Tipps für Börsenneulinge |
28.03.2025 06:32:00
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Fallende Zinsen, steigende Aktienkurse? Was Börsenneulinge jetzt wissen müssen

Während die Notenbanken ihre Geldpolitik anpassen, suchen immer mehr Menschen Renditechancen an der Börse. Aktien und ETFs gelten als vielversprechende Anlagen, doch der Einstieg will gut überlegt sein. Denn gerade für Börsenneulinge lauern neben Chancen auch einige Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten.
• Keine Angst vor Kursschwankungen
• Diversifikation ist das A und O
Rund 23 Prozent der Schweizer besitzen laut Daten von Statista Aktien in Form von Fonds oder Einzelpositionen. Im direkten Nachbarschaftsvergleich schneidet die Schweiz dabei recht gut ab: In Deutschland investiert nur jeder Sechste in Aktien, Aktienfonds und ETFs, die Aktionärsquote lag zuletzt bei 17,6 Prozent. Dennoch: Global gesehen haben die Schweizer in Sachen Börsenengagement noch Nachholbedarf: In Europa liegt die Aktionärsquote etwa in Schweden mit mehr als 30 Prozent deutlich höher, in den Vereinigten Staaten hatten 2024 zuletzt mehr als 60 Prozent der Bevölkerung am Aktienmarkt investiert.
Leitzinsentwicklung beeinflusst die Aktienentwicklung
Dabei ist es insbesondere die Geldpolitik der Notenbanken, die die Aktionärsquoten rund um den Globus beeinflusst. Denn beispielsweise in Zeiten hoher Leitzinsen, sind es insbesondere Wachstumsaktien, die sich schwertun. Sie sind mit höheren Kosten bei der Kreditaufnahme konfrontiert und Schulden müssen mit höheren Zahlungen bedient werden, was sich schlussendlich in den Bilanzen und den Aktienkursen der betreffenden Unternehmen niederschlagen kann. Für Anleger wird der Aktienmarkt also in Zeiten hoher Zinsen zunehmend unattraktiver, während Zinssenkungen für eine verstärkte Nachfrage nach Aktien sorgen.
Wichtig zu wissen ist aber in diesem Zusammenhang, dass das Wirkungsgefüge aus Zinsen und Aktienentwicklung nicht allgemeingültig ist. Auch in Zeiten hoher Leitzinsen sind Bullenmärkte möglich, da noch weitere Faktoren den Aktienmarkt beeinflussen. Dennoch gilt: Niedrige Leitzinsen sind als positiv für Aktien zu werten.
Börsenneulinge sollten auf die Buy-and-Hold-Strategie setzen
Für aktuelle, potenzielle und zukünftige Aktieninvestoren ist es ratsam, sich schon vor dem Kauf einer Aktie genau zu überlegen, welches Ziel mit der Investition verfolgt werden soll. Denn wer mit dem Aktienhandel aktiv Geld verdienen möchte, also innerhalb kürzester Zeit Aktien kauft und wieder verkauft, benötigt nicht nur viel Erfahrung und gute Nerven, sondern auch eine Risiko- und Verlustbereitschaft. Wer hingegen eher den langfristigen Vermögensaufbau präferiert, beteiligt sich an einigen Unternehmen und lässt diese über viele Jahre im Depot liegen. Gerade für Börsenanfänger ist eine solche Buy-and-Hold Strategie sehr empfehlenswert, da ihr Erfolg nicht unbedingt von einem kurzfristigen Trend oder dem besten Einstiegszeitpunkt abhängt.
Buy-and-Hold, also kaufen und behalten, ist eine Anlagestrategie, welche gezielt darauf ausgerichtet ist, eine bestimmte Aktie oder einen Fonds über eine längere Zeitspanne zu besitzen. Damit grenzt sich diese Taktik unmittelbar vom kurzfristigen Spekulieren ab. Um als Börseneinsteiger eine Buy-and-Hold-Strategie umzusetzen, muss man sich im Vorfeld einer Investition Gedanken über den persönlichen Anlagehorizont machen - also die Zeit, in der man auf das angelegte Kapital verzichten kann. In der Regel empfiehlt sich dabei ein Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Jahren. Anleger, die gerade bei Aktieninvestitionen mit einem kürzeren Anlagehorizont kalkulieren, gehen das Risiko ein, dass sie ihre Position mit Verlust verkaufen müssen, sofern sie ihr Geld dringend benötigen.
Kursschwankungen sind an der Tagesordnung
Neben dem Anlagehorizont muss man sich als Neueinsteiger auch über sein persönliches Risiko im Klaren sein. Dabei gilt, dass Einzelaktien stets mit einem grösseren Verlustpotenzial einhergehen als breit gestreute Fonds und ETFs. Dieses Risiko zeigt sich unmittelbar in der Höhe der Volatilität bzw. Kursschwankung. Zwar sind langfristige Kursveränderungen in der Regel von der Ertragslage des Unternehmens abhängig, kurz- bis mittelfristig kann der Kurs einer Aktie jedoch durch eine Vielzahl von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
Lege niemals alle Eier in einen Korb
Mit einer umfassenden Auswahl an verschiedenen Unternehmen oder einem breiten ETF kann jedoch zumindest das unternehmensspezifische Risiko, also das Geschäftsrisiko einer einzelnen Firma, eliminiert werden. Das allgemeine Marktrisiko kann mit Hilfe der Diversifikation jedoch nicht beseitigt werden. Dennoch gilt das klassische Sprichwort, welches auf die Portfolio-Theorie von Markowitz zurückgeht: Breit gestreut, nie bereut!
Bluechip statt Pennystock
Für zukünftige Investoren, die noch keinerlei Erfahrung mit der Börse haben, empfehlen sich daher global gestreute ETFs. Wem das jedoch zu langweilig erscheint, der kann auch langsam damit beginnen, in Einzelaktien zu investieren. Dabei empfiehlt es sich, auf grosse solide Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland oder den USA zu setzen. Spekulative Pennystocks, Aktien aus China oder Unternehmensbeteiligungen aus anderen Schwellenländern eignen sich dabei weniger für Anfänger.
Euphorie und Panik vermeiden
Um ein Gefühl für das Treiben an der Börse zu bekommen, hilft es, nach dem ersten Aktienkauf die tägliche Kursentwicklung im Depot zu verfolgen und gegebenenfalls auch die Nachrichtenlage des Unternehmens im Blick zu behalten. Hierbei sollten eigene Emotionen und Gefühle aber stets gut unter Kontrolle behalten werden. Das heisst: Nicht sofort verkaufen, wenn die Kurse fallen, und nicht unüberlegt kaufen, wenn die Märkte von Gier getrieben werden. Denn der vernünftige Anleger meidet stets Euphorie, Panik, Angst und Gier!
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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