Aktienempfehlungen |
12.01.2023 22:43:00
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Analystenlieblinge: Diese SMI-Aktien favorisieren Experten für 2023
Das neue Jahr hat gerade begonnen - Zeit für Anleger, sich einen Investitionsplan für 2023 zurechtzulegen. Ein Blick in die Favoritenlisten grosser Handelshäuser kann sich in diesem Zusammenhang lohnen - denn drei SMI-Schwergewichte gehören Analysten zufolge in diesem Jahr in die Anlegerdepots.
• Nur wenige Gewinner unter den heimischen Standardwerten
• Drei SMI-Titel Analystenfavoriten für 2023
2022 war ein enttäuschendes Börsenjahr: Der heimische Leitindex SMI hat so schlecht abgeschnitten wie seit dem Krisenjahr 2008 nicht mehr. Rund 16 Prozent hat das Börsenbarometer im vergangenen Jahr verloren. Am schwächsten performt hat dabei die Credit Suisse, auch Partners Group, Sika und Geberit haben tiefrote Spuren in den Anlegerdepots hinterlassen - ebenso wie Givaudan und Lonza. Einige wenige Gewinner sorgten dafür, dass das Minus beim Leitindex unter dem Strich nicht noch höher ausfiel: Holcim, UBS, Novartis und Zurich stemmten sich gegen den Abwärtstrend.
Beim Blick auf das neue Börsenjahr haben zahlreiche Analysehäuser erneut den Schweizer Leitindex unter die Lupe genommen und einige Aktien auf ihre Empfehlungslisten gesetzt. Besonders drei Titel liegen in der Expertengunst vorn.
UBS-Aktie
Die UBS-Aktie steht etwa bei der Basler Kantonalbank auf der Empfehlungsliste für das Jahr 2023. Bereits 2022 setzten die Experten auf den Banktitel, ein grosses Aufwärtspotenzial erwarten die Analysten aber offenbar nicht: Sie stuften UBS-Titel in ihrem Ausblick vom Dezember mit "Marktgewichten" ein.
Optimistischer zeigt sich daneben die Bank Vontobel, die die UBS-Aktie ebenfalls für 2023 auf der Empfehlungsliste hat. Vontobel-Finanzanalyst Andreas Brun zeigte sich zuletzt im Interview mit finews.ch für den Banktitel positiv gestimmt, nachdem sich die UBS-Aktie bereits im Vorjahr gegen das schwache Marktumfeld stemmen konnten. 2022 habe man die Annahmen zu den Buybacks bereits viermal leicht anheben können, so der Experte. "Auch erwarten wir einen knapp zweistelligen Anstieg des Zinsertrags 2023 und damit einen klar stabilisierenden Faktor gegen tiefere Einnahmen auf der niedrigeren Basis der verwalteten Kundenvermögen."
Auch die kanadische Bank RBC Capital Markets hat die UBS-Aktie auf dem Zettel und verpasst dem Anteilsschein der Schweizer Bank eine "Outperform"-Einstufung bei einem Kursziel von 23 Franken. Der Fokus liege nun auf 2023 und einer möglichen Wende der Marktbedingungen, betonte zuletzt Analystin Anke Reingen. Sie präferiere weiterhin die Papiere der Deutschen Bank und der UBS wegen unternehmensspezifischer Aspekte. Bei der UBS sei das von ihr erwartete Gewinnwachstum eines der höchsten im Sektor.
Mit 20,70 Franken ein geringeres Kursziel aber dennoch eine optimistische Einschätzung für 2023 hat auch die US-Bank JPMorgan für die UBS. Zuletzt hatte Analyst Kian Abouhossein seine Ertragsprognosen für das Investmentbanking angepasst und seine Schätzungen für den bereinigten Gewinn je Aktie für 2022 und 2023 um drei beziehungsweise zwei Prozent erhöht.
Für das Analysehaus Jefferies ist die UBS-Aktie ebenfalls ein Kauf. UBS bleibe attraktiv, biete Wachstum aus eigener Kraft, Wachstum der Nettozinserträge ohne die damit assoziierten Kreditrisiken sowie hohe Kapitalausschüttungen, schrieb unlängst Analystin Flora Bocahut. Das Kursziel setzte sie bei 23 Franken fest.
