Dow Jones
Geändert am: 14.06.2022 22:29:53
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Belastungsfaktoren bleiben bestehen: US-Börsen schliessen uneinheitlich -- SMI und DAX verabschieden sich schwächer -- Asiens Börsen schliessen uneinheitlich
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich nach zunächst grünem Start abermals mit Verlusten. Die deutschen Anleger wurden ebenfalls skeptischer. Die US-Börsen beendeten den Handel mit unterschiedlichen Vorzeichen. An den grössten Börsen in Fernost wurde die Stimmung im späten Verlauf merklich besser - die Märkte schlossen uneinheitlich.
SCHWEIZ
Der Schweizer Aktienmarkt gab am Dienstag erneut nach.
Der SMI war zunächst mit einem Plus gestartet, konnte die Gewinne aber nicht verteidigen und rutschte damit einen weiteren Handelstag auf rotes Terrain ab. Er verliess den Tag mit einem Abschlag von 1,81 Prozent bei 10'699,07 Punkten.
Die Nebenwerteindizes, der SPI und der SLI, legten zum Auftakt noch zu. Auch hier wurde die Stimmung im Verlauf tendenziell schlechter, die Indizes drehten ins Minus und verblieben in der Verlustzone. Während der SPI letztlich 1,63 Prozent auf 13'763,66 Stellen fiel, sackte der SLI schlussendlich 1,55 Prozent auf 1'654,55 Punkte ab.
Der Schweizer Aktienmarkt setzte am Dienstag die Talfahrt fort. Nach einer festeren Eröffnung fehlten die Anschlusskäufe. Daher rutschten die Notierungen auch rasch wieder ab, hiess es am Markt. Das Umfeld sei nach wie vor von grosser Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung von Zinsen und Konjunktur geprägt.
Ob es bald zu einer Bodenbildung komme, hänge davon ab, wie stark die US-Notenbank Fed die Zinsen erhöht, sagte ein Händler. Nach der unerwartet hohen US-Inflation erwarten immer mehr Ökonomen einen Zinsschritt um 75 und nicht "nur" um 50 Basispunkte. Die Gefahr sei gross, dass die Zentralbank die Konjunktur abwürge, so der Händler. Neben der Zinsentscheidung der US-Notenbank steht am Donnerstag auch jene der Schweizerischen Nationalbank bevor. Und am Freitag findet der grosse Verfallstag an der Terminbörse Eurex statt. "Damit ist für erhöhte Volatilität und grosse Umsätze gesorgt", sagte ein Händler.
DEUTSCHLAND
Nach zuletzt kräftigen Kursverlusten kam es am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zunächst zu einem Stabilisierungsversuch. Dieser scheiterte jedoch.
Der DAX war mit einem Plus in den Handel eingestiegen und leitete damit nach den deutlichen Verlusten der letzten Handelstage zunächst eine Gegenbewegung ein. Die Gewinne schmolzen im Verlauf aber deutlich ab, der deutsche Leitindex rutschte sogar in die Verlustzone. Zum Handelsschluss ging es dann 0,91 Prozent herunter auf 13'304,39 Zähler.
Die Erzeugerpreise aus den USA fielen in etwa wie erwartet aus. Damit erhöhte sich der Druck mit Blick auf Inflationsgefahren nicht weiter. Nach Kursgewinnen im frühen Handel war der deutsche Leitindex zeitweise auf den tiefsten Stand seit Anfang März gerutscht. Das Wohl und Wehe der Aktienmärkte hängt derzeit an den Zentralbanken und der kniffligen Aufgabe, die hohe Inflation zu bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an diesem Mittwoch mit einer weiteren Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte, wenn nicht gar um 0,75 Punkte der Teuerung entgegenwirkt.
WALL STREET
Die US-Börsen präsentierten sich am Dienstag uneinheitlich.
Der Dow Jones rutschte bereits früh auf rotes Terrain und schloss 0,49 Prozent tiefer bei 30'365,95 Punkten. Auch der NASDAQ Composite war zwischenzeitlich in die Verlustzone gerutscht, berappelte sich aber im späten Verlauf und schloss 0,18 Prozent höher bei 10'828,35 Punkten.
Nach den herben Verlusten zum Wochenauftakt haben sich die Kurse an den US-Börsen am Dienstag auf niedrigem Niveau teilweise stabilisiert. Etwas Unterstützung erhielten die Börsen von den Erzeugerpreisen. Diese sind im Mai auf Jahressicht nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Mit einem Plus von 10,8 Prozent ist die Teuerung jedoch nach wie vor sehr hoch. Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist es verständlich, wenn sich die Käufer zurückhalten. Die Fed könnte den Kampf gegen die hohe Inflation intensivieren. Eine Zinsanhebung um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte wird an den Finanzmärkten als möglich angesehen. Der Goldman-Sachs-Experte Jan Hatzius sieht im Juli einen weiteren folgen.
ASIEN
Mit unterschiedlichen Tendenzen präsentierten sich die Märkte in Fernost am Dienstag.
In Tokio knüpfte der der japanische Leitindex Nikkei an seine schwache Vortagesperformance an und schloss mit einem Abschlag von 1,32 Prozent bei 26'629,86 Punkten.
Auch auf den chinesischen Festland dominierten lange Zeit die Verkäufer, gegen Ende nahm der Markt aber Fahrt auf und drehte ins Plus. Der Shanghai Composite schloss 0,92 Prozent höher bei 3'285,45 Indexpunkten. Der Hang Seng kämpfte sich ebenfalls zwischenzeitlich auf grünes Terrain vor, schwankte dabei aber stark. Am Ende schloss das Börsenbarometer unverändert bei 21'067,99 Punkten.
"An den asiatischen Aktienmärkten hat sich der Abverkauf in verringertem Tempo fortgesetzt, die Aktien-Futures in den USA und Europa signalisierten eine gewisse Erholung", begründete die BayernLB die Entwicklung. In Japan stützte auch die Yen-Schwäche. Der Yen näherte sich zum Dollar dem tiefsten Stand seit 24 Jahren, was der exportorientierten Wirtschaft des Landes tendenziell zugutekommt.
Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda begründete die positiveren Tendenzen mit der Hoffnung auf weitere Massnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft in China. Auch die rigide Corona-Politik scheint dosierter zu erfolgen. "Die Antwort auf einen neuen Infektionsausbruch in Peking deutet an, dass die Regierung künftig auf eine Kombination aus freiwilligen und angeordneten (Massen-)Tests sowie lokalen Lockdowns statt flächendeckenden Abriegelungen setzen könnte", so Kapitalmarktstratege Ulrich Stephan von der Postbank. "Dieser Ansatz sowie weitere Konjunkturhilfen könnten die Wirtschaft im Jahresverlauf unterstützen und den chinesischen Börsen längerfristig Auftrieb bescheren."
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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