DAX
Geändert am: 15.08.2022 22:05:38
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Dow zum Schlussläuten fester -- SMI schliesst freundlich -- DAX letztlich etwas höher -- Asiatische Börsen schlussendlich uneinheitlich
Die Wall Street präsentierte sich am Montag von ihrer freundlichen Seite. Der heimische Aktienmarkt legte zum Wochenstart zu. Auch der DAX sprang zum Handelsende noch knapp in die Gewinnzone. Die Börsen in Fernost wiesen am Montag unterschiedliche Vorzeichen aus.
SCHWEIZ
Der heimische Aktienmarkt startete freundlich in die neue Woche.
So eröffnete der SMI fester und stand auch anschliessend im Plus. Der Index ging letztlich 0,39 Prozent stärker bei 11'171,54 Zählern aus dem Handel.
Auch die Nebenwertindizes SLI und SPI zogen nach einem freundlichen Start bis Handelsende weiter an. Am Ende des Börsentages stand beim SLI ein Plus von 0,16 Prozent auf 1'741,76 Punkte zu Buche, während der SPI schlussendlich 0,31 Prozent auf 14'486,00 Einheiten zulegen konnte.
Die Stimmung habe sich weiter aufgehellt, hiess es am Markt. Merklich dazu beigetragen habe, dass es in den USA vermehrt Anzeichen einer nachlassenden Teuerung gegeben habe. Dies führte dazu, dass an der Wall Street die Kurse in der vergangenen Woche weiter zugelegten. Die Marktteilnehmer wetteten vermehrt darauf, dass die US-Notenbank Fed die Geldpolitik nun weniger stark als befürchtet straffen und damit auch die Konjunktur nicht abwürgen werde.
Dennoch wäre es wohl verfrüht, die Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen bereits wieder ad acta zu legen, meinte ein Ökonom. Auch die Credit Suisse riet zu mehr Vorsicht. Die positive Stimmung könne zwar weiter anhalten, doch dürfte das Ertragswachstum aufgrund der Verlangsamung der US-Wirtschaft nach unten revidiert werden, schrieb die Bank. Hinweise darauf werden in der neuen Woche wieder zuhauf erwartet. So werden in den USA die Detailhandelsumsätze, die Industrieproduktion und Daten vom Immobilienmarkt und am Mittwochabend zudem auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Hierzulande erreicht die Bilanzsaison diese Woche mit fast 40 Firmenabschlüssen zudem noch einmal einen Höhepunkt.
Einen regelrechten Absturz um etwa 5 Prozent erlitten die Ölpreise: Die US-Sorte WTI fiel - in Dollar gerechnet - stellenweise auf den niedrigsten Stand seit Januar. Grund sind vor allem schwache Daten aus
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt schloss den Handelstag knapp über der Nulllinie ab.
Zwar startete der DAX höher, im weiteren Handelsverlauf bewegte sich das deutsche Börsenbarometer aber nahe der Nulllinie. In den letzten Handelsminuten gelang dann der Sprung in den grünen Bereich. Letztlich ging der DAX 0,15 Prozent fester bei 13'816,61 Einheiten aus dem Montagshandel.
Anzeichen einer nachlassenden US-Inflation hatten den Börsen in den vergangenen Tagen kräftig Auftrieb gegeben. Doch Risiken für die Märkte sind weiter vorhanden.
Wirtschaftsdaten aus China fielen zum Wochenbeginn schwach aus. Sie zeigten, dass die Wachstumslokomotive im Reich der Mitte an Fahrt verliere, sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. Er merkte zudem an, dass die Energie- und Rohstoffpreise immer noch deutlich zu hoch seien und die Inflation noch Welten von dem Zielwert der Notenbanken entfernt.
Als wenig hilfreich für den Aktienmarkt erweist sich zudem der weiter sinkende Rheinpegel. Damit drohen Einschränkungen für die Schifffahrt auf dem für die Wirtschaft so wichtigen Transportweg. Nach dem Streit um den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi vor etwa zwei Wochen sorgt ausserdem die Visite einer weiteren US-Delegation in Taipeh für neue geopolitische Spannungen.
Unternehmensseitig standen in Deutschland einige Nachzügler aus der Berichtssaison im Fokus. Der Konsumgüterkonzern Henkel etwa erhöhte die Umsatzprognose für das laufende Jahr.
WALL STREET
Die Wall Street konnte am Montag ihre anfänglichen Verluste klar hinter sich lassen.
Zwar war der Dow Jones zunächst mit einem Abschlag gestartet, doch konnte er im weiteren Handelsverlauf in die Gewinnzone vorrücken und schloss somit 0,45 Prozent stärker bei 33'912,44 Punkten. Auch der technologielastige NASDAQ Composite konnte ins Plus drehen, zur Schlussglocke stand damit ein Gewinn von 0,62 Prozent bei 13'128,05 Zählern auf der Kurstafel.
"Das Ausmass dieser Bärenmarktrallye hat viele überrascht, uns eingeschlossen", schrieben die Marktstrategen von Morgan Stanley in einem aktuellen Kommentar. Geschürt worden sei die Erholung von einer Kombination aus besser als befürchtet ausgefallenen Unternehmensgewinnen im zweiten Quartal und der anhaltenden Hoffnung auf einen weniger restriktiven geldpolitischen Kurs der US-Notenbank.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte schlugen am Montag unterschiedliche Richtungen ein.
In Tokio schloss der Nikkei mit einem Gewinn von 1,14 Prozent bei 28'871,78 Punkten. Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent, nachdem es im ersten Quartal stagniert hatte. Volkswirte hatten ein Plus von 0,6 Prozent prognostiziert. Die Wirtschaftsleistung überstieg damit erstmals das vor Beginn der Corona-Pandemie, im vierten Quartal 2019, gemessene Niveau. Aufs Jahr hochgerechnet betrug das Wachstum 2,2 Prozent.
Der Shanghai Composite verlor dagegen bis Handelsende marginale 0,02 Prozent auf 3'276,09 Einheiten. Der Hang Seng gab 0,67 Prozent auf 20'040,86 Zähler ab.
Marktteilnehmer verwiesen auf Sorgen über eine Verlangsamung der Kreditnachfrage in China, nachdem Daten zu Yuan-Krediten am Freitag hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Einige Anleger seien besorgt, dass die Daten eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivitäten widerspiegeln könnten, so KGI Research.
Die Industrieproduktion stieg im Juli um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lag damit deutlich unter den Markterwartungen von 4,5 Prozent. Auch die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Die People's Bank of China (PBOC) hat indessen zur Stützung der Wirtschaft die Zinssätze sowohl für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität als auch für die siebentägigen Reverse-Repo-Geschäfte um 10 Basispunkte gesenkt, zudem wurde Liquidität zugeführt.
Die chinesische Wirtschaft überrascht negativ, hiess es von den Maybank-Analysten. Die gesenkten Zinsen dürften zudem nur wenig Vertrauen schaffen angesichts des Gegenwinds durch die Null-COVID-Politik und der Krise auf dem Immobilienmarkt.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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