Richemont-Aktie
Der Luxusgüterhersteller Richemont hat im vergangenen Jahr mehr als 12 Prozent an Wert verloren, performte damit aber besser als der Gesamtmarkt. Für 2023 zeigen sich zahlreiche Analysten wieder zuversichtlicher - und das, obwohl die hohen Inflationsraten und die anhaltenden Probleme insbesondere bei solventer Kundschaft in China auch als Gegenwindfaktoren für den Luxusgütermarkt interpretiert werden können.
Dennoch steht die Richemont-Aktie unter anderem bei der britischen Barclays-Bank auf der Empfehlungsliste: Analystin Carole Madjo stufte den Anteilsschein zuletzt mit "Overweight" und einem Kursziel von 155 Franken ein. Obwohl diverse Risiken weiterhin existierten, vor allem von konjunktureller Seite, rechne sie für den europäischen Luxusgütersektor im Jahr 2023 mit einem robusten Umsatzplus aus eigener Kraft von 9 Prozent. Wachstumstreiber sei ihrer Ansicht nach die Wiedereröffnung des chinesischen Absatzmarktes, während es in den USA und Europa zu einer "weichen Landung" kommen dürfte.
Auch das Analysehaus Jefferies hat eine Kauf-Empfehlung für die Richemont-Aktie abgegeben und das Kursziel von zuletzt 125 auf 140 Franken angehoben. Die aktuelle Dynamik sei weiter positiv für Schmuck- und Uhrenhersteller und der etwas chaotisch verlaufende Verkauf der Online-Handelsplattform Yoox-Net-a-Porter (YNAP) sei für den Anlagehintergrund von Richemont grösstenteils irrelevant, schrieb Analyst Flavio Cereda in einer Studie. Auch er verwies auf die zu erwartende Erholung im asiatischen Markt, wo die Margen für Richemont im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern weniger gefährdet seien.
Unterstützung für diese Argumentation kam zuletzt auch von US-Handelshäusern. So haben sowohl die Analysten von JPMorgan als auch die Experten von Goldman Sachs aktive Kaufempfehlungen für die Richemont-Aktie. Bei Goldman Sachs hat der SMI-Titel seinen Platz auf der "Conviction Buy"-List bestätigt. Die für 2023 erwartete Verlangsamung des Volumenwachstums sollte durch eine starke Preissetzungsmacht abgefedert werden, schrieb Analystin Louise Singlehurst unlängst.
Nestlé-Aktie
Zu den Analystenfavoriten für 2023 im SMI zählt auch der Anteilsschein von Nestlé. Neben Novartis und Roche gehört Nestlé zu den verlässlichsten und grössten Dividendenzahlern im SMI - seit jeher ein Kaufkriterium für Anleger und Empfehlungskriterium für Analysten.
Für JPMorgan-Analystin Celine Pannuti überwiegen in einem Ausblick für die europäische Konsumgüterbranche 2023 die Chancen die Risiken, da die Preise steigen sollten, eine Öffnung Chinas zu erwarten sei und die Rohstoff- und Energiekosten wieder sinken sollten. Entsprechend belässt sie die Nestlé-Aktie bei einer Einstufung von "Overweight" und einem Kursziel von 130 Franken.
Auch bei Vontobel traut man Nestlé 2023 einiges zu: Das Kursziel der Analysten liegt bei 140 Franken, der Anteilsschein des Konsumgüterriesen gehört zu den Aktienfavoriten der Schweizer Bank.
Bei der US-Bank Morgan Stanley steht die Nestlé-Aktie ebenfalls auf der Empfehlungsliste. Zuletzt hatten die Experten des Wall-Street-Hauses das Rating für Nestlé von "Equal Weight" auf "Overweight" nach oben angepasst und zeitgleich das Kursziel leicht von 120 auf 122 Franken angehoben. Dabei verwiesen die Analysten insbesondere auf ein zu erwartendes "verlässliches Wachstum", das die Kursentwicklung der Aktie stützen dürfte.
Redaktion finanzen.ch
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