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Experten-Kolumne 13.12.2017 11:31:07

Die gute Pensionskasse hat Risiken nachhaltig im Griff

Kolumne

Heisst nachhaltig anlegen, nicht in Rüstungs- und Tabakfirmen investieren, dafür möglichst viel Solar- und Windkraft und natürlich Mikrofinanz? So einfach ist‘s aber nicht!

Es beginnt schon mit der Frage, nach wem solche Auswahlkriterien überhaupt auszurichten sind. Nach den ethischen Präferenzen der Destinatäre, des Stiftungsrates oder gar der Mitarbeiter? Und wie steht’s mit den Verpflichtungen der Kasse? Wie wirkt sich Nachhaltigkeit auf die Leistungen an die Versicherten aus?

Bitte nachhaltig hohe Leistungen!

Den Fragen rund um die Nachhaltigkeit stellten wir uns bei der Profond Anlagestiftung im Rahmen eines Strategieprozesses. Es ging um die Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Sammelstiftung. Nachhaltig heisst für Profond, auf wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Ebene Verantwortung zu zeigen und im Interesse zukünftiger Generationen zu handeln. Daraus leiteten wir die Vision ab, dass Profond «die führende, unabhängige Sammelstiftung dank nachhaltig hoher Leistungen» zu sein hat.

«Nachhaltig hohe Leistungen» zu erbringen, bedeutet konkret, langfristig die höchste durchschnittliche Verzinsung der Altersguthaben im Vergleich zu den Wettbewerbern zu erbringen. Trotz dieser hohen Leistungen bleibt die Stiftung aber über die Börsen- und Konjunkturzyklen finanziell sicher und solide. Deshalb sind sowohl die Anlagen wie auch die Leistungsverpflichtungen an diesem Ziel auszurichten. Bezüglich Leistungen erfordert dies, das Ziel einer langfristig hohen Kapitalverzinsung mit dem Wunsch nach Sicherheit und Stabilität in Einklang zu bringen. Die Kapitalrendite verzinst also nicht nur die Altersguthaben der Destinatäre. Vielmehr wird sie auch in die finanzielle Stabilität und die Verbesserung der technischen Parameter, u.a. die Senkung des technischen Zinssatzes zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen, investiert.

Schwer quantifizierbare Risiken unter Kontrolle bringen

Bei Profond beinhaltet das Gebot, verantwortungsvoll zu handeln, Nachhaltigkeitskriterien im Anlageprozess zu berücksichtigen und zwar mit dem Ziel, unser Risikomanagement zu unterstützen. Im Fokus stehen schwer quantifizierbare Risiken, die spürbare finanzielle Verluste zur Folge haben können, so zum Beispiel aufgrund der Klimaveränderung und nicht auf den Ausschluss von Unternehmen oder ganzer Sektoren aufgrund persönlich geprägter, ethisch-ideologischer Überlegungen. Dies gilt umso mehr, als der risikozentrierte Nachhaltigkeitsansatz auch Anlagechancen eröffnet, so etwa die Versicherung von Klimarisiken oder Innovationen im Bereich erneuerbare Energien.

Ausschlusskriterien sind normativ oder subjektiv begründet…

Nichtsdestotrotz untersuchten wir das Portfolio der Profond nach Unternehmen, die auf der Ausschlussliste des Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK), genannt sind. Dieser wurde 2015 von einigen grossen Schweizer Pensionskassen mit einem kombinierten Anlagevermögen von über 150 Milliarden Franken gegründet, unter ihnen die Publica, die BVK oder Complan. Nachhaltigkeitskriterien für die Anlagen der Vereinsmitglieder werden pragmatisch definiert und orientieren sich an normativen Kriterien, konkret Schweizer Gesetzen und internationalen Abkommen und Konventionen, statt an den ethisch-moralischen Präferenzen einiger Stiftungsräte. Aktuell befinden sich auf der Ausschlussliste des SVVK nur Rüstungsfirmen, die geächtete Waffen wie Streumunition, Anti-Personenminen (Tretminen) oder Nuklearwaffen produzieren. Im Gegensatz zu den Mitgliedern des SVVK fahren in der Schweiz unter anderem die Stiftung Abendrot wie auch die NEST Sammelstiftung einen ethisch-ideologischen Kurs. Beide Stiftungen haben sich ausdrücklich der Nachhaltigkeit verpflichtet und investieren ausschliesslich in Firmen, die nach einer unabhängigen Umwelt- und Sozialanalyse zu den Besten ihrer Branche gehören, gleichzeitig wenden sie teils ethisch motivierte Ausschlusskriterien auf bestimmte Industrien und Unternehmen an.

…und sehr verbreitet

Gemäss der aktuellsten Studie von Eurosif, dem europäischen Verband für nachhaltige Geldanlagen, aus dem Jahre 2016, werden in der Schweiz institutionelle Vermögen im Betrag von knapp 3 Billionen Franken unter Anwendung von Ausschlusskriterien verwaltet. Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass mehr und mehr Pensionskassen Nachhaltigkeits- und insbesondere auch Ausschlusskriterien in ihren Vermögensanlagen berücksichtigen, innert zwei Jahren stiegen die Volumen um knapp 50% auf zehn Billionen Euro, Tendenz steigend. Spannend auch das Beispiel einer norwegischen Pensionskasse, der KLP Gruppe, welche neben normativen Kriterien basierend auf internationalen Normen und Konventionen, auch Tabakfirmen aus ethischen Überlegungen ausschliesst. Dies, da die KLP Vorsorgegelder zahlreicher Angestellten im öffentlichen und privaten Gesundheitssektor verwaltet, darunter viele Krankenschwestern und Ärzte. Diese wollen mit ihrer Pensionskasse nicht in Tabakfirmen investieren, da sie tagtäglich mit den gesundheitsschädigenden Folgen des Tabakkonsums konfrontiert sind. Dieses Beispiel zeigt, dass es sinnvoll sein kann, bei der Festlegung von Ausschlusskriterien unterschiedliche Anspruchsgruppen, konkret Kunden einer Sammelstiftung oder der Versicherte, direkt zu befragen.

Profond spricht die Mitarbeiter an

Kehren wir zurück zu unserem Strategieprozess für die Profond: Bei uns erstreckt sich die Vorgabe nachhaltigen Handelns auf die gesamte Wertschöpfungskette und sämtliche Geschäftsbereiche. Sie findet also Anwendung gegenüber Versicherten, Kunden und Dienstleistern und richtet sich vor allem auch an die Mitarbeiter. Die Profond soll einerseits ein attraktiver Arbeitgeber für junge Talente sein, andererseits bestehende Mitarbeiter, deren Jobprofil sich verändert, dank Weiterbildungsmöglichkeiten auf neue Rollen und Funktionen vorbereiten. Nur so lässt sich die Zukunftsfähigkeit eines Dienstleistungsunternehmens nachhaltig sicherstellen, stellten wir abschliessend fest.

Autorin: Dr. Mirjam Staub-Bisang, Stiftungsratpräsidentin, Profond

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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