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Zypern und EZB 20.03.2013 07:22:31

Arbeit an Kapitalverkehrskontrollen?

Die Banken in Zyperns sind seit Samstag geschlossen. Nach dem Scheitern des Rettungspakets im zyprischen Parlament heisst es nun aus Kreisen, zyprische Behörden und EZB würden an Notfallplänen arbeiten.

   Von Matina Stevis

   NIKOSIA -- Die zyprischen Behörden arbeiten nach Angaben aus gut informierten Kreisen mit Vertretern der Europäischen Zentralbank (EZB) an Notfallplänen, die auch Kapitalverkehrskontrollen umfassen, um einen massiven Kapitalabfluss zu verhindern, wenn die Banken auf der Insel wieder öffnen. So sollen die Beträge für tägliche Kontoabhebungen und für Überweisungen ins Ausland begrenzt werden, sagten drei Behördenvertreter, die mit der Situation vertraut sind.

   Die Banken sind seit Samstag geschlossen, seitdem die zyprische Regierung und die Eurogruppe eine umstrittene Zwangsabgabe auf Sparguthaben beschlossen haben. Das zyprische Parlament hat den Rettungsplan inzwischen abgelehnt.

   Damit ist eine Zwickmühle entstanden: Die Banken können nicht ewig geschlossen bleiben, weil das die Wirtschaft lähmt. Andererseits ist ein massiver Kapitalabfluss zu befürchten, wenn die Institute wieder öffnen und kein neuer Rettungsplan definitiv beschlossen ist.

   Zunächst bleiben die zyprischen Banken bis Donnerstag geschlossen. Zwei zyprische Behördenvertreter sagten, es sei sehr wahrscheinlich, dass die Geldhäuser erst am Dienstag, den 26. März, wieder aufmachen werden. Am nächsten Montag begeht das Land den Griechischen Unabhängigkeitstag, einen Feiertag, an dem die Banken ohnehin geschlossen sind.

   Die zyprische Notenbank warnte vor einer massiven Kapitalflucht aus dem Land. Gouverneur Panicos Demetriades erwartet, dass bis zu 10 Prozent der Bankguthaben abgezogen werden, wenn die Geldhäuser wieder ihre Schalter öffnen. Das entspricht nach seinen Angaben rund 7,5 Milliarden Euro. Wenn sich die zugespitzte Lage wieder beruhigt, könne das Geld aber zu den Banken zurückkehren, sagte der Währungshüter vor einem Parlamentsausschuss.

 (Dow Jones Newswires)

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