazon-Aktien. Der Internet-Handelsriese habe die Erwartungen durch die Bank übertroffen, schrieb etwa der Experte Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan. Anmuth hob insbesondere das Wachstum im Cloudgeschäft und das avisierte operative Ergebnis für das erste Quartal positiv hervor.
Analyst Eric Sheridan von der Schweizer Großbank UBS ergänzte, Amazon habe im vierten Quartal alle Sorgen um seine Investitionen und das Erlös-Potenzial der Dienstleistungssparte widerlegt. Der Fachmann Ross Sandler von der britischen Investmentbank Barclays meinte, Sorgen des Marktes um die Web Services sollten abgehakt werden. Die Bären bei den Aktien dürften nun wieder in den Winterschlaf gehen.
Nach dem Kurssprung zum Wochenschluss waren die Amazon-Anteilscheine zuletzt gut 1,02 Billionen US-Dollar wert. Am US-Aktienmarkt sind lediglich Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, Microsoft und Apple höher bewertet. Teuerstes börsennotierte Unternehmen der Welt ist der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco (Saudi-Aramco).
Redaktion finanzen.ch / dpa
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