UBS Anlagethemen |
30.04.2019 15:19:07
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Quartalssaison: Stets auf der richtigen Seite
Kolumne
Alle drei Monate zieht die Veröffentlichung der Zwischenberichte die Marktteilnehmer in ihren Bann. In der aktuellen Berichterstattung ist es besonders spannend, denn zum ersten Mal seit Jahren wird damit gerechnet, dass es zu einem Gewinnrückgang im S&P 500 kommen wird. Anleger können mit UBS Warrants gezielte Long- und Short-Positionen eingehen.
Positive Überraschungen überwiegen
Die Aussichten auf die Zwischenbilanzen fielen nicht sonderlich optimistisch aus. Am 31. März 2019 lag die Konsensschätzung bei einem Minus von 4,0 Prozent für die S&P 500-Gewinne. Nachdem nun knapp die Hälfte der Indexmitglieder über ihre Aktivitäten im ersten Quartal Rechenschaft abgelegt haben, zeigt sich ein etwas besseres Bild. Ganz überraschend ist das zwar nicht, denn «Tiefstapeln» ist an der Wall Street im Vorfeld der Berichterstattungen eine beliebte Methode. Dennoch kann sich das bisherige Ergebnis sehen lassen: Von den 46 Prozent der Unternehmen, die ihre Bücher geöffnet haben, konnten 77 Prozent die Gewinnerwartungen übertreffen. Im Durchschnitt haben die Konzerne die Prognosen für das Ergebnis je Aktie (EPS) um 5,3 Prozent übertroffen. Beim Umsatz warteten 59 Prozent mit einer positiven Überraschung auf.1
Die Gewinnwachstumsrate des Index beträgt für das erste Quartal aktuell minus 2.3 Prozent, was deutlich besser ist, als die Erwartungen Ende März. Sollte es letztendlich bei diesem Rückgang bleiben, wird der S&P 500 erstmals seit dem zweiten Quartal 2016 einen Gewinnschwund ausweisen. Gegenwärtig zeigt sich bei elf Sektoren ein Ergebniswachstum, angeführt von "Health Care" und "Utilities", bei fünf Industriezweigen kam es dagegen zu einer Verminderung. Die höchsten Einbussen mussten bislang die Bereiche «Energy» und «Information Technology» hinnehmen.1
Gewinnwachstum S&P 500 Sektoren 1. Quartal 2019
Quelle: Factset, Earnings Insight, 26.04.2019
Technologie im Fokus
Apropos Tech: Nachdem zu Beginn der Quartalssaison die Aufmerksamkeit vor allem den US-Banken galt, sind es derzeit die prominenten Technologiefirmen, die für heftige Kursausschläge sorgen. Positive und negative Überraschungen gehen dabei Hand in Hand. Beste Beispiele sind Tesla und Twitter. Während der US-Elektroautobauer nach zwei schwarzen Quartalen wieder in die Verlustzone abrutschte und einen Fehlbetrag von satten 702 Millionen US-Dollar auswies, trumpfte der Kurznachrichtendienst mit steigenden Erlösen, Gewinnen und Nutzerzahlen auf.2 Ebenso unterschiedlich wie die beiden Zahlenkränze fielen auch die Kursreaktionen aus. Die Tesla-Aktie sackte innerhalb von zwei Tagen um knapp neun Prozent ab, Twitter schoss dagegen am Tag der Bekanntmachung um rund 16 Prozent empor.*
Für eine weitere positive Überraschung im Bereich Information Technology sorgte Microsoft, die mit einem EPS von 1,14 US-Dollar die Erwartungen (1,00 US-Dollar) deutlich schlagen konnten. Das führte dazu, dass sich der Gewinnrückgang für den Sektor von der dritten auf die vierte April-Woche von -10,6 auf -8,0 Prozent verbesserte. Apple leistet dagegen zusammen mit Micron Technology derzeit den grössten Beitrag zum Ergebnisrückgang der Branche. Die durchschnittliche EPS-Schätzung für Apple für das erste Quartal 2019 beträgt 2,37 US-Dollar, verglichen mit einem EPS des Vorjahres von 2,73 US-Dollar.1
Es bleibt spannend
Am Dienstag, 30. April (nach Redaktionsschluss), wird Tech-Schwergewicht Apple seine Bilanz vorlegen. An diesem Tag berichtet zudem der Chiphersteller AMD. Dies wird ebenso interessant, denn Konkurrent Intel hat bereits Angst und Schrecken in der Branche verbreitet. Der Konzern kassierte überraschend seine Prognose für 2019 ein und sorgte mit einem Kursminus von mehr als zehn Prozent für den höchsten Rückgang seit elf Jahren.*3 Den Prognosen zufolge muss auch AMD kleinere Brötchen backen. Der Analystenkonsens geht von einem Erlösrückgang von 23,7 Prozent aus, das EPS soll sich von 11 Cent im Vorjahr auf 5 Cent reduzieren.4
Auch Nvidia verspricht im Semiconductor-Bereich Spannung. Der erfolgsverwöhnte Chip-Designer wird am 16. Mai seine Zahlen präsentieren. Das Unternehmen erwartet für das erste Quartal einen Umsatz von 2,20 Milliarden US-Dollar, plus oder minus 2 Prozent.5 Einen Tag zuvor präsentiert der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba seine Ergebnisse. Konkurrent Amazon hat bereits gut vorgelegt. Dank guter Cloud-Geschäfte steigerte der US-Konzern seinen Umsatz im ersten Geschäftsquartal um 17 Prozent und übertraf damit leicht die Erwartungen. Der Nettogewinn legte überproportional von 1,63 auf 3,56 Milliarden US-Dollar zu.6
Gehebelte Positionierung
Trotz der gemischten Zahlenwerke und Ausblicke in der Tech-Branche schlägt der Nasdaq 100 Index im laufenden Jahr erneut ein höheres Tempo als der S&P 500 an. Knapp ein Viertel legte die Technologiebörse seit Jahresbeginn zu. Das Urgestein unter den US-Indizes, der Dow Jones, ist mit einem Plus von «nur» 13,7 Prozent derzeit auf dem dritten Rang.* Mit UBS-Warrants können sich Anleger bei den US-Indizes sowohl auf der Long-, als auch auf der Short-Seite effektiv positionieren. Auch bei ausgewählten Tech-Konzernen lässt es sich gehebelt an den Kursentwicklungen teilnehmen. Eine Übersicht der UBS Warrants auf US Basiswerte finden Sie auf UBS KeyInvest.
Dow Jones vs. Nasdaq 100 vs. S&P 500 (5 Jahre)*
Quelle: Thomson Reuters
* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
1 Quelle: Factset, Earnings Insight, 26.04.2019
2 Quelle: Twitter, Pressemitteilung, 23.04.2019 / Tesla, Pressemitteilung, 24.04.2019
3 Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 26.04.2019
4 Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 21.04.2019
5 Quelle: Nvidia, Pressemitteilung, 14.02.2019
6 Quelle: Thomson Reuters, Medienbericht, 25.04.2019
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Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank
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