Riskante "Meme-Aktien" |
21.06.2021 22:03:00
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Analystin spricht Warnung aus: Anleger könnten unwissentlich in GameStop und AMC investiert sein
GameStop und AMC hatten zu Jahresbeginn durch eine regelrechte Spekulationsschlacht an der Börse für Schlagzeilen gesorgt. Nun wies eine Analystin darauf hin, dass Anleger womöglich an der Kursentwicklung dieser beiden "Meme-Aktien" beteiligt sein könnten, ohne dass ihnen dies überhaupt bewusst ist.
• Volatilität birgt Gefahr für Anleger
• Analystin warnt: Anleger sollten wissen, in was sie investiert sind
Zu den Top-Börsenthemen dieses Jahres zählt sicherlich das Ringen zwischen Hedgefonds, die bei einzelnen angeschlagenen Firmen auf fallende Kurse spekulieren, und privaten Anlegern, die sich über Reddit und andere Internet-Foren über die Papiere ausgetauscht haben. Mit konzertierten Käufen von sogenannten "Meme-Aktien", wie etwa Anteilsscheinen des US-Videospielhändlers GameStop oder der Kinokette AMC, wurden die Aktienkurse in die Höhe getrieben und sorgten so bei einigen Hedgefonds für hohe Verluste bis hin zum Beinahe-Ruin.
Seit Jahresbeginn konnte die GameStop-Aktie vor diesem Hintergrund um rund 1'092 Prozent zulegen, während das AMC-Papier sogar um mehr als 2'820 Prozent kletterte (Stand 17.06.2021). Zahlreiche Experten haben jedoch inzwischen davor gewarnt, dass diese Aktienkurse nicht mehr die Geschäftsentwicklung widerspiegeln, sondern überbewertet seien.
ETFs im Blick
Gegenüber dem US-Sender "CNBC" hat Nancy Tengler, Chief Investment Officer von Laffer Tengler Investments, nun darauf hingewiesen, dass Anleger den Chancen und Risiken, die mit diesen beiden "Meme-Aktien" zusammenhängen, ausgesetzt sein könnten, ohne dies überhaupt zu wissen.
Tengler wies darauf hin, dass beide Aktien zu den größten Komponenten des IWM Russell 2000 ETF gehören, der den weltweit beachteten Aktienindex für Nebenwerte abbildet. Daneben sei GameStop auch im S&P Retail ETF enthalten. Denn bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich um Fonds, die einen zugrunde liegenden Index möglichst genau - im besten Falle 1:1 - abbilden. Sie werden deshalb auch Indexfonds genannt. Ihre Zusammensetzung ergibt sich somit durch die Zusammensetzung des Index, den sie abbilden - es ist also kein Fondsmanager damit beschäftigt, den ETF permanent zu kontrollieren und aktiv der jeweiligen Marktsituation anzupassen.
Zwar konnten die beiden genannten ETFs im bisherigen Jahresverlauf stark von der Rally bei GameStop und AMC profitieren, angesichts der starken Volatilität besteht aber auch ein großes Risiko. Nancy Tengler betonte, dass sich Anleger informieren sollten, was sie eigentlich besitzen, denn insbesondere bei AMC würde das Risiko die Chancen weit überwiegen. Zur Begründung verwies sie auf den Kapitalhunger sowie die negativen Ergebnisse von AMC. "Angesichts dieser Situation würde ich so schnell wie möglich verkaufen und Investoren […] sollten sich bewusst machen, was die größten Positionen in ihren ETFs sind."
Risiko begrenzt
Nicht ganz so schwarz sieht Ari Wald, Chef der technischen Analyse bei Oppenheimer, die Gefahr für die Anleger. Er verwies auf die am 25. Juni anstehende Neugewichtung des Russell 2000. Diese würde einige der Risiken verringern. "Durch die Neugewichtung werden sich einige der Probleme für die Anleger von selbst lösen. Diese beiden Aktien machen zusammen gerade mal zwei Prozent des ETF aus, der den Russell 2000 abbildet. Das ist das Schöne an diversifizierten ETFs, man bekommt ein bisschen von diesem und ein wenig von jenem", erklärte Wald gegenüber "CNBC".
Ferner hat Börsenkenner Jim Cramer in seiner "CNBC"-Sendung "Mad Money" betont, dass die über das Reddit-Subforum WallStreetBets organisierten Privatanleger weiterhin über ihre Schützlinge wachen. Dabei würden die WallStreetBets-Mitglieder aus idealistischen Gründen handeln, nicht weil sie von den Fundamentaldaten überzeugt seien: "Ich habe so etwas noch nie gesehen: Ein Gruppe von Käufern, denen der Preis egal ist", so Cramer. Dabei würden die WallStreetBets-Mitglieder die beiden Unternehmen ganz einfach mögen und seien zu allem bereit, um sie vor Leerverkäufern zu schützen.
Redaktion finanzen.ch
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