"Smart Money" |
27.10.2018 20:11:00
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Experte: Es ist an der Zeit in FAANG-Aktien und in Chinas Alibaba & Co. einzusteigen
Die Lage am Aktienmarkt ist momentan etwas prekär. Die grossen Indizes weltweit mussten in den letzten Wochen einige Verluste hinnehmen, Gründe hierfür gibt es viele: Angst vor stagnierendem Wachstum, Sorge wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China, der Haushaltsplan Italiens. Einige Aktien aber könnten auch in Zukunft erfolgsversprechend sein.
Konkurrierende Fonds in den letzten drei bis fünf Jahren geschlagen
Brush vertritt die Meinung, dass Anleger vor allem dann über ein Investment in einen bestimmten Wert nachdenken sollten, wenn die Presse und Investoren eher negativ darüber berichten, aber das "Smart Money" eine bullische Aussicht für diese Aktie hegt.
Für ihn sind Smart-Money-Investoren aktuell keine Hedgefonds, da diese im vergangenen Jahr lediglich eine mittelmäßige Performance hingelegt hätten. Um herauszufinden, wer die "klugen" Investoren sind, nutzt er einen "einfachen Test": Er betrachtet, welche Manager von offenen Investmentfonds ihre Konkurrenz in den letzten drei bis fünf Jahren geschlagen haben und an diese hält er sich dann. Zwar gibt er zu, dass auch diese Fonds vor Underperformance nicht geschützt seien, aber die Zeitspanne, die er untersucht sei, ein "ziemlich langer Rekord, den Markt zu schlagen" und lasse vermuten, dass ein Manager "mehr als nur Glück hat".
Alibaba, Baidu und Tencent attraktive Aktien
Sein Paradebeispiel für einen Smart-Money-Investor in der Kolumne auf Marketwatch ist Robert Stimpson, der Portfoliomanager bei Rock Oak Core Growth ist. Dieser sei einer der Investoren, die Brushs Test bestanden haben und wie viele andere auf die chinesischen Internetwerte setzt. Gegen seine Konkurrenten im gleichen Segment sei er gut aufgestellt: In den letzten drei Jahren habe er diese um 6,8 Prozentpunkte, in den letzten fünf Jahren um 3,8 Prozentpunkte geschlagen.
Somit ist Brush ebenfalls von den großen chinesischen IT-Werten überzeugt. Vor allem die drei wohl bekanntesten Unternehmen seien ein Investment wert: Alibaba, der Onlinehändler, der unter anderem die Handelsplätze Taobao und Tmall betreibt, Baidu, das chinesische Pendant zur Suchmaschine Google, und Tencent, vor allem bekannt für die beliebteste Chat-Applikation in China, WeChat.
Niedrige Einstiegspreise, Wachstum voraus
Attraktiv seien diese Werte momentan vor allem deshalb, weil die Kurse in den letzten paar Monaten um 30 bis 40 Prozent gefallen sind. Ein guter Einstiegspreis also für all jene, die mit dem Gedanken spielen, in diese Werte einzusteigen. Die niedrigen Kurse seien nur "temporär", denn in China gebe es mindestens zwei "große weltliche Wachstumstrends", wie Brush Stimpsons Ansichten erklärt. Zum einen würden die Löhne steigen, was die Kaufkraft der Chinesen erhöht, zum anderen gehe der Trend in der Gesellschaft immer mehr dahin, alles online zu erledigen: Shoppen, Bankgeschäfte abwickeln, Unterhaltung und Soziales.
Stimpson geht sogar so weit, den Kauf von Alibaba, Baidu und Tencent, mit dem Kauf der Alphabet-Tochter Google in den Anfangsjahren zu vergleichen. "Sie weisen alle ein Google-typisches Wachstum auf. Wenn man die Möglichkeit hätte, das Google von vor zehn Jahren heute zu kaufen, dann denke ich, würde man es tun." Die Anlagestrategie seines Fonds beschreibt Stimpson außerdem damit, dass er am liebsten Aktien kaufe, die aus einem temporären Grund einen niedrigen Kurswert haben, der sich allerdings nicht auf die langfristige Aussicht der Entwicklung auswirkt.
Prekäre Lage am Aktienmarkt nur temporär
Doch nicht nur die chinesischen Tech-Werte sind attraktiv, auch die sogenannten FAANG-Aktien - bestehend aus Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google - würden den Einstieg aufgrund von ordentlichem Wachstum und kontinuierlichem Cash-Flow lohnen.
Für Stimpson liegt der Bärenmarkt noch weit in der Ferne. "Wir sind einige Quartale davon entfernt, dass höhere Zinsen irgendeinen Schaden auf die Wirtschaft nehmen könnten." Für ihn ist die derzeitige Lage am Aktienmarkt eine "natürliche und normale Korrektur" und kein Zeichen, dass "Probleme sich am Horizont zusammenbrauen". Die Performance seines Investmentfonds zeigt, dass Stimpson in der Vergangenheit ein glückliches Händchen hatte, oder wie Brush es ausdrücken würde "mehr als nur Glück". Wie sich die Lage am Aktienmarkt aber tatsächlich entwickeln wird und ob seine Investmenttipps befolgt werden sollten, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.ch
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