Hohe Inflationsrate |
20.02.2022 17:38:00
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Geldpolitik im Fokus: Bridgewater rechnet mit Diskrepanz zwischen Fed-Politik und Anlegererwartungen
Angesicht der hohen Inflationsrate wird die US-Notenbank Federal Reserve um eine Anpassung ihrer Geldpolitik nicht umhin kommen. Doch den Märkten steht dann keine Entspannung bevor, glauben Experten bei Bridgewater.
• Fed im Spannungsfeld verschiedener Faktoren
• Deutliche Marktbewegungen erwartet
Dass die US-Notenbank angesichts einer Inflation auf einem 40-Jahreshoch ihre Niedrigzinspolitik beenden und die Leitzinsen anheben wird, gilt an den Märkten als ausgemachte Sache. Nicht mehr ob und wann, sondern wie stark und wie oft sind die Fragen, die sich Anleger im Zusammenhang mit einer Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten stellen. Der Hedgefonds Bridgewater Associates, der von Börsenexperte Ray Dalio gegründet wurde und sich vorrangig an institutionelle Investoren richtet, warnte jüngst aber davor, nach einer angepassten Geldpolitik der Fed mit einer Rückkehr zur Normalität zu rechnen.
Fed wird für verstärkte Turbulenzen sorgen
Demnach stünden den Märkten Bridgewater zufolge weitere Schwankungen bevor, weil Anleger sowohl die Inflation als auch die US-Notenbank unterschätzen würden, heisst es in einem Bericht der Experten.
So erwarten die Hedgefonds-Experten einen "kommenden Zusammenstoss" zwischen dem, was passieren werde und dem, was Investoren erwarten würden. Vor diesem Hintergrund gebe es den Analysten zufolge das Potenzial für grosse Marktbewegungen, die es riskant machten, Vermögenswerte zu halten, hiess es weiter.
Konkret würden sich Marktturbulenzen daraus ergeben, dass Anleger sowohl die Stärke als auch die Aggressivität der Inflation unterschätzen würden. "Weil es einen so grossen Unterschied zwischen dem Diskontierten und dem, was wir für wahrscheinlich halten, gibt, sehen wir das Potenzial für grosse Marktbewegungen, was natürlich erhebliche Risiken für das Halten von Vermögenswerten impliziert", heisst es im Ausblick des weltgrössten Hedgefonds für 2022.
US-Notenbank vor grossen Herausforderungen
Die US-Notenbank sieht sich Bridgewater zufolge einem schwierigen Umfeld gegenüber. Üblicherweise sei eine aggressive Straffung der Geldpolitik das Mittel der Wahl zur Bekämpfung schneller Inflation. Die US-Währungshüter haben aber mit COVID-19 und den weiterhin aktiven Risiken neuer Varianten noch zusätzliche Dinge zu beachten. Daher werde es "weiterhin Fragen zur Nachhaltigkeit des steigenden Inflationsdrucks sowie anhaltende Unsicherheit über die Auswirkungen der Pandemie auf das Wirtschaftswachstum geben", schreiben die Experten des Hedgefonds weiter.
Eine Anpassung der Geldpolitik steht für Bridgewater ausser Frage, es sei aber unklar, "wie aggressiv die politischen Entscheidungsträger an den Hebeln ziehen werden", heisst es in dem Jahresausblick.
Es sei in diesem Zusammenhang auch wichtig zu berücksichtigen, dass die Börsen - insbesondere jene in den USA - möglicherweise empfindlicher auf Zinserhöhungen reagieren werden, warnen die Experten. "In Bezug auf Vermögenswerte bedeuten hohe Bewertungen und lange Laufzeiten, die grösstenteils durch niedrige Zinsen und reichlich Liquidität getrieben werden, dass eine moderate Straffung schmerzhaft sein könnte - insbesondere in den sprudelndsten Segmenten des US-Aktienmarkts", schreiben sie.
Risiken für Anleger voraus
Anleger stünden in diesem Umfeld zwei Risiken gegenüber. Einerseits könnten Vermögenswerte angesichts anhaltend steigender Inflation an Wert verlieren. Andererseits bestehe die Gefahr, dass die US-Notenbanken weiter hinter die Inflation zurückfallen und aggressiv aufholen müssten.
Die Märkte, so die Bridgewater-Analysten, preisen aktuell einen reibungslosen Übergang zu nicht-inflationärem Wachstum ohne die Notwendigkeit einer aggressiven Straffung ein. Anleger gehen also ihrer Ansicht nach nicht davon aus, dass die Fed massive geldpolitische Anpassungen vornehmen müsse, andererseits sehen sie aber wohl auch nicht die Gefahr einer höheren Inflation. Dies weiche aber deutlich von dem ab, was die Bridgewater-Analysten für wahrscheinlich halten, heisst es in dem Jahresausblick weiter. Daher sei das "Potenzial für grosse Marktbewegungen" gegeben.
Redaktion finanzen.ch
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