Geschäft brummt |
22.07.2021 16:15:00
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Givaudan-Aktie verlustreich: Givaudan steigert im ersten Halbjahr Umsatz deutlich
Das Geschäft des Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan läuft im Jahr 2021 bislang auf Hochtouren.
Insgesamt wuchs der Umsatz um 4,7 Prozent auf 3,37 Milliarden Franken, wie Givaudan am Donnerstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, legten die Verkäufe gar um 7,9 Prozent zu.
Damit hat sich das kräftige Wachstum des ersten Quartals (+7,7%) im zweiten Jahresviertel beschleunigt. Analysten hatten mit Werten in dieser Höhe gerechnet.
Treiber der guten Geschäftsentwicklung war der Bereich "Fragrance & Beauty" mit einem organischen Wachstum von 10 Prozent. Dort hatte im Vorjahr vor allem die Luxusparfümerie unter den Corona-Lockdowns gelitten. Demgegenüber hat die Gruppe während der Pandemie mit Lösungen für Produkte des täglichen Gebrauchs wie Esswaren und Pflegeartikeln eher profitiert. Die entsprechende Sparte Taste & Wellbeing wuchs nun in diesem Halbjahr um 6,1 Prozent.
Das Wachstum hat auch zu einer Verbesserung der Marge geführt. Die Betriebsgewinnmarge auf Basis des EBITDA legte um gewisse Sonderfaktoren bereinigt um 0,5 Prozentpunkte auf 24,2 Prozent zu. Der EBITDA erhöhte sich dabei um 7,2 Prozent auf 817 Millionen Franken beziehungsweise unbereinigt um 10 Prozent auf 809 Millionen. Unter dem Strich verblieb mit 481 Millionen ein gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent höherer Gewinn.
Mittelfristziele bestätigt
Mit Blick nach vorne strebt Givaudan wie gewohnt weiteres Wachstum an. Dabei orientiert sich die Gruppe nach wie vor an dem vergangenen Sommer bis 2025 aufgestellten Fünfjahresplan. In dieser Zeit will Givaudan schneller als der Markt, organisch um 4 bis 5 Prozent pro Jahr wachsen. Zudem soll der Free-Cashflow-Rendite gemessen an den Verkäufen über 12 Prozent liegen.
Givaudan-Papiere leiden nach Halbjahreszahlen unter Gewinnmitnahmen
Die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan haben den Handel am Donnerstag nach Vorlage der Halbjahreszahlen mit deutlichen Abgaben eröffnet. Während der Konzern wie erwartet kräftig gewachsen und sich weiter vom coronabedingten Rückgang des Vorjahres erholt hat, nehmen die Anleger an der Börse im grossen Stil Kursgewinne mit.
Zeitweise fallen Givaudan um deutliche 1,59 Prozent auf 4'400,00 Franken zurück. Dass die Anleger bei Givaudan Kasse machen, überrascht nicht. Die Titel haben seit März stark an Wert gewonnen und erreichten am gestrigen Mittwoch bei 4504 Franken ein neues Allzeithoch.
Die vorgelegten Geschäftszahlen sind in etwa so ausgefallen, wie das Analysten im Vorfeld der Publikation erwartet hatten. Die Angaben zum organischen Wachstum und der Marge lagen sogar leicht über den Konsensschätzungen. Givaudan konnte sogar das bereits kräftige Wachstum aus dem ersten Quartal im zweiten Jahresviertel noch leicht beschleunigen.
Von Analysten gibt es für den Halbjahresabschluss durchwegs gute Noten. Das Ergebnis sei "sehr stark" ausgefallen, hält Daniel Bürki von der ZKB fest. Das organische Wachstum sei vor dem Hintergrund, dass Givaudan bereits im Vorjahr gut gewachsen sei und sich der Aufholeffekt in Grenzen hielt, besonders überzeugend.
"Execution at its best", titelt Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy seinen Kommentar. Givaudan liefere Quartal für Quartal gute Resultate und setze die strategischen Pläne sehr gut um. Die zuletzt in die strategischen Wachstumsfelder getätigten Investitionen hätten sich bewährt.
Givaudan profitiert aber auch von der Markterholung. Vor allem die zyklischen Teile des Geschäftsportfolios hätten sich im ersten Halbjahr vom Corona-Dämpfer des vergangenen Jahres gut erholt gezeigt, heisst es bei Bernstein. Und auch der Bereich Foodservice sei Dank der Corona-Lockerungen zu Wachstum zurückgekehrt.
Zugleich sei der Anstieg der Rohmaterialpreise mit vom Unternehmen erwarteten 1 Prozent weiterhin nur moderat, was sich aber bald ändern dürfte. Bei der Bank Bernstein rechnet man mit einem kräftigen Preisanstieg bis ins Jahr 2022 hinein.
Für die zweite Jahreshälfte 2021 geht Vontobel-Analyst Bertschy davon aus, dass sich die Wachstumsdynamik normalisieren wird. Und mit mit der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante kämen neue Unsicherheiten auf. Zugleich habe sich aber das Geschäftsmodell von Givaudan in Pandemiezeiten mit Themen wie Hygiene und Sicherheit bei Nahrungsmitteln bewährt, so Bertschy.
mk/ra
Vernier (awp)
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