Kursentwicklung im Blick |
03.10.2021 14:48:00
|
Bessere Performance als die Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffett bekommt Konkurrenz aus der eigenen Familie
Berkshire Hathaway gehört zu den bekanntesten Investmentgesellschaften der Welt. Doch Berkshire-Chef Warren Buffett bekommt Konkurrenz aus der eigenen Familie: Das Unternehmen seines Grossneffen lief 2021 an der Börse bislang besser als das Investmentvehikel des Orakels von Omaha.
• Buffett-Grossneffe schlägt Warren Buffett nach Kursperformance
• Zwischen den Börsenbewertungen liegen Welten
Warren Buffett und Charlie Munger gelten als Investmentlegenden. Die beiden Investoren haben die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht. Dabei setzen die Investoren im Kern darauf, in unterbewertete Unternehmen mit Alleinstellungsmerkmal und Zukunftspotenzial zu investieren und die Beteiligungen langfristig zu halten.
Investmenttaktik zeitweise sehr erfolgreich
In der Vergangenheit sind Buffett und Munger mit dieser Taktik gut gefahren, mussten aber auch immer wieder Korrekturen ihres Investitionsverhaltens vornehmen. Insbesondere Buffetts langwierige Abneigung gegen Techtitel hat die Gesellschaft angesichts einer starken Performance von Wachstumstiteln in den vergangenen Jahren viel Rendite gekostet. Zwar ist der iPhone-Hersteller Apple seit einigen Jahren die grösste Position im Depot von Berkshire Hathaway und trägt zu einem grossen Teil zur starken Performance des Gesamtkonzerns bei, Kritiker werfen Buffett & Co. aber immer wieder vor, er habe das Potenzial des Techriesen zu spät erkannt und daher auf viel Performance verzichtet.
Buffett-Kritiker werden lauter
Weitere Kritikpunkte vieler Aktionäre waren in der Vergangenheit immer wieder die enorm hohen Cashreserven des Unternehmens. Im zweiten Quartal sass die Investmentgesellschaft auf einem Geldberg in Höhe von rund 144 Milliarden US-Dollar - und das, obwohl die Barbestände verglichen zum Quartal zuvor bereits deutlich gesunken waren. Der Grund für die enorm hohen Cashreserven von Berkshire Hathaway ist vorrangig in fehlenden lohnenswerten Investmentzielen zu suchen. Auf einen grossen Deal von Starinvestor Buffett warten Anleger und Beobachter seit geraumer Zeit, die hohen Bewertungen am Finanzmarkt machen es schwer, Übernahme- oder Beteiligungsziele zu finden, die den Vorgaben von Buffetts Value Investing-Strategie entsprechen.
Das Dilemma wurde insbesondere in dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 deutlich, als der neue Stern am Investorenhimmel, Cathie Wood, Buffett & Co. den Rang ablaufen konnte.
Zuletzt lief es allerdings wieder besser bei Berkshire Hathaway: Im zweiten Quartal stieg das operative Ergebnis um rund 21 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar. Das zeigte sich auch in der Kursentwicklung der Berkshire Hathaway-Aktie, die besser performte als der breite Markt.
Konkurrenz schläft nicht
Doch obwohl Berkshire Hathaway-Titel im bisherigen Jahresverlauf ein Kursplus von 18,91 Prozent einfahren konnten und damit besser liefen als der S&P 500, der seit Januar 16 Prozent zulegen konnte, wird diese Kursperformance vom Unternehmen eines Buffett-Familienmitgliedes in den Schatten gestellt.
Boston Omaha, eine Investmentgesellschaft, die ebenso wie Berkshire Hathaway in vielen Sektoren investiert ist und unter anderem Anteile von Unternehmen aus der Telekommunikations-, Immobilien- und Versicherungsbranche hält, ist ebenfalls börsennotiert und hat 2021 kräftig zugelegt. 42,21 Prozent beträgt das Kursplus seit Januar (Schlusskurs vom 01.10.2021).
Geleitet wird das Unternehmen von Adam Kenneth Peterson und Alexander Buffett Rozek - letzterer ist der Grossneffe von Starinvestor Warren Buffett. Seit Februar 2015 leitet Rozek als Co-CEO die Geschicke von Boston Omaha und hat sich dabei seinen berühmten Verwandten zum Vorbild genommen und imitiert das Geschäftsmodell von Berkshire: Auf der Website des Unternehmens hiess es, man habe das Ziel, "den inneren Wert pro Aktie zu einem attraktiven Kurs zu steigern".
Im zweiten Quartal fuhr Boston Omaha mit dieser Strategie einen Vorsteuergewinn von 11,4 Millionen US-Dollar ein - vor Jahresfrist hatten noch 3,4 Millionen US-Dollar Gewinn in den Büchern gestanden. Unter dem Strich stieg der Gewinn von 3,4 auf 8,6 Millionen US-Dollar.
Der Schüler hat den Meister also geschlagen - zumindest beim Gewinnwachstum und bei der Aktienkursentwicklung. Dennoch hat Rozek noch einen weiten Weg vor sich, denn sein Grossonkel kann auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Auch in Sachen Börsenwert liegen noch Welten zwischen den beiden Investmentgesellschaften: Während Boston Omaha am Markt rund 1,2 Milliarden US-Dollar wert ist, kommt das Unternehmen von Warren Buffett auf 626,5 Milliarden US-Dollar Market-Cap.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Bitcoin: 150.000 USD Marke im 2025? | BX Swiss TV
Wird Bitcoin die 150.000 USD Marke nächstes Jahr erreichen und was heisst das kürzlich gesehen Allzeithoch für die Branche?
Im heutigen Experteninterview mit David Kunz, COO der BX Swiss spricht Sina Meier, Managing Director bei 2Shares über den Verlauf für Kryptowährungen des Jahres 2024.
Was dabei am besten lief, welche Auswirkungen institutionelle Anleger auf den Markt haben und welche neuen Innovationen man von 21Shares erwarten kann, erfahren Sie im heutigen Experteninterview.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
Hexensabbat: SMI und DAX deutlich schwächer -- Asiens Börsen uneinheitlichDer heimische und deutsche Aktienmarkt geben zum Wochenschluss deutlich nach. Die asiatischen Indizes präsentieren sich am Freitag unentschlossen.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |