Börsenausblick |
13.07.2015 14:00:00
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«Entscheidend ist die Entwicklung in China»
Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Heinz Rüttimann, Analyst bei der Privatbank Julius Bär.
Welche Einflüsse der Vorwoche prägen die Börse weiterhin?
Heinz Rüttimann*: Erstens die am Dienstag von EU-Ratspräsident Donald Tusk endgültig gesetzte Frist für ein akzeptierbares griechisches Reformpaket. Und zweitens der Kurssturz der chinesischen Börsen. Dieser hat dazu geführt, dass die Regierung massiv in den Markt eingegriffen hat. Die getroffenen Massnahmen haben die Marktpreisfindung faktisch ausser Kraft gesetzt.
Welche Ereignisse beeinflussen diese Woche?
Die Gläubiger Griechenlands fordern mehr Sicherheiten. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat bis Mittwoch Zeit, neue Gesetze im Parlament zu verabschieden. Griechenland will in der Eurozone bleiben und muss zeigen, dass es ihnen ernst ist mit den Reformen. In China müssen die Behörden dafür sorgen, dass am Markt wieder eine normale Preisfindung stattfinden kann. Handelsrestriktionen sind Gift für das Investorenvertrauen. Sprich, je nach Lockerung der Massnahmen wird sich zeigen, wie sich der noch vorhandene Verkaufsstau auf die Börsen auswirken wird. In den USA hat die Gewinnberichterstattung für das zweite Quartal gestartet. Die publizierten Resultate werden Aufschluss über die Gewinndynamik in den USA geben.
Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Kurzfristig bleibt das Börsenumfeld geprägt von den vorgenannten drei Faktoren. Grundsätzlich zeichnet sich in der Griechenlandfrage eher eine Beruhigung ab. Entscheidend wird die weitere Entwicklung in China sein. Das Markgleichgewicht ist noch nicht hergestellt. Ich gehe davon aus, dass die Schweizer Börse seitwärts tendieren wird.
Welche Schweizer Unternehmen/Branchen stehen in nächster Zeit besonders im Fokus?
Mit den Unsicherheiten in China ist das vermehrt die Luxusgüterindustrie. Swatch und Richemont können in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Ebenfalls im Fokus stehen die deutschen Automobilhersteller. Die letzten Zahlen zeigen, dass sich der chinesische Börsensturz auf die Autohersteller auswirken könnte und damit indirekt auch auf Schweizer Zulieferer. In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist Autoneum.
Ihr Ratschlag für Anleger - wo bieten sich Chancen?
Rein fundamental betrachtet sehe ich gute Kaufmöglichkeiten bei Lindt & Sprüngli, Givaudan und Kaba. Rein technisch gesehen sind die Momentumfaktoren am stärksten bei Lonza, Novartis und Straumann.
Wo sehen Sie Risiken?
Negativ für den SMI Index wäre, wenn keine akzeptable Lösung in der Griechenlandfrage gefunden werden könnte und die Börsen in China nochmals stark an Wert einbüssen würden. Die Überbewertung im Franken könnte sich damit noch weiter akzentuieren.
Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Die Kurstreibenden Faktoren für den Schweizer Aktienmarkt sind die Wechselkurse und das Zinsgefüge. Die Schweiz ist stark exportorientiert und nur gerade rund 24 Prozent der Umsätze werden im Inland generiert. Der Schweizer Franken ist nach wie vor stark überbewertet und drückt auf die Margen und die Profitabilität. Der Schweizer Aktienmarkt hat eine defensive Sektorenausrichtung, weshalb die Zinslandschaft ebenfalls von grosser Bedeutung ist. Für die nächsten 12 Monate gehe ich von einer Seitwärtsbewegung aus. Mein Kursziel für den Leitindex SMI liegt bei 9300 Punkten.
*Heinz Rüttimann ist Emerging Market Strategy Analyst bei der Bank Julius Bär.
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