Profitabilität gestiegen |
24.01.2025 16:09:38
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Givaudan-Aktie dennoch verlustreich: Gewinn von Givaudan steigt erstmals über Marke von einer Milliarde Franken
Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt und erstmals mehr als eine Milliarde Gewinn gemacht.
"Nach einer Phase von Preiserhöhungen und Inflation haben Innovationen und die Einführung neuer Produkte zu deutlich höheren Absatzvolumen geführt", blickt CEO Gilles Andries am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP zurück. "Der Umsatz konnte in allen Regionen und Produktkategorien gesteigert werden."
Insgesamt stieg der Umsatz des Anbieters von Aromen und Duftstoffen für Lebensmittel, Parfüms, Haushalts- und Körperpflegeartikel auf 7,41 Milliarden Franken. Das sind 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurde die Entwicklung noch durch ungünstige Wechselkurse gebremst. Akquisitions- und währungsbereinigt betrug das Wachstum somit gar 12,3 Prozent.
Boom in der Luxusparfümerie
Besonders stark war das Wachstum in den Schwellenmärkten Lateinamerika, Naher Osten, Afrika und Asien. Von den beiden Divisionen entwickelte sich die Division Riechstoffe besser, wobei das margenstarke Geschäft mit Luxusparfüms einmal mehr herausragte. Aber auch bei den Aromen legte Givaudan kräftig zu.
Mit den höheren Volumen und dank verbesserter Kosteneffizienz stieg auch die Profitabilität. Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg um 20 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken. Und der Reingewinn lag mit 1,09 Milliarden Franken erstmals über der Milliardengrenze.
Auch mit Blick auf 2025 versprühte CEO Andrier Optimismus. "Der erwirtschaftete freie Cashflow von 15 Prozent stimmt uns ebenfalls zuversichtlich", betonte er. Zudem sei man mit einem "guten" Wachstum ins Jahr gestartet.
Dividende enttäuscht
Bei Givaudan scheint also alles in Ordnung zu sein. Nicht ganz: Einige Analysten hatten sich beim Gewinn und vor allem bei der Dividende mehr erhofft. So soll mit 70 Franken je Aktie nur 3 Prozent mehr ausgeschüttet werden als vor einem Jahr, während der Gewinn pro Aktie um 22 Prozent auf 118 Franken gestiegen ist.
Auch die Erwartung höherer Rohstoffpreise trübt etwas den Ausblick. Givaudan rechnet für 2025 mit einem Anstieg der Inputkosten um rund 4 Prozent. Hinzu kommen Unsicherheiten durch die Trump-Administration.
Trumps Wunsch nach "Made in America" setzte Givaudan zwar längst um und nicht wegen der jüngsten Entwicklungen in der US-Politik, betonte Givaudan-Chef Andrier. Nur sei man auch auf Inhaltsstoffe angewiesen, die importiert werden müssten.
Es bleibe abzuwarten, ob nun mit der neuen Regierung die Zölle erhöht würden. "Sollte das passieren, müssten wir die höheren Preise an die Kunden weitergeben."
Givaudan-Aktien trotz Rekordgewinn im Minus
Die Aktien von Givaudan stehen am Freitag im Schweizer Handel unter Druck. Der Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller hat zwar dank höherer Verkaufsmengen ein ausserordentlich starkes organisches Wachstum erzielt und erstmals einen Gewinn von über einer Milliarde erwirtschaftet. Einige Analysten hatten sich aber vor allem bei der Dividende mehr erhofft.
Die Givaudan-Aktie verliert an der SIX zeitweise 2,13 Prozent auf 3'857,00 Franken. Damit knüpft sie an die leicht negative Performance des laufenden Jahres an und gehört zu den schwächsten Blue Chips im neuen Jahr. Im Vorjahr hatten sie noch um knapp 14 Prozent zugelegt.
Die Umsatzentwicklung wird in Analystenkreisen mehrheitlich positiv beurteilt. Zwar konnte das Wachstum in Schweizer Franken aufgrund der ungünstigen Wechselkurse die Erwartungen nicht ganz erfüllen, doch lag das organische Wachstum mit 12,3 Prozent über dem AWP-Konsens (12,1%).
Beim Gewinn hatten einige Auguren trotz des Rekordwertes von 1,09 Milliarden Franken etwas mehr erwartet. Vor allem aber lag die Dividende mit 70,00 Franken je Aktie deutlich unter den Prognosen (AWP-Konsens: 76,82 Franken). Während der Gewinn je Aktie um 22 Prozent auf 118,17 Franken stieg, liegt die Dividende nur 3 Prozent höher als im Vorjahr.
Der zuständige Analyst der US-Bank Jefferies sieht seine Gewinnerwartung um 5 Prozent verfehlt. Er erwägt nun, seine über den Konsenserwartungen liegenden Prognosen zu reduzieren.
Sein Kollege von der ZKB spricht zwar von einem "brillanten" Ergebnis. Seine Dividendenprognose von 80 Franken pro Aktie sieht er aber deutlich verfehlt. Zudem weist er darauf hin, dass sich das organische Wachstum im neuen Jahr normalisieren dürfte. Die ZKB-Schätzung für 2025 liegt bei 5 Prozent.
Auch dürften die Rohstoffpreise im laufenden Jahr für Gegenwind sorgen, wie einige Experten betonen. Givaudan selbst rechnet bis 2025 mit einem Anstieg der Inputkosten um rund 4 Prozent.
Vernier (awp)
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