Ein bedeutender Faktor |
28.08.2019 21:53:00
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Bank of America gibt sich gelassen: Keine Rezession in Sicht
Im Interview mit CNBC sprach Bank of America-CEO Brian Moynihan von den allgemeinen Ängsten einer bevorstehenden Rezession und spielte diese zugleich herunter. Aufgrund starker US-Konsumenten stehe den USA kein wirtschaftlicher Abschwung bevor.
• Grund für Entwarnung: US-Einzelhandel und -Verbraucher
• Konsumenten dürften US-Wirtschaft weiterhin in guter Verfassung halten
Handelsstreit und inverse Zinskurve verschärfen Sorgen
Der seit über einem Jahr andauernde Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China hat die Sorgen verstärkt, dass die USA schon bald in eine Rezession rutschen könnten. Der Konflikt will einfach kein Ende finden - Ende vergangener Woche kam es erneut zu einer Eskalation: Nachdem China neue Vergeltungszölle auf einige US-Waren angekündigt hatte, drohte US-Präsident Donald Trump unmittelbar Gegenmaßnahmen an.
Hinzu kam kürzlich, dass die Renditekurve zweijähriger US-Staatsanleihen auch noch zum ersten Mal seit 2007 jene der zehnjährigen US-Staatsanleihen übertroffen hatte. Diese Konstellation wird als inverse Zinskurve bezeichnet und gemeinhin als Rezessionssignal gedeutet. Die Angst der Marktteilnehmer vor einem wirtschaftlichen Abschwung wurde also zusätzlich befeuert.
Bank of America-CEO sieht keine Rezessionsgefahr
Brian Moyhinan, CEO der Bank of America, gibt sich jedoch weiterhin optimistisch. Den USA stehe keine Rezession bevor, glaubt der Experte. Die Welt werde sich an den Streit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt - China und die USA - "gewöhnen", so Moyhinan. "Und die meisten Leute glauben, dass es lange dauern wird, bis die sehr schwierige Situation mit China vollständig gelöst sein wird".
Als Grund für seinen Optimismus nannte der BoA-CEO im Interview mit CNBC die US-Verbraucher. Starke Konsumausgaben könnten die US-Wirtschaft weiter wachsen lassen, glaubt der Experte und spielt die Ängste vor einer Rezession somit herunter. "Aber was das möglich machen wird, ist der US-Verbraucher. Und dem Basisverbraucher geht es gut und er verdient mehr Geld, er ist angestellt, und was noch wichtiger ist, er gibt mehr Geld aus", zitiert CNBC Moyhinan. Und das sei gut so, denn "die eine Sache, die sich die Welt im Moment nicht leisten kann, ist, dass die USA ihren Wachstumszyklus nicht fortsetzen. Es wäre genau der falsche Zeitpunkt für die USA, ein Problem zu haben", warnte er in CNBCs "Squawk Box".
Moyhinan: Inverse Zinskurve kein sicheres Zeichen für eine Rezession
Daneben merkte Moyhinan an, dass eine inverse Zinskurve nicht zwangsläufig auf eine bevorstehende Rezession hindeuten müsse. Dieses Maß könne durch den globalen Markt beeinflusst werden, "[…] der in etwa 15 Billionen Dollar an negativen Zinsen wirbelt". "Aber wenn Sie tatsächlich darüber nachdenken, könnte es zwei Gründe geben, warum sich die Zinskurve bewegt und Sie sehen, dass diese Debatte anhält", zitiert MarketWatch den BoA-CEO. "Was zum Teil die Flucht in die Qualität ist, 80 bis 90 Prozent aller Erträge der Welt sind in den Vereinigten Staaten verfügbar. Also, das Geld kommt hierher, weil man sein Geld jemanden geben wird - und er gibt einem in 10 Jahren weniger zurück? Oder man wird sein Geld jemandem geben - tausend Dollar - und er gibt einem in 10 Jahren mehr zurück?... Und das ist der Grund, warum es eine große Debatte darüber gibt". Anleger flöhen von riskanten Anlagen in vermeintlich sicherere Anlagemöglichkeiten, erklärt Moyhinan.
BoA-CEO: US-Verbraucher geben mehr Geld aus
Die Debatte über die Entwicklung der US-Wirtschaft falle letztendlich auf den US-Verbraucher zurück, sagte der Bank of America-CEO weiter im Interview. "Und so haben Sie in unserem Kundenstamm von Jahresbeginn bis zum 15. August den Betrag gesehen, den amerikanische Verbraucher bei der Bank of America ausgegeben haben: 2 Billionen Dollar". "Es ist um 5,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr gestiegen. Betrachten Sie dies als 120 Milliarden Dollar mehr, die unsere Verbraucher in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr ausgegeben haben, was bedeutet, dass die US-Verbraucher weiterhin Geld ausgeben und die US-Wirtschaft in guter Verfassung bleibt", gab sich Moyhinan zuversichtlich. Angaben des Bureau of Economic Analysis zufolge machen Konsumausgaben in den USA 68 Prozent der US-Wirtschaft aus.
Ob Moyhinan mit seiner Einschätzung allerdings Recht behält, bleibt abzuwarten. Derzeit geben sich wenige Experten derart optimistisch - die allgemeinen Sorgen bezüglich einer Rezession sind groß.
Redaktion finanzen.ch
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