Nachfrage nicht einheitlich |
15.11.2022 17:01:00
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Infineon-Aktie legt zu: Infineon-Chef hat keine Angst vor Abschwung bei Chipnachfrage - Siliziumkarbid-Umsatz soll sich binnen 5 Jahren verzehnfachen
Der Chipmangel lässt in einigen Bereichen zwar nach, doch bei Infineon sorgt man sich nicht um die Auslastung der gerade angekündigten neuen Fabrik in Dresden.
Infineon hatte am Montag den geplanten Bau einer neuen Fabrik in Dresden für den Rekordwert von 5 Milliarden Euro angekündigt, die im Herbst 2026 in Betrieb gehen soll. Sollte die Nachfrage bis dahin zurückgehen, könne man die Fabrik auch langsamer mit Maschinen ausrüsten, sagte Hanebeck.
Grundsätzlich ist man bei Infineon angesichts eines Auftragsbestandes von rund 43 Milliarden Euro - das ist fast das Dreifache des Jahresumsatzes - allerdings zuversichtlich. Zwar hat das Unternehmen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zahl sicher auch Mehrfachbestellungen enthalte. Bisher sehe man aber keine grössere Stornierungswelle. "Selbst wenn dieser Auftragsbestand sich halbiert, schlafen wir noch sehr gut", sagte Hanebeck.
Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte Infineon bereits am Montagnachmittag vorgelegt. Das abgelaufene Jahr hat dem Unternehmen Rekorde bei Umsatz und Gewinn beschert. Auch für die Zukunft ist man in Neubiberg zuversichtlich und hat die eigenen Ziele für Umsatzwachstum und Profitabilität erhöht. Infineon gehe "mit voller Kraft voraus", sagte Hanebeck.
Infineon will Siliziumkarbid-Umsatz binnen 5 Jahren verzehnfachen
Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid werden für Infineon immer wichtiger. Der Chipkonzern rechnet für das laufende Geschäftsjahr hier mit einem Wachstum von 50 Prozent. Rund 450 Millionen Euro Umsatz für Siliziumcarbid-Lösungen seien eine gute Zahl, sagte Finanzchef Sven Schneider in der Analystenkonferenz. Für das abgelaufene Jahr bezifferte er die Einnahmen auf fast 300 Millionen Euro.
Siliziumkarbid kommt zum Einsatz, wenn besonders leistungsfähige und schnell schaltende Systemlösungen mit geringerem Stromverbrauch gefragt sind - also etwa bei Elektroautos, Ladestationen und Solaranlagen. Infineon sieht enormes Potenzial bei diesen Anwendungen und will bis 2030 rund 30 Prozent des gesamten Marktes kontrollieren. Dazu kommt es darauf an, die Fertigungskapazitäten schnell zu steigern.
Derzeit geschieht das am Infineon Standort im österreichischen Villach. Vorstandschef Jochen Hanebeck äusserte sich auf der Bilanzpressekonferenz zuversichtlich, durch das Hochfahren der Fertigung dort bis 2025 die erste Milliarde Euro Umsatz mit Siliziumkarbid zu schaffen.
Anschliessend soll ein neues Fertigungsmodul in Kulim in Malaysia den Ausbau weiter beschleunigen, für das der Grundstein im Sommer gelegt wurde und das im Herbst 2024 in Betrieb gehen soll. Mit diesem Werk will Infineon seine Umsatzkapazität mit Siliziumkarbid bis 2027 auf 3 Milliarden Euro jährlich steigen - das wäre dann das Zehnfache des aktuellen Volumens.
Für die Infineon-Aktie geht es im XETRA-Handel zeitweise 3,10 Prozent auf 32,48 Euro nach oben.
NEUBIBERG (awp international) / FRANKFURT (Dow Jones)
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