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Geändert am: 09.10.2024 22:03:51

Fed-Protokoll im Blick: SMI und DAX gehen im Plus in den Feierabend -- Dow Jones letztlich höher -- Shanghai Composite bricht letztlich kräftig ein

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch mit positiver Tendenz, und auch der deutsche Aktienmarkt stand höher. In den USA konnte der Dow Jones zulegen. An den wichtigsten asiatischen Handelsplätzen ging es zur Wochenmitte in verschiedene Richtungen - besonders deutlich bewegten sich die Märkte in Festlandchina.

SCHWEIZ

Der heimische Aktienmarkt tendierte zur Wochenmitte nach oben.

Der SMI schob sich nach einem etwas leichteren Start auf grünes Terrain und blieb bis zum Handelsende dort. Er wies schlussendlich einen Aufschlag von 0,93 Prozent auf 12'122,92 Punkte aus.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI notierten ebenfalls oberhalb der Nulllinie. Sie gingen 0,85 Prozent höher bei 16'168,60 Zählern bzw. 0,88 Prozent fester bei 1'985,03 Punkten in den Feierabend.

Neuen Diskussionsstoff für die Börsianer dürfte das für nach Börsenschluss in Europa angesagte Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank liefern, oder spätestens die für Donnerstag terminierten neuesten Zahlen zur Teuerung in den USA. Die Märkte würden derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung des Fed an der kommenden Sitzung von 25 Basispunkten einpreisen, hiess es etwa in einem Kommentar der Onlinebank Swissquote. Diese Prognosen würden derzeit aber so rasch wechseln, dass bei einer negativen Überraschung bei den US-Konsumentenpreisen auch rasch eine Zins-Nullrunde wieder aufs Tapet kommen könnte.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt arbeitete sich am Mittwoch in die Gewinnzone vor.

Der DAX eröffnete minimal tiefer, erholte sich im Tagesverlauf dann jedoch. Er schloss die Sitzung 0,99 Prozent im Plus bei 19'254,83 Zählern. Der deutsche Leitindex konnte sich damit über 19'000 Punkten behaupten, nachdem er tags zuvor die runde Marke nach einem zwischenzeitlichen Test ein weiteres Mal verteidigt hatte.

Wichtig für die wieder umstritteneren Zinssenkungserwartungen werden am Donnerstag die anstehenden US-Verbraucherpreise für September, bevor am Freitag dann von Banken die Berichtssaison in den USA eingeläutet wird. Auch das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung, das am Mittwochabend veröffentlicht wird, "könnte tiefere Einblicke in den Diskussionsverlauf und das Stimmungsbild innerhalb der Fed liefern", bemerkte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners.

WALL STREET

In den USA ging es heute nach oben.

Der Dow Jones eröffnete noch marginal leichter, konnte sich dann aber ins Plus absetzen und beendete den Mittwochshandel letztendlich 1,03 Prozent stärker bei 42'512,00 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite ging ebenfalls nur knapp im Minus in den Handel. Auch er konnte im Verlauf Zuwächse verzeichnen und schloss somit 0,60 Prozent höher bei 18'291,62 Zählern.

Die US-Börsen haben nach einem verhaltenen Handelsstart am Mittwoch doch noch Schwung bekommen. Der marktbreite S&P 500 erreichte ein Rekordhoch. Der Dow Jones Industrial, der bekannteste Wall-Street-Index, ist nicht mehr weit von seiner Ende September erreichten Bestmarke entfernt.

Die steigenden Kurse sind laut Marktbeobachtern allerdings nicht nur auf besonders grossen Optimismus zurückzuführen. Eher, so hiess es, wollten wohl so einige Pessimisten, die Short-Positionen eingegangen waren, nicht auf dem falschen Fuss erwischt werden. Wer sich also Aktien zu einem früheren Zeitpunkt geliehen und dann verkauft hatte, ohne sie zu besitzen, weil er fallende Kurse erwartet hatte, deckt sich nun wieder mit Aktien ein, um Verluste zu begrenzen. Das kann zu sich verstärkenden Kursanstiegen führen.

Die Nervosität blieb weiterhin hoch, zumal am Donnerstag die Inflationsdaten für September anstehen. Sie haben das Potenzial, den weiteren Zinspfad der US-Notenbank zu beeinflussen. Fallen sie höher aus als erwartet, könnte die Fed im November die Füsse stillhalten und gar nicht erst an der Zinsschraube drehen, vermutet Analyst Christian Henke vom Broker IG. Damit würden die nach den Jobdaten bereits gesunkenen Hoffnungen auf Zinssenkungen einen weiteren Dämpfer erhalten.

Das Protokoll zur letzten Fed-Sitzung brachte unterdessen wenig Neues. Es war obendrein auch vor den überraschend starken Arbeitsmarktdaten am Freitag verfasst worden, weshalb die Hoffnung auf einen zweiten Zinssenkungsschritt um 0,5 Prozentpunkte im November am Markt inzwischen komplett ausgepreist wurde.

ASIEN

Die wichtigsten Börsen in Asien wiesen am Mittwoch gemischte Vorzeichen auf.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 beendete den Handel letztlich 0,87 Prozent höher bei 39'277,96 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland brach der Shanghai Composite letztlich um satte 6,62 Prozent auf 3'258,86 Zähler ein. Er gab damit mehr als die kräftigen fortgesetzten Rallygewinne vom Vortag wieder ab.
In Hongkong schloss der Hang Seng um 1,38 Prozent tiefer bei 20'637,24 Einheiten, nachdem er im Handelsverlauf teils deutliche Schwankungen aufgewiesen hatte.

Die Aktienmärkte in Asien zeigten sich am Mittwoch uneinheitlich, wobei wie fast täglich in den vergangenen zwei Wochen die Ausschläge an den chinesischen Börsen herausstachen. Während die Börse in Tokio leichte Aufschläge verzeichnete, legte Shanghai einen Baisse-Tag ein. Von der Wall Street kamen positive Impulse - vor allem für Technologiewerte.

An den chinesischen Plätzen hatte sich am Dienstag Enttäuschung über ausgebliebene weitere Konjunkturprogramme Pekings breitgemacht und für umfangreiche Gewinnmitnahmen gesorgt. Zuvor waren die Aktienkurse tagelang stark gestiegen, gestützt von massiven Konjunkturmassnahmen der chinesischen Regierung und geldpolitischen Lockerungen. Beide Indizes liegen trotz der jüngsten massiven Korrekturbewegungen immer noch rund 20 Prozent höher als vor rund drei Wochen.

Mit Spannung warten die Akteure nun auf den Samstag, für den das chinesische Finanzministerium eine Pressekonferenz angekündigt hat. Am Berichtstag stützte diese Nachricht nicht, auch wenn es dabei mutmasslich um weitere Massnahmen zur Stützung der angeschlagenen chinesischen Wirtschaft gehen dürfte.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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