Kostenexplosion |
02.11.2021 13:11:37
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FMC stellt sich schlanker auf - Rund 5'000 Stellen weltweit sollen wegfallen - Aktie steigt
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC ) will weltweit rund 5'000 Stellen abbauen und sich schlanker aufstellen.
Künftig will sich FMC auf das Geschäft mit Produkten für Dialysezentren, Heimdialyse und Intensivmedizin konzentrieren sowie jenes mit Gesundheitsdienstleistungen für chronisch Nierenkranke, das den Löwenanteil der Umsätze ausmacht. Erste Nettoeinsparungen erwartet FMC bis Ende des Jahres 2023. Die für das Programm nötigen Einmalinvestitionen sollen bei 450 bis 500 Millionen Euro liegen.
FMC macht die Corona-Pandemie seit längerem zu schaffen. Viele chronisch Nierenkranke sterben mit oder am Coronavirus, was die Zahl der Behandlungen in den konzerneigenen Dialysezentren drückt. Im dritten Quartal liess die Delta-Variante die Übersterblichkeit wieder steigen. Auch sind die Kosten für Sicherheitsmassnahmen für Patienten und Beschäftigte hoch. Schon im Frühjahr warnte FMC Investoren vor einem Ergebniskick in diesem Jahr. Im dritten Quartal verzeichnete der Konzern ein leichtes Umsatzplus, aber ein Ergebniseinbruch um mehr als ein Fünftel, wie FMC am Dienstag weiter mitteilte.
Fresenius Medical Care betreibt weltweit etwa 4100 Dialysezentren für Nierenkranke und versorgt dort rund 345 000 Patienten. Bei Menschen mit Nierenversagen muss das Blut regelmässig per Dialyse gereinigt werden. Zugleich ist FMC führender Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten, Dialysatoren und damit verbundenem Einweg-Zubehör.
FMC sieht Umsatz und Ergebnis 2021 nur noch am unteren Ende der Prognosespanne
Der Dialysedienstleister Fresenius Medical Care (FMC) hat im dritten Quartal 2021 einmal mehr die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen und rechnet mit einer anhaltenden Belastung durch die Covid-19-Pandemie. Das Auftreten der Delta-Variante habe die Übersterblichkeit im dritten Quartal erneut ansteigen lassen, woraus ein deutlich stärkerer Covid-19-Effekt resultierte als noch zu Jahresbeginn angenommen, teilte der Bad Homburger DAX-Konzern mit. Vor diesem Hintergrund geht er nun davon aus, dass Umsatz und Konzernergebnis im Gesamtjahr jeweils nur am unteren Ende der Prognosespannen liegen werden.
Grundsätzlich hält die grösste Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius aber an ihrer Jahresprognose fest, die auf ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und beim Konzernergebnis auf einen Rückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich lautet.
Im abgelaufenen Quartal legte der Umsatz zwar leicht um 1 Prozent auf 4,441 Milliarden Euro zu. Operativ verdiente die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA mit 505 Millionen Euro jedoch deutlich weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum mit damals 632 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 20 Prozent bzw währungsbereinigt 19 Prozent. Analysten hatten im Mittel Erlöse von 4,482 Milliarden und ein EBIT von 503 Millionen Euro erwartet.
Nach Steuern und Dritten verblieb ein Gewinn von 273 Millionen Euro nach 354 Millionen vor einem Jahr, entsprechend einem Rückgang um 23 Prozent bzw währungsbereinigt 22 Prozent. Mit 269 Millionen Euro waren Analysten von einem noch etwas geringeren Nettogewinn ausgegangen.
Die FMC-Aktie steigt via XETRA aktuell 3,46 Prozent auf 60,94 Euro.
BAD HOMBURG (awp international) / FRANKFURT (Dow Jones)
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