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24.01.2025 11:46:38
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Emmi-Aktie deutlich höher: Wachstum von Emmi stärker als erwartet
Emmi ist 2024 stärker gewachsen als erwartet
Emmi hatte sich 1 bis 2 Prozent Wachstum vorgenommen, die Analysten hatten im Schnitt mit 1,5 Prozent gerechnet. In Franken stieg der Umsatz um 2,5 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken, wie der Hersteller von Caffé Latte, Käse und Jogurts am Freitag mitteilte.
Hatte in der ersten Jahreshälfte noch die Trennung von der bisherigen Tochter Gläserne Molkerei den Umsatz geschmälert, kamen ab Oktober die Erlöse der neu zugekauften französischen Desserts-Produzentin Mademoiselle Desserts hinzu, die den Verkauf der Gläsernen Molkerei mehr als wettmachten. Daneben hat Emmi im vergangenen Jahr mit der brasilianischen Molkerei Verde Campo und der Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser zwei weitere Übernahmen getätigt.
Kaffee-Drinks und Desserts ziehen
Aber auch aus eigener Kraft konnte Emmi kräftig zulegen - und dabei vor allem die verkauften Mengen steigern. Der Milchkonzern verwies in der Mitteilung insbesondere auf starkes Umsatzwachstum der wichtigen Märkte Brasilien, Chile, Mexiko und USA sowie in den strategischen Nischen Ready to Drink-Kaffee, Premium-Desserts und Spezialitätenkäse.
Nach Regionen zogen die Verkäufe in Europa (+5,5%) und Americas (+3,7%) kräftig an, während das Geschäft in der Schweiz in etwa stabil blieb. Hierzulande belastete noch ein tieferer Milchpreis aus der ersten Jahreshälfte, der allerdings im Gesamtjahr durch eine Steigerung der verkauften Mengen überkompensiert werden konnte.
Rückläufige Umsätze musste Emmi indes in Tunesien aufgrund der andauernden Milchknappheit sowie im Geschäft mit Milchpulver-Exporten aus der Schweiz hinnehmen.
Übernahme belastet EBIT mit 5 bis 8 Millionen
Die Gewinnzahlen für 2024 gibt das Unternehmen am 26. Februar bekannt. Emmi bestätigte erneut, dass der EBIT auf 295 bis 315 Millionen Franken steigen und die Reingewinnmarge zwischen 5,0 und 5,5 Prozent betragen solle. Zudem präzisierte die Gruppe, dass die beiden Kennzahlen im mittleren Bereich der kommunizierten Bandbreite zu liegen kommen sollen.
In diesen Vorgaben sind allerdings die Effekte aus der Übernahme von Mademoiselle Desserts noch nicht eingerechnet. Diese dürfte den EBIT um 5 bis 8 Millionen Franken schmälern.
Grund dafür ist ein buchhalterischer Effekt: Die Vorräte mussten in der Eröffnungsbilanz von Mademoiselle Desserts aufgewertet werden, was beim Abverkauf dieser Vorräte im vierten Quartal 2024 zu einer tieferen Marge führte. Die "erfreulichen und der internen Planung entsprechenden operativen Ergebnisse" der neuen Tochter hätten dies nicht vollständig wettmachen können.
Zwei neue Verwaltungsräte
Weiter gab Emmi zwei Wechsel im Verwaltungsrat bekannt: Diana Strebel und Werner Weiss treten an der nächsten Generalversammlung vom 10. April nicht mehr zur Wahl an. Als ihre Nachfolger schlägt der Verwaltungsrat Rebekka Iten und Christian Troxler vor.
Troxler ist den Angaben zufolge selbstständiger Meisterlandwirt und Milchproduzent. Er ersetzt Weiss als Vertreter des Grossaktionärs ZMP, wo er seit 2023 Vorstandsmitglied ist.
Iten sei eine ausgewiesene internationale Führungspersönlichkeit, die Expertise in wichtigen Zielmärkten von Emmi mitbringe.
Emmi-Aktien nach Zahlen im Plus
Nach der Veröffentlichung der Zahlen am Freitag legt die Aktie von Emmi zu. Das organische Wachstum des Milchverarbeiters im Jahr 2024 hat die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Die Emmi-Aktien gewinnen an der SIX zeitweise 3,88 Prozent auf 777,00 Franken.
Analysten sind sich einig, dass Emmi die Erwartungen im Geschäftsjahr 2024 übertroffen hat. Sie sehen ein starkes volumengetriebenes organisches Wachstum.
Während die Region Americas zuvor enttäuscht hatte, werde das Wachstum nun von deren Belebung sowie dem weiterhin guten Momentum in Europa getragen. Das starke organische Wachstum beim Käse im zweiten Halbjahr zeige, dass die Übernahme von Athenos Früchte trage, schreibt Baader Helvea. Aber auch die Beschleunigung der Frischprodukte in Europa, der Premiummarke Kaltbach, von Caffè Latte und italienischen Desserts, heben die Experten hervor.
ZKB-Analysten loben, dass sich das Produktportfolio von Emmi seit 2010 hinsichtlich Wachstums-Qualität und geografischer Diversifikation klar verbessert habe. Inzwischen werde fast 40 Prozent des Umsatzes in attraktiven Nischen wie kalte Kaffeegtränke, Spezialitätenkäse oder Desserts erwirtschaftet. Zudem würden 59 Prozent des Umsatzes heute im Ausland erzielt.
Während es Analysten von Baader Helvea für möglich halten, dass die Übernahme von Mademoiselle Desserts nach einer erfolgreichen Integration die Margen erhöhen könnte, zeigen sich Vontobel-Analysten etwas nüchterner gegenüber der Übernahme. Man erwarte noch mehr Klarheit zum Wertschöpfungspotenzial der Dessertkette. Aus der Sicht von Vontobel ist es eine "unangebrachte strategische Abweichung hin zu B2B-Geschäft und weg von Milch".
Nach dem deutlichen Kursrückgang der letzten Quartale erwarten Analysten eine positive Reaktion des Aktienkurses. Emmi sei ein "Jahresfavorit für 2025", heisst es sogar bei der ZKB.
tt/ra
Luzern (awp)
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