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Geändert am: 15.08.2024 22:07:13

Starke US-Erzeugerpreise treiben an: US-Börsen legen letztlich zu -- SMI und DAX schliessen in Grün -- Asiens Börsen beenden Handel mehrheitlich fester

Der heimische und und der deutsche Aktienmarkt verbuchten Gewinne. Die US-Börsen bewegten sich auf positivem Terrain. Die asiatischen Märkte legten am Donnerstag mehrheitlich zu.

SCHWEIZ

Die Schweizer Börse präsentierte sich am Donnerstag fester.

Der SMI kletterte bereits kurz nach Eröffnung ins Plus, verweilte anschliessend in der Gewinnzone und beendete den Tag schliesslich 0,65 Prozent höher bei 12'150,22 Zählern.
Die Nebenwertindizes SPI und SLI folgten schliesslich der Tendenz des SMI und schlossen 0,76 Prozent im Plus bei 16'180,86 Einheiten respektive 0,87 Prozent höher bei 1'971,39 Zählern.

Dem Leitindex war es seit dem Absturz Anfang August gelungen, in den vergangenen sieben Börsentagen etwa 600 Punkte zurückzugewinnen. Nachdem ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Investoren zu Monatsbeginn merklich verschreckt hatte, sorgten die Inflationsdaten in den vergangenen Tagen nun für Beruhigung. Einer Zinswende in den USA im September steht nichts mehr im Weg, so die generelle Marktmeinung.

Allerdings rückte nun vermehrt der amerikanische Arbeitsmarkt in den Fokus. "Die Fed hat sich inzwischen von einer reinen Datenabhängigkeit verabschiedet hat und wirft einen breiteren Blick auf die wirtschaftlichen Risiken", so ein Händler. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten, die bereits eine Abkühlung andeuteten, könnten entscheidend dafür sein, wie schnell und wie stark die Fed die Zinsen senken werde. Während die Berichtssaison etwa mit den Zahlen von Geberit weiter im Fokus blieb, galt es im Tagesverlauf auch eine Vielzahl an Konjunkturdaten zu bewerten. Dabei dürften speziell die US-Daten zu den Detailhandelsumsätzen, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die Import- und Exportpreise stark beachtet worden sein.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt setzte seine Erholung am Donnerstag fort.

Der DAX startete bereits höher, baute seine Gewinne im weiteren Verlauf aus und beendete den Handel schliesslich 1,66 Prozent im Plus bei 18'183,08 Einheiten.

Aufwärts lautete auch am Donnerstag das Motto am deutschen Aktienmarkt. Die Marke von 18.000 Punkten, die der DAX beim Kurseinbruch am Monatsanfang nach unten durchbrochen hatte, war nun wieder in greifbare Nähe gerückt. Da der Leitindex die Gewinne bis zum Ende halten konnte, war es der achte Börsentag in Folge mit steigenden Kursen.

Preis- und Inflationsdaten aus den USA hatten an den beiden Tagen zuvor die Gemüter beruhigt und die Börsen weltweit gestützt. Die Märkte erwarteten nun, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen bald senken wird. Die Vorgaben von den Überseebörsen waren am Donnerstag positiv. Am Donnerstag steht in den USA ein wahrer Wust von Konjunkturdaten auf der Agenda. Für Auftrieb sorgten besonders die deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze, welche die Rezessionssorgen der Börsianer eindämmen konnten.

WALL STREET

Die US-Börsen verbuchten am Donnerstag deutliche Gewinne.

Der Dow Jones startete bereits fester in die Sitzung und kletterte anschliessend weiter nach oben. Er beendete den Handel schliesslich 1,39 Prozent im Plus bei 40'563,32 Punkten.
Beim NASDAQ Composite fielen die Anfangsgewinne noch deutlicher aus. Daraufhin setzten die Bullen sogar noch eins drauf und schickten den Tech-Index weiter aufwärts. Er ging schliesslich 2,34 Prozent höher bei 17'594,50 Zählern in den Feierabend.

Konjunkturdaten und überzeugende Unternehmensberichte von Cisco Systems sowie Walmart sorgten für gute Stimmung. Von Konjunkturseite überzeugten vor allem die Nachrichten aus dem US-Einzelhandel mit Umsätzen, die dort im Juli stärker zulegten als erwartet.

Im US-Einzelhandel stiegen die Erlöse im Juli um ein Prozent - für Tobias Basse von der NordLB ein beachtlicher Wert. "Diese erfreulichen Zahlen sind sicherlich partiell als Gegenbewegung zu bewerten", kommentierte er. Aber es müsse festgehalten werden, dass das Konsumverhalten der privaten US-Haushalte keine Anzeichen für eine nachhaltige Schwäche zeige. Die Zahlen sollten Rezessionssorgen zurückdrängen, hiess es vom Helaba-Experten Ralf Umlauf.

ASIEN

Die Börsen in Fernost verbuchten am Donnerstag mehrheitlich Gewinne.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte letztlich um 0,78 Prozent auf 36'726,64 Einheiten zu.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite 0,94 Prozent auf 2'877,36 Punkte. Der Hang Seng notierte derweil marginale 0,02 Prozent tiefer bei 17'109,14 Zählern.

Angeführt von Japan und China zogen die Kurse an den Börsen in Asien am Donnerstag mehrheitlich an. Aus beiden Ländern wurden in der Mehrzahl ermutigende Konjunkturdaten gemeldet. Dazu gesellten sich US-Verbraucherpreisdaten vom Vortag, die den festen Glauben an eine US-Zinssenkung im September unterstützen. Händler sprachen daher von einem insgesamt günstigen Marktumfeld mit positiven Wirtschaftsdaten in der Region bei gleichzeitiger Zinssenkungsfantasie in den USA.

Die japanische Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal stärker als vorausgesagt gewachsen. Auch der private Konsum sprang an - erstmals seit fünf Quartalen. "Das Schlimmste für japanische Konsumenten dürfte hinter uns liegen", urteilte Analyst Marcel Thieliant von Capital Economics. Zugleich steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of Japan mit ihrem Zinserhöhungskurs fortfährt, wie Capital Economics anmerkt. Im Handel stellt man sich gleichwohl nach dem überraschenden Rückzug von Ministerpräsident Fumio Kishida auf eine Periode politischer Verunsicherung ein, von der auch die Börse nicht unbeeindruckt bleiben dürfte.

Positiv gestimmt waren Anleger auch in China - vor allem im Kernland. Denn von dort kommen Zeichen der konjunkturellen Stabilisierung. Während die Einzelhandelsumsätze im Juli besser als gedacht ausgefallen sind, verlangsamt sich der Preisverfall bei Immobilien. Dazu ist die chinesische Industrieproduktion im Juli einen Tick stärker gestiegen als geschätzt. Dagegen legten die städtischen Anlageinvestitionen in den ersten sieben Monaten etwas weniger zu als prognostiziert.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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