Verhaltene Aussichten |
12.11.2024 17:56:41
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Infineon-Aktie dennoch höher: Infineon plant für 2024/25 mit geringerer Umsatz- und Margenentwicklung
Infineon Technologies rechnet im neuen Geschäftsjahr 2024/25 mit einem verhaltenen Geschäftsverlauf.
Eine konkrete Prognose auf das Geschäftsjahr bleibt Infineon deshalb anders als sonst diesmal schuldig. Der Chiphersteller, der einen Grossteil seiner Umsätze mit der schwächelnden Autoindustrie macht, geht für das seit Oktober laufende Geschäftsjahr von leicht rückläufigen Umsätzen und einer Segmentergebnis-Marge im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich aus. Im abgelaufenen Jahr ist sie auf 20,8 Prozent gefallen verglichen mit 27 Prozent ein Jahr zuvor. Die Markterwartung übertraf Infineon dadurch gleichwohl um 40 Basispunkte.
Im Schlussquartal des abgelaufenen Jahres (Juli bis September) verbuchte Infineon einen operativen Gewinn (Segmentergebnis) von 832 Millionen Euro nach 734 Millionen im Vorquartal und 1,044 Milliarden im Vorjahr. Der Umsatz stieg zum Vorquartal um 6 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, so dass die viel beachtete Segmentergebnismarge 21,2 Prozent betrug und damit 1,4 Punkte zum Vorquartal zunahm. Netto stand wegen des Qimonda-Vergleichs ein Verlust von 84 Millionen Euro zu Buche.
Die selbstgesteckten Ziele für das Gesamtjahr erfüllte das Unternehmen mit rund 15 Milliarden Euro Umsatz und der bereits genannten Segmentergebnismarge von 20,8 Prozent. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr mit 35 Cent Dividende je Aktie am Geschäftserfolg beteiligt werden.
Im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) erwartet Infineon einen Rückgang des Umsatzes auf etwa 3,2 Milliarden Euro und eine Segmentergebnis-Marge im mittleren Zehner-Prozentbereich.
Infineon rechnet 2024/25 mit Leerstandskosten von 1 Milliarde Euro
Infineon erwartet für das erste Halbjahr des neuen Geschäftsjahres 2024/25 eine anhaltende Korrektur der Lagerbestände auf der Kundenseite und im weiteren Verlauf des Jahres nur einen bescheidenen Aufschwung, wie Vorstandschef Jochen Hanebeck auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz des Halbleiterkonzerns sagte. Die Kosten für nicht ausgelastete Produktionsanlagen werden deshalb deutlich ansteigen. "Wir hatten im letzten Jahr ungefähr 800 Millionen Leerstandskosten, und wir rechnen in diesem Jahr mit etwa 1 Milliarde Leerstandskosten", sagte Finanzvorstand Sven Schneider. Umgerechnet schmälere das die Profitabilität um "mehr als 5 Prozentpunkte".
Infineon hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Segmentergebnis-Marge, die eine wesentliche Messgrösse für den Geschäftserfolg des Unternehmens ist, im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich erwartet wird. Im abgelaufenen Jahr war sie bereits auf 20,8 (Vorjahr: 27) Prozent zurückgegangen.
Infineon-Chef sieht Risiko erneuter Chipknappheit in der Autobranche
Angesichts des laufenden Abbaus der Lagerbestände von Halbleitern im Automobilsektor hat Infineon-Vorstandschef Jochen Hanebeck vor erneuten Knappheiten wie nach der Corona-Pandemie gewarnt. Nachdem zuletzt die Chips knapp gewesen seien, hätten die Hersteller und Zulieferer der Autobranche auch Halbleiter gekauft, die sie nicht unmittelbar benötigt hätten, die dabei aufgebauten Bestände würden nun in der schwachen Autokonjunktur heruntergefahren, sagte Hanebeck bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.
"Und jetzt kommt halt die kritische Frage, wie weit werden sie abgebaut. Werden sie soweit abgebaut wie vor Covid? Dann hätten wir genau die gleiche Gefahr wieder, dass bei einem Aufschwung Halbleiter sich verknappen", sagte Hanebeck. Er hoffe, dass die Marktteilnehmer gelernt hätten und mindestens bei kritischen Komponenten oder Produkten mit sehr langen Herstellungszeiten höhere Bestände hielten.
"Die Dynamik macht mich gerade eher etwas pessimistisch, der Abbau der Bestände jetzt gerade zum Jahreswechsel ist sehr stark", sagte Hanebeck.
Nach Corona hatten Autohersteller lange mit knappen Chipbeständen zu kämpfen. Viele, vor allem kleinere Fahrzeuge konnten nicht gebaut werden.
Im XETRA-Handel legten Infineon-Aktien am Dienstag letztlich um 3,66 Prozent zu auf 30,85 Euro.
DOW JONES
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