Schokoladenhersteller |
04.12.2024 21:04:00
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Kurssturz bei Barry Callebaut: Was plant der gefürchtete Finanzinvestor Artisan Partners?
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Die Aktie des Schokoladenherstellers Barry Callebaut verzeichnet enorme Verluste. Der gefürchtete US-Investor Artisan Partners könnte nun durch seinen aktiven Einfluss die Richtung des Unternehmens massgeblich verändern. Das steckt dahinter.
• Investor Artisan Partners könnte massiven Einfluss nehmen
• Zukunft von einem der grössten Schokoladenhersteller im Blick
Im Februar 2024 war der Einstieg von US-Finanzinvestor Artisan Partners bei Barry Callebaut relativ unbemerkt geblieben. Doch seit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von einem der weltweit grössten Schokoladenhersteller hat die Aktie des Unternehmens in nur zwei Wochen rund 13 Prozent an Wert verloren. Der US-Investor, der zunächst im Februar bei Kursen unter 1'300 Franken mit einem Anteil von 3 Prozent eingestiegen war, hält mittlerweile 5,5 Prozent der Aktien des Schweizer Unternehmens. Artisan Partners ist damit zu einem wichtigen Akteur auf der Hauptversammlung von Barry Callebaut geworden.
Artisan Partners - Ein gefürchteter Grossaktionär
Artisan Partners ist kein unbekannter Name in der Finanzwelt. Der Aktionär ist bekannt für seine aktive Rolle bei Unternehmen, in die er investiert. Oft geht Artisan Partners dabei partnerschaftliche Wege mit anderen Finanzinvestoren, um grundlegende Veränderungen in den Zielunternehmen voranzutreiben. Ein bekanntes Beispiel aus der Vergangenheit ist die Zusammenarbeit mit Cevian Capital bei ABB. Gemeinsam drängten sie den schweizerisch-schwedischen Industriekonzern zu weitreichenden Veränderungen, darunter zum milliardenschweren Verkauf der Stromnetzsparte an Hitachi.
Diese aktive Einflussnahme hat Artisan Partners den Ruf eines unbequemen Grossaktionärs eingebracht. Anleger stellen sich die Frage, ob Artisan Partners ähnliche Massnahmen auch bei Barry Callebaut anstrebt, zumal der Kursrückgang des Unternehmens zu einer weiteren Auseinandersetzung führen könnte.
Barry Callebaut-Aktie im Fokus: Familienaktionäre vs. Grossinvestor
Die Beteiligung von Artisan Partners an Barry Callebaut trifft auf eine spezielle Aktionärsstruktur, die eine entscheidende Rolle spielt. Die Familie Jacobs hält etwa 30 Prozent der Aktien des Schokoladenherstellers, was ihre Einflussmöglichkeiten erheblich stärkt. Diese starke Stellung der Jacobs Holding AG könnte es für Artisan Partners schwierig machen, durchzusetzen, was für den Finanzinvestor von Interesse wäre.
Jedoch könnte die enttäuschende Kursentwicklung der letzten Jahre auch die Familienaktionäre veranlassen, ihre Haltung zu überdenken. Innerhalb von fünf Jahren hat der Kurs von Barry Callebaut über 20 Prozent an Wert verloren und dabei die Gesamtmarktentwicklung klar hinter sich gelassen. Angesichts dieser Entwicklung könnte es auch bei der Familie Jacobs Unzufriedenheit geben, was die Möglichkeit weiterer Veränderungen erhöht.
Die Zukunft von Barry Callebaut: Kommt jetzt die Wende?
Es bleibt abzuwarten, welche Schritte Artisan Partners als nächstes unternehmen wird. Der US-Finanzinvestor könnte versuchen, den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen, um Veränderungen durchzusetzen, ähnlich wie bei früheren Engagements. Doch die starke Stellung der Familie Jacobs und die aktuellen Marktbedingungen machen einen schnellen Erfolg fraglich.
Dennoch könnte der Schokoladenhersteller, wenn die Kursentwicklung weiterhin enttäuschend bleibt, gezwungen sein, auf die Forderungen der Grossaktionäre einzugehen. Eine mögliche Neuausrichtung des Unternehmens oder eine strategische Partnerschaft könnte durchaus im Bereich des Möglichen liegen, sollte Artisan Partners weiterhin an Einfluss gewinnen.
Redaktion finanzen.ch
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