Vorbereitung auf Tag X |
31.05.2023 22:43:00
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Darum sollten sich Anleger nicht um die Nachfolge von Warren Buffett sorgen
Die Frage rund um die Nachfolge des legendären Investors Warren Buffett bei seiner Holding Berkshire Hathaway hat zahlreiche Anleger lange Zeit beschäftigt. Seit zwei Jahren steht fest, dass Greg Abel eines Tages in die Fussstapfen des Orakels von Omaha treten wird. Im Rahmen des Aktionärstreffens von Berkshire bekräftigte Buffett erneut, zu 100 Prozent hinter seiner Wahl zu stehen.
• Abel tritt vermehrt in die Öffentlichkeit
• Buffett spricht Abel vollstes Vertrauen aus
Ob man Investorenlegende Warren Buffett im Falle seines Ablebens überhaupt ersetzen kann, bleibt eine Frage für sich. Fest steht jedoch, dass seine Investment-Holding Berkshire Hathaway für diesen Fall trotzdem gewappnet sein sollte. Dabei ist klar, dass es sehr schwer sein wird, die grossen Fussstapfen des Starinvestors zu füllen, der immerhin seit 58 Jahren an der Spitze seines Anlagevehikels steht und dieses erst zu dem milliardenschweren Konglomerat gemacht hat, das es heute ist. Die Frage, wer ihn eines Tages ersetzen soll, begleitet das Orakel von Omaha schon seit Jahrzehnten. Umso erleichterter zeigten sich die Aktionäre, als 2021 verkündet wurde, Greg Abel werde Buffetts Nachfolge antreten, solle sich dieser entscheiden, in Rente zu gehen.
Greg Abel zunächst eher im Hintergrund
Auch wenn bei jedem Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway die Frage mitschwingt, ob es dieses Mal wohl das letzte Treffen sein wird, dass von Buffett und seinem langjährigen Geschäftspartner und Vertrauten Charlie Munger geleitet wird, konnte sich der medienscheue Abel bislang recht unbehelligt durch die Veranstaltung bewegen: "Vor ein paar Jahren war ich ziemlich frustriert darüber, dass sie ihn nicht auf die Bühne geholt und vor eine Kamera gestellt haben. Die Leute müssen ihn noch viel besser kennenlernen… Wir müssen sehen, wer die nächste Generation ist, wenn Warren 92 und Charlie 99 ist", kommentiert Cheviot-Portfoliomanager Darren Pollock gegenüber der Financial Times. Dies scheinen sich die beiden Börsen-Urgesteine mittlerweile zu Herzen genommen zu haben, da der Buffett-Nachfolger im Rahmen des Aktionärstreffens 2023 bereits deutlich sichtbarer und selbstbewusster auftrat. Auch im Kreuzfeuer der Fragen durch die Berkshire-Aktionäre konnte Abel überzeugen und mit seinem Wissen bezüglich der zahlreichen Geschäftsbereiche von Berkshire punkten.
Kein Unbekannter
Der designierte Buffett-Nachfolger ist jedoch auch kein Unbekannter bei Berkshire Hathaway. Schon jetzt unterstehen dem gebürtigen Kanadier alle Nichtversicherungsgeschäfte der Holding. Daneben steht Abel Berkshire Hathaway Energy als CEO vor, sodass bei seinem Antritt der Buffett-Nachfolge als neue Geschäftstätigkeiten lediglich die Versicherungen sowie die Kapitalallokation der milliardenschweren Cash-Reserven als Aufgaben hinzukommen. Auch hier bekräftigte Abel im Zuge der Aktionärsversammlung, dass er nicht gedenke, von Buffetts Strategie abzuweichen, wenn dieser einmal nicht mehr da sein sollte: "Der Rahmen wurde vorgegeben. Wir wissen wie… du und Charlie diesen verstehen und [ich] sehe diesen Rahmen sich wirklich nicht verändern", zitiert ihn die Financial Times.
Das operative Geschäft von Buffett zu übernehmen kommt Abel zufolge einer Mammutaufgabe gleich, wie er im Interview mit CNBC erklärte: "Warren ist mit den ganzen Unternehmen aufgewachsen. Ich musste die Unternehmen und ihre Branchen erst einmal kennenlernen, was bedeutet, dass es einen aktiven Dialog mit den Managern geben wird. Und das hilft sofort."
Berkshire-Unternehmen begeistert
Auch die unterschiedlichen, Berkshire Hathaway unterstehenden Unternehmen schätzen, dass Abel sich die Zeit nimmt, jedes Geschäft kennenzulernen und dabei eine etwas andere Herangehensweise als Buffett an den Tag legt. So kommentierte Jim Weber, CEO von Brooks Running, laut AP: "Wir sehen definitiv, dass er das Gehirn eines Operators hat. In diesem Sinne gibt es also eine andere Reihe von Fragen, die meiner Meinung nach eher zu Geschäftsthemen und -problemen passen. Aber am Ende des Tages, wissen Sie, funktioniert die Beziehung für uns immer noch irgendwie gleich."
Auch Pat Egan, CEO von See’s Candies, fand laut AP nur lobende Worte für den Buffett-Nachfolger: "Greg ist genauso talentiert. Er ist ein wunderbarer Kerl. Deshalb haben wir, was die Führung angeht, keinerlei Bedenken."
Warren Buffett betont Vertrauen in Abels Fähigkeiten
Auch Warren Buffett selbst wird nicht müde zu betonen, welches Vertrauen er in die Fähigkeiten seines designierten Nachfolgers hat, schliesslich würde dieser schon jetzt den Grossteil der Arbeit tun: "Er macht die ganze Arbeit und ich heimse die Lorbeeren ein - genauso wollte ich das. Er weiss mehr über die Einzelpersonen, die Unternehmen, er hat sie alle gesehen… mich haben sie bei BNSF Railroad schon zehn, zwölf Jahre nicht mehr gesehen", so die Börsenlegende im Interview mit CNBC. BNSF Railroad ist eine US-Eisenbahngesellschaft, die sich vollständig im Besitz von Berkshire Hathaway befindet.
Auch im Rahmen der Aktionärsversammlung 2023 bekräftigte Buffett einmal mehr, mit Abel die richtige Wahl getroffen zu haben: "Ich habe keine zweite Wahl. Ich meine, das ist so schwer zu finden. Aber ich habe Greg in Aktion gesehen und ich fühle mich zu 100 Prozent wohl. Greg erbt ein gutes Unternehmen und er wird es noch besser machen". Für Anleger gibt es dementsprechend keinen Grund, sich bezüglich Buffetts Nachfolge den Kopf zu zerbrechen.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
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