Streaming im Fokus |
15.02.2024 23:20:00
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Analystin äussert sich optimistisch zu Disney-Aktie: Deutliche Fortschritte in wichtigem Zukunftsfeld
Der Disney-Konzern konnte im ersten Quartal 2024 Umsatz und Ergebnis seines Streaming-Geschäfts klar verbessern. Dies ist ein bedeutender Erfolg, denn wie Geetha Ranganathan, Senior Media Analystin bei Bloomberg Intelligence, erläuterte, sind die Streaming-Zahlen die wichtigste Kennzahl im Hinblick auf die zukünftige Rentabilität des Konzerns.
• Der Unterhaltungskonzern strebt Streaming-Gewinnschwelle bereits in 2024 an
• Medienanalystin sieht "riesige, riesige Fortschritte"
Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney hat Anlegern einen Blick in seine Bücher gewährt und mit seinen Zahlen für das erste Quartal für viel Freude gesorgt. Zwar blieb der Konzernumsatz mit 23,55 Milliarden US-Dollar praktisch unverändert und hat die Analystenschätzungen von 23,8 Milliarden US-Dollar sogar verfehlt. Jedoch konnte der Quartalsgewinn von 1,28 auf nun 1,9 Milliarden Dollar gesteigert werden.
Disney erzielt Erfolge beim Streaming
Doch die grösste Aufmerksamkeit erhielt die Entwicklung im Streaming-Bereich. Dies hängt damit zusammen, dass Disneys Mediengeschäft einem grossen Wandel unterworfen ist: Das Kabelfernseh-Geschäft in den USA, das über die Jahre ein verlässlicher Geldbringer war, schrumpft seit Monaten, weil immer mehr Zuschauer zum Streaming wechseln. Angesichts dessen startete der US-Konzern mit Disney+ seinen eigenen Streamingdienst.
Hierbei nahm Disney auch enorme Verluste in Kauf, um zum Branchenführer Netflix aufzuschliessen. Erfreut konnten Investoren nun aber zur Kenntnis nehmen, dass die Verluste im Streaming-Geschäft - auch als Direktkundeneinheit bezeichnet - von 984 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf nun nur noch 138 Millionen US-Dollar reduziert wurden. Damit wurden zudem die Erwartungen deutlich übertroffen, denn Analysten hatten laut FactSet mit einem Minus in Höhe von 419 Millionen US-Dollar gerechnet. Die Erlöse im Streaming-Geschäft mit Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ wuchsen derweil um 14 Prozent auf gut sechs Milliarden Dollar.
Für die Zukunft ist das Management äusserst optimistisch: So soll das Streaming-Geschäft bereits im vierten Quartal des Geschäftsjahres Gewinne abwerfen. Ausserdem überraschte Finanzchef Hugh Johnston mit ziemlich optimistischen Aussagen bezüglich der Margen: "[Wir] waren noch nie zuversichtlicher in Bezug auf unseren Weg zur Schaffung eines starken und nachhaltigen Streaming-Geschäfts mit langfristig wachsenden Abonnentenzahlen und letztendlich zweistelligen operativen Margen, einem Geschäft, von dem wir erwarten, dass es ein wesentlicher Treiber für das Gewinnwachstum des Unternehmens sein wird", wird er von "MarketWatch" zitiert.
Kampf gegen das Teilen von Passwörtern
Allerdings schrumpfte die Zahl der Abonnenten im Kernangebot von Disney+ im ersten Quartal um ein Prozent auf 111,3 Millionen - zum Vergleich: Netflix meldete zuletzt mit über 260 Millionen Kundenhaushalten mehr als die doppelte Abonnentenzahl. Für die nächsten Monate strebt Disney aber einen Zuwachs um 5,5 bis 6 Millionen Nutzer an. Helfen soll dabei das ab Sommer geplante Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer.
Während das Teilen von Accounts bisher noch zugelassen wurde, sollen Nutzer ausserhalb eines gemeinsamen Haushalts künftig für ein eigenes Abo zahlen. Zwar ist ein solches Vorgehen nicht ohne Risiken, weil verärgerte Nutzer zur Konkurrenz wechseln könnten, jedoch setzt Disney auf die Attraktivität seines Streaming-Angebots mit Filmen und Serien rund um "Star Wars" und die Marvel-Superhelden. Laut CFO Johnston befindet Disney sich bei diesem Vorgehen aber noch in einem frühen Stadium und rechne nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2024 mit Vorteilen.
Analystin sieht grosse Fortschritte bei Disney
Die leitende Medienanalystin von Bloomberg Intelligence, Geetha Ranganathan, betonte in einem Interview mit "Yahoo Finance", dass die Streaming-Zahlen ihrer Ansicht nach die "wichtigste Kennzahl im Hinblick auf die zukünftige Rentabilität für Disney sind". Nachdem der Medienkonzern im letztem Jahr etwa 2,5 Milliarden Dollar und davor sogar etwa 4 Milliarden Dollar mit seinem Streaming-Geschäft verloren habe, sieht die Analystin nun "einige greifbare Ergebnisse in Bezug auf die Rentabilität des Streamings".
Dass die Verluste im Streaming-Geschäft von fast einer Milliarde US-Dollar im Vorjahresquartal auf zuletzt nur noch 138 Millionen US-Dollar reduziert werden konnten, sind für Ranganathan "riesige, riesige Fortschritte, die sie bei der Rentabilität des Streamings machen. Sie geben immer noch an, dass sie im vierten Quartal des Geschäftsjahres die Gewinnschwelle erreichen oder positive Gewinne erzielen werden. Aber ich denke, dies könnte ihnen möglicherweise sogar noch früher gelingen, wenn man sich den Fortschritt ansieht, den sie gemacht haben", gibt sich die Analystin optimistisch.
Redaktion finanzen.ch
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