Mögliches Szenario |
28.07.2023 23:47:00
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Bei Verstaatlichung der Credit Suisse: UBS-CEO Sergio Ermotti hätte wohl Präsident des Verwaltungsrats werden sollen
Am 20. März wurde über die Zukunft der Credit Suisse entschieden. Inzwischen wurde die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS vollzogen - doch es hätte auch noch andere Optionen gegeben.
• Weitere Szenarien wären möglich gewesen
• Ermotti hätte wohl Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen sollen
Nachdem die Credit Suisse in den letzten Jahren immer wieder mit Skandalen, wie dem Beschattungsskandal, dem Greensill-Skandal und dem Archegos-Skandal, von sich reden machte, hatte die Bank mit einem Reputationsschaden zu kämpfen. Dieser machte sich in einem Abfluss von Kundengeldern bemerkbar. Das US-Bankenbeben im Frühjahr setzte die Bank weiter unter Druck und so kam es, dass die möglichen Optionen einer Rettung der Credit Suisse diskutiert werden mussten.
Verschiedene Optionen wurden geprüft
Am 20. März wurde über die Zukunft der Schweizer Bank entschieden. Letztlich fiel die Entscheidung auf eine Rettung durch die einheimische Rivalin UBS. Rund drei Monate später gab die Grossbank bekannt, den Abschluss der Credit Suisse-Übernahme vollzogen zu haben. Die Credit Suisse-Aktie wurde am 12. Juni zum letzten Mal an der Börse gehandelt.
Im Raum standen zuvor jedoch auch noch andere Optionen. So hatte der Bundesrat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien geprüft. Eines dieser Szenarien wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen, der laut Bundesrat jedoch unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt hätte. Eine weitere Option wäre eine staatliche Liquiditätshilfe gewesen. Allerdings wäre ungewiss gewesen, ob sich das Vertrauen der Finanzmärkte so wieder hätte gewinnen lassen. Ein weiteres Szenario wäre eine vorübergehende Verstaatlichung gewesen. Laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter hätte diese aber ein grosses Risiko für die Steuerzahler bedeutet.
Verstaatlichung: Ermotti hätte wohl Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen sollen
Wie finews.ch unter Berufung auf einen Bericht der Financial Times schreibt, hätte es jedoch bereits konkretere Pläne für den Fall einer Verstaatlichung der Credit Suisse gegeben. Die Schweizer Behörden hätten schon im Oktober 2022 detaillierte Notfallpläne für den Fall eines Bank-Runs ausgearbeitet. So hätten sie wohl auch bereits eine Liste von Finanzmanagern erstellt, die als Präsident des Verwaltungsrats hätten eingesetzt werden können. Ganz oben auf der Liste stand offenbar Sergio Ermotti.
Ermotti war von 2011 bis 2020 neun Jahre Chef der UBS. Kurz nachdem die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS beschlossen wurde, wurde er als Nachfolger von Ralph Hamers zurückgeholt, um die Integration der Credit Suisse zu begleiten.
Ende Juni erklärte Ermotti laut awp am "Point Zero-Forum" in Zürich, dass die Integration der ehemaligen Konkurrentin sehr gut verlaufe, die Kunden viel Unterstützung zeigten und er zufrieden damit sei, dass man die Lage bei der CS inzwischen habe stabilisieren können.
Seine weiteren Pläne für das kombinierte Geschäft der Banken wolle Ermotti laut finews.ch zur Präsentation der Halbjahresergebnisse am 31. August 2023 bekannt geben.
Redaktion finanzen.ch
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