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stocksDIGITAL 15.11.2013 09:18:54

Begehrter «Schoggi»-Rohstoff

Der steigende Kakaopreis geht mit einer Konzentration bei den Verarbeitern einher.

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Wie es im Moment aussieht, wird 2013 für Rohstoffinvestoren ein unerfreuliches Jahr werden. Quer durch die Anlageklasse ziehen sich tiefrote Vorzeichen. Zu den wenigen Ausnahmen zählt Kakao. Gegenüber dem 2012er-Ultimo steht für die braune Bohne ein Plus von mehr als einem Fünftel zu Buche. Damit beweist die wichtigste Zutat der Schokolade-Industrie, dass eine zentrale Preiskomponente im Rohstoffmarkt weiterhin intakt ist, nämlich das Verhältnis von An- gebot und Nachfrage.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Welt derzeit nach dem süssen Pulver giert. Nach Angaben des US-Verbands der Süsswarenhersteller nahm die Kakaovermahlung in Nordamerika im dritten Quartal um 8,3 Prozent auf 132 000 Tonnen zu. Die Kakaovereinigung Asiens meldete einen Anstieg um 12 Prozent auf 161 100 Tonnen.

Auch in der grössten Verarbeitungsregion liefen die Mühlen auf Hochtouren: Laut Zahlen der Europäischen Kakaovereinigung übertraf die Vermahlung auf dem alten Kontinent mit 331 000 Tonnen den Vorjahreswert um 5 Prozent. Da die Produktion – nicht zuletzt wegen zeitweise ungünstiger Witterungsbedingungen in der Hauptanbauregion Westafrika – nicht Schritt halten kann, droht ein globales Defizit. Der Rohstoffhändler Olam International geht davon aus, dass die Nachfrage im gerade zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2012/13 um 150 000 Tonnen über dem Angebot gelegen hat. In der neuen Periode soll sich die Unterversorgung auf 185 000 Tonnen ausweiten.

Cargill mit Übernahmeappetit

Für zusätzliche Brisanz sorgt eine Konzentrationswelle in diesem Rohstoffsektor. Gerüchten zufolge steht der US-Konzern Cargill kurz davor, die Kakaosparte des Konkurrenten Archer Daniels Midland zu kaufen. Dieser Deal wäre ein direkter Konter auf die jüngste Übernahme von Barry Callebaut. Der heimische Branchenkrösus hatte sich Ende 2012 das Kakaogeschäft der in Singapur ansässigen Petra Foods einverleibt. Barry Callebaut verspricht sich von diesem Zukauf unter anderem eine stärkere Präsenz in den Emerging Markts.

Eigentlich schien die Transaktion mit einem Volumen von ursprünglich 950 Millionen Dollar längst in trockenen Tüchern zu sein. Doch nun ist ein Streit um den Kaufpreis entbrannt. Nach- dem dieser bereits auf 860 Millionen US-Dollar reduziert worden war, pocht Barry Callebaut auf einen weiteren Abschlag von knapp 100 Millio- nen Dollar. Möglicherweise sind die Zürcher mit der operativen Lage des Zukaufs unzufrieden. Jedenfalls sorgte die erworbene Kakao-Einheit im Geschäftsjahr 2012/13 (per 31. August) für einen Gewinnrückgang. Immerhin: Der Konzern verdiente mehr als erwartet und konnte – auch wegen der Akquisition – die Volumen deutlich steigern. (wh)


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