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"Low Hanging Fruits" 12.11.2023 18:53:00

Darum ist Buffett-Geschäftspartner Charlie Munger bei Hebelinvestments skeptisch

Darum ist Buffett-Geschäftspartner Charlie Munger bei Hebelinvestments skeptisch

In einem kürzlich veröffentlichten Podcast-Interview sprach Charlie Munger, die rechte Hand von Warren Buffett, über verschiedene Themen. Neben allgemeinen Lebensweisheiten und klugen Ratschlägen betonte der Berkshire Hathaway-Vize, der kurz vor seinem 100. Geburtstag steht, dass Investieren heutzutage viel komplizierter sei als früher. Wirklich grossartige Gelegenheiten seien sehr selten.

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• Investieren heute komplizierter als früher
• Buffett hat mit klugem Investieren zahlreiche Gelegenheiten genutzt
• Investieren in Unternehmensaktien: Vertrauenswürdige Marken entscheidend

Die Investorenlgende Charlie Munger äusserte sich gegenüber Acquired unter anderem kritisch zu Daytradern und Spekulanten, die hohe Renditen nur mit Hebeleffekten erzielten. Die Summen, die für entsprechende Hebel benötigt würden, würden ihn verrückt machen. "Wenn wir durchgängig ein bisschen mehr Leverage eingesetzt hätten, hätten wir jetzt dreimal so viel, und es wäre auch nicht so viel mehr Risiko gewesen", so Munger im Rückblick auf die Berkshire-Investitionen. Er und Buffett hätten aber nicht einmal das kleinste Risiko eingehen wollen, ihre Position zu vermasseln. "Warren ist die Sicherheit seiner Berkshire-Aktionäre immer noch wichtiger als alles andere", so Munger. Auch wolle man sich nicht auf Kosten der eigenen Investoren bereichern - denn dies sei es, was viele Risikokapitalgeber in Kauf nähmen. Er arbeite lieber nur mit seinem eigenen Geld, so der Berkshire Vize. Charlie Munger betonte jedoch, dass es zunehmend schwieriger werde, hohe Renditen zu erzielen, ohne riskante Hebelwirkung einzusetzen.

Herausragende Investitionsmöglichkeiten und einzigartige Gelegenheiten

Wirklich herausragende Investitionsmöglichkeiten seien rar und meistens eine Kombination aus Intelligenz, harter Arbeit und Glück, so Munger. "Es gibt das vielleicht fünf oder sechs Mal im Leben, wo man weiss, dass man richtig liegt, wo man weiss, dass man etwas hat, das wirklich wunderbar funktionieren wird, und wo man die Chance hat, es zu tun. Die Leute, die es zwei- oder dreimal zu früh machen, gehen alle pleite, weil sie denken, es sei einfach. In Wirklichkeit ist es sehr schwer und selten", so Munger laut Business Insider im Interview.

Eine einmalige Chance, quasi risikolos eine Menge Geld zu verdienen, sei Warren Buffetts Japan-Wette während der Corona-Pandemie gewesen. So investierte Buffetts Holding Berkshire Hathaway, die im dritten Quartal 2023 ein Rekordergebniserzielte, 2020 insgesamt rund sechs Milliarden US-Dollar in fünf japanische Handelshäuser. Munger lobte im Interview seinen langjährigen Geschäftspartner für seine Weitsicht und betonte, die Gelegenheit sei für Buffett unwiderstehlich gewesen. Denn: "Die Zinssätze in Japan lagen zehn Jahre lang bei 0,5 Prozent pro Jahr, und diese Handelsunternehmen waren wirklich alteingesessene Unternehmen. Sie hatten all diese billigen Kupferminen und Kautschukplantagen, und so konnte man sich zehn Jahre lang das ganze Geld leihen und die Aktien kaufen. Und die Aktien brachten fünf Prozent Dividende, also gab es einen riesigen Geldfluss ohne Investitionen, ohne Nachdenken, ohne irgendetwas", zitierte Business Insider den Berkshire-Vize. Gleichzeitig betonte Munger, dass Berkshire diesen Carry-Trade nur aufgrund seiner hervorragenden Kreditwürdigkeit durchführen konnte, denn zu diesem Zeitpunkt konnte sich Berkshire das Geld in den USA quasi zum Nulltarif beschaffen, um dann eine zuverlässige Dividende von rund fünf Prozent einzustreichen.

Apple-, Heinz- und Hermès- Aktien: Vertrauenswürdige Marken

"Jeder braucht eine signifikante Beteiligung an den zwölf Unternehmen, die besser abschneiden als alle anderen, und man braucht mindestens zwei oder drei davon, und wenn man diese Denkweise hat, ist Apple ein logischer Kandidat auf der Liste", so Munger zum Berkshire-Investment Nummer eins.

Charlie Munger ist bekannt dafür, sogenannte "Style-Unternehmen" wie etwa den Turnschuh-Hersteller Nike abzulehnen, in Unternehmen wie Hermès oder Kraft Heinz würde er jedoch Geld investieren, da diese Unternehmen über eine einzigartige Marke verfügen, der die Konsumenten vertrauen.

Den KI-Hype kann Munger hingegen nicht nachvollziehen, denn Tools, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiteten, seien nützlich, jedoch nichts Neues. Zudem betonte er beim diesjährigen Berkshire-Aktionärstreffen: "Ich persönlich bin skeptisch gegenüber dem Hype, der im Bereich der Künstlichen Intelligenz herrscht. Ich denke, altmodische Intelligenz funktioniert ziemlich gut".

Redaktion finanzen.ch

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