Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Warnsignal 27.02.2021 22:28:00

Dotcom-Blase reloaded? "Buffett-Indikator" lässt Alarmglocken schrillen

Dotcom-Blase reloaded?

Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden, trotzdem steigen die Aktienmärkte in immer neue Höhen. Der oft zu Rate gezogene sogenannte "Buffett-Indikator" gibt nun Grund zur Besorgnis, denn auch er stellt neue Rekorde auf.

• Buffett-Indikator setzt Aktienbewertung und BIP in Verbindung
• Indikator deutet auf massive Überbewertung hin
• Invesco kritisiert Indikator als zu ungenau

Der Buffett-Indikator

Börsenlegende Warren Buffett hat im Laufe seiner jahrzehntelangen Tätigkeit am Aktienmarkt Millionen von Anlegern inspiriert. Dabei ist das Orakel von Omaha nicht nur für seine erfolgreiche Value-Investing-Strategie bekannt, auch wenn es darum geht, Entwicklungen an den Märkten zu lesen und zu deuten, hat der Investment-Guru in der Vergangenheit viel Geschick bewiesen. Eine Kennzahl, die ihm dabei stets gute Dienste leistete ist der sogenannte "Buffett-Indikator". Dieser hilft Anlegern dabei herauszufinden, ob die Aktienmärkte zu einem gegebenen Zeitpunkt eher unter- oder überbewertet sind.

Die Rechnung ist dabei denkbar einfach: Um dies herauszufinden setzt Buffett lediglich die Gesamt-Marktkapitalisierung des Aktienmarkts in Beziehung zur Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes. Am häufigsten ist hier das Beispiel der USA zu finden. So kann stellvertretend für den Wert des Aktienmarkts der umfassende US-Index Wilshire 5000 zu Rate gezogen werden. Auf der anderen Seite steht das US-BIP, das sich im Jahr 2020 ersten Schätzungen zufolge auf rund 21 Billionen US-Dollar belief. Nun wird beides miteinander geteilt. Liegt das Ergebnis über 100 Prozent, kann davon ausgegangen werden, dass der Aktienmarkt überbewertet ist - unter 100 Prozent liegt eine Unterbewertung vor.

Erinnerung an Dotcom-Blase

Erstmals erklärte Buffett diese Rechnung in einem Interview mit Forbes im Jahre 2001. Im Zuge der Dotcom-Blase hatte nämlich auch schon hier der Buffett-Indikator massiv die Alarmglocken schrillen lassen. Wie Benzinga recherchierte, lag dieser nämlich vor Platzen der Blase im Jahr 2000 auf einem Niveau von 139,5 Prozent. Als Durschnitt gilt im Übrigen ein Wert bei rund 120 Prozent.

Was damals als absoluter Höchstwert galt, liegt mittlerweile jedoch weit unter dem aktuellen Niveau. Das liegt nun mehr bei 194,4 Prozent (Stand ist der 24. Februar 2020) und ist somit ein deutliches Signal für eine massive Überbewertung am Markt. Wie das Analysehaus Current Market Valuation berichtete, erreichte der Buffett-Indikator wenige Tage zuvor gar einen alarmierenden Stand von 228 Prozent, was nicht wenige Finanzexperten erbleichen lässt. So äussert sich JonesTrading-Experte Michael O’Rourke gegen Bloomberg wie folgt: "Dies verdeutlicht die bemerkenswerte Manie, die wir derzeit am US-Aktienmarkt sehen".

Die Gründe für die aktuelle massive Überbewertung liegen auf der Hand. Zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise hat die US-Notenbank Fed ihre Geldschleusen weit geöffnet und dem Markt damit quasi unbegrenzte Liquidität zur Verfügung gestellt. Der Zinssatz wurde auf 0,25 Prozent gesenkt und erst vor Kurzem gab Fed-Chef Jerome Powell zu verstehen, dass dies auch in der nahen Zukunft so bleiben würde. "Selbst wenn man erwartet, dass diese (Fed)-Politik dauerhaft bleibt, was nicht ratsam ist, würde dies trotzdem nicht rechtfertigen, das Zweifache des 25-Jahre-Durchschnitts für Aktien zahlen zu müssen", so O’Rourke.

Heisst das nun, dass sich Anleger auf einen Crash am Aktienmarkt einstellen sollten? Nicht unbedingt. Denn schon länger steht der Buffett-Indikator in der Kritik nicht mehr zeitgemäss zu sein. Wie Invesco-Chefökonom John Greenwood argumentiert, sei das Bewertungsinstrument insgesamt zu ungenau So würden in das US-BIP keine Umsätze und Gewinne mit hineingezählt, die US-Unternehmen im Ausland erzielen würden, weshalb der Inveso-Experte zusammenfasst: "Wer die Marktkapitalisierung von US-Aktien dem nominalen BIP der USA gegenüberstellt, vergleicht also Äpfel mit Birnen".

Seiner Meinung nach wäre es sinnvoller, wenn statt dem Marktwert von Aktien der Gesamtwert aller Vermögenswerte - auch Anleihen - mit in die Rechnung gebracht würde. Schliesslich würden bei einer steigenden Wirtschaftskraft durch den wachsenden Wohlstand auch mehr Vermögenswerte von Anlegern gehalten. Auf der anderen gäbe es auch eine Beziehung zwischen der zur Verfügung stehenden Geldmenge und dem Gesamtwert aller Vermögenswerte. So würde die Vergangenheit zeigen, dass Marktteilnehmer in ihren Depots den Anteil der Geldmenge eher stabil halten - unabhängig von Finanzkrisen, hoher Inflation oder anderen Ereignissen.

Wie Invesco in einer Analyse aufzeigt, die Investtrends vorliegt, seien die Geldmenge und die Vermögenswerte seit 1950 jährlich um rund 7 Prozent gewachsen und damit schneller als die Wirtschaftsleistung, die lediglich mit einer Jahresrate von rund 6 Prozent zugelegt habe. Der Buffett-Indikator hingegen gehe davon aus, dass sich nominale Wirtschaftsleistung und Vermögensbewertungen einander angleichen müssten, was jedoch nicht der Realität entspreche.

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images,Bill Pugliano/Getty Images,Andy Kropa/AP
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

📈 Zitat: „Digitalisierung beginnt nicht bei der Technik – sie beginnt beim Menschen.“ 🔎

Wie gelingt eine erfolgreiche Verbindung zwischen Tradition und Innovation im Bankwesen? Und welche Rolle spielt eine starke Führungspersönlichkeit dabei? In dieser Ausgabe des BX Morningcall tauchen wir tief ein in die Zukunft des Schweizer Bankgeschäfts – gemeinsam mit Melek Ates, der neuen Leiterin für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Bank WIR. Sie bringt nicht nur über 30 Jahre Bankerfahrung mit, sondern auch frische Impulse in einer Zeit des Umbruchs und der digitalen Transformation.

Im Gespräch mit François Bloch und David Kunz gibt Melek Ates spannende Einblicke in ihre Vision für die Bank WIR, ihre Perspektiven auf den Schweizer KMU-Markt und ihre ganz persönliche Führungsphilosophie. Es geht um mehr als nur Zahlen – es geht um Werte, Wandel und Weitblick. Was macht Genossenschaftsbanken wie die Bank WIR besonders? Wie gelingt die digitale Transformation in einem traditionell geprägten Sektor? Und warum stehen dabei immer die Menschen im Mittelpunkt?

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’478.64 18.73 B1LSOU
Short 13’736.84 13.60 B02SIU
Short 14’260.40 8.73 BASSBU
SMI-Kurs: 12’916.81 14.03.2025 17:30:25
Long 12’395.51 19.88 BD5SNU
Long 12’100.00 13.93
Long 11’585.02 8.88 BBQSEU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}