14.12.2016 18:37:50
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MÄRKTE EUROPA/Abwartendes Geschäft vor Fed-Entscheidung
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Verlusten haben Europas Börsen am Mittwoch geschlossen. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend verlief das Geschäft abwartend. Eine Anhebung der US-Leitzinsen durch die Fed um 25 Basispunkte wird an der Börse zu 100 Prozent erwartet und ist damit bereits in den Kursen eingepreist. Da die europäischen Anleger erst am Donnerstag auf die Fed-Entscheidung reagieren können, hielten sich die Investoren bedeckt. Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 11.245 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,8 Prozent auf 3.212 nach unten.
Die Zinserhöhung am Abend stellt für die US-Notenbank die leichteste Übung dar. Viel schwieriger dürfte sich inmitten großer Unsicherheit um die künftige Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik die Kommunikation mit den Märkten über die zukünftige Zinspolitik gestalten. Ab Januar amtiert im Weißen Haus Donald Trump, der mit seinem geplanten massiven Konjunkturprogramm die Inflation anschieben könnte, was für die Fed im kommenden Jahr zum Problem zu werden droht. Der Euro notierte zum Börsenschluss wenig verändert bei 1,0650 Dollar. Deutlich unter den Erwartungen ausgefallene US-Einzelhandelsdaten spielten keine Rolle.
Moody's senkt den Ausblick für italienische Banken Nach der Rally am Vortag standen italienische Banken am Mittwoch wieder unter Abgabedruck. Hintergrund war die Senkung des Ausblicks für den italienischen Bankensektor auf "Negativ" von zuvor "Stabil" durch Moody's. "Die Anerkennung von Verlusten wird die Profitabilität des Sektors schwächen und über die nächsten zwölf bis 18 Monate die Eigenkapitalausstattung verschlechtern", hieß es in einer Veröffentlichung der Ratingagentur. Moody's wies darauf hin, dass 16,4 Prozent der Kredite italienischer Banken "Problemkredite" seien. Diese Quote sei mehr als dreimal so hoch wie im europäischen Durchschnitt.
Nach der positiv aufgenommenen Ankündigung der Kapitalerhöhung und der Restrukturierungspläne von UniCredit hatten die Kurse italienischer Banken am Dienstag stark zugelegt. Die Unicredit-Nachrichten ließen die Probleme bei der Rekapitalisierung von Monte dei Paschi kurzzeitig in den Hintergrund treten. Die angeschlagene Bank hat sich bis Ende des Jahres Zeit gegeben, um eine Kapitallücke von 5 Milliarden Euro zum Teil durch einen freiwilligen Debt-to-Equity-Swap zu füllen. Beobachter haben Zweifel, dass dies gelingen wird. Unicredit verloren 6,4 Prozent, Intesa Sanpaolo 2,6 Prozent und Monte dei Paschi 2,1 Prozent.
Nach J&J wirft Sanofi nun ein Auge auf Actelion Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat seine Übernahmepläne für das Biopharmaunternehmen Actelion aufgegeben. Wie ein Informant sagte, war Johnson & Johnson der Kaufpreis letztlich zu hoch. Actelion wiederum teilte mit, sich mit einer anderen interessierten Partei in Verhandlungen über eine "mögliche strategische Transaktion" zu befinden. Dabei dürfte es sich um den französischen Pharmakonzern Sanofi handeln. Actelion könnte im Rahmen einer Übernahme mit bis zu 30 Milliarden US-Dollar bewertet werden, hieß es aus Kreisen.
Nach dem Ende der Verhandlungen mit Johnson & Johnson senkte Jit Hoong Chan von S&P Global die Actelion-Aktie auf Verkaufen. Eine Übernahme von Actelion durch Sanofi hält der Analyst für "schwierig", denn die Schweizer forderten eine sehr hohe Prämie. Das gegenwärtige Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Actelion sei bereits 80 Prozent höher als das von Sanofi. Bei einem am Markt spekulierten Übernahme-Angebot von 250 Franken je Actelion-Aktie wäre das KGV sogar 110 Prozent höher. Sanofi gaben 2,6 Prozent nach, Actelion fielen um 9,2 Prozent.
Deutscher Pfandbriefbank droht Kreditausfall Der Deutschen Pfandbriefbank steht möglicherweise ein herber Verlust aus dem Ausfall einer Kreditforderung ins Haus. Bei einer Forderung sei ein ausfallbedingter Verlust von rund 113 Millionen britischen Pfund entstanden, teilte die Bank mit. Das betroffene Portfolio umfasst laut Equinet 13 Kredite zur Finanzierung von insgesamt 110 gewerblichen Immobilien. Es bestehen Zweifel an der Zahlung der im November in Aussicht gestellten Sonderdividende. Die Aktie fiel um 7,5 Prozent.
Mit einem Plus von 3,6 Prozent reagierte die Metro-Aktie auf die Unternehmenszahlen. Das bereinigte EBIT lag deutlich über den Erwartungen. Der Ausblick sei in Ordnung, hieß es am Markt. "Auch Saturn entwickelt sich nun besser als erwartet", so ein Händler. Die Analysten von Bernstein sprachen von sehr guten Zahlen. Die Anleger warten nun auf Details der geplanten Aufspaltung.
Steinhoff gaben dagegen 7 Prozent nach. "Zunächst hat das Geschäft im südafrikanischen Einzelhandel enttäuscht", so ein Händler. Statt eines erwarteten Plus von 1,2 Prozent sei hier zuletzt ein Minus von 0,2 Prozent angefallen. Außerdem will Steinhoff sein afrikanisches Handelsgeschäft mit dem der US-Handelskooperative Shoprite zusammenschließen, was offenbar nicht bei allen Anlegern auf ein positives Echo stieß.
Hastor-Familie baut Beteiligung an Grammer aus Für das Grammer-Papier ging es 4,6 Prozent nach oben. Die bosnische Unternehmerfamilie Hastor hat ihre Beteiligung am Autozulieferer auf über 20 Prozent nach zuletzt gut 15 Prozent erhöht. Der Industriellen-Clan, der seine Anteile an Grammer über die Cascade International und Halog hält, ist der mit Abstand größte Aktionär des Amberger Zulieferers.
Zudem bewegten Analysten die Kurse am deutschen Aktienmarkt. BMW stiegen nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank auf Kaufen um 0,2 Prozent. Die Kollegen von der HSBC empfahlen Carl Zeiss Meditec zum Kauf, die Aktie schloss mit 4,6 Prozent im Plus. Um 8,4 Prozent auf 76,18 Euro stiegen Hypoport nach der Kaufempfehlung von Berenberg. Berenberg nennt ein Kursziel von 95 Euro.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.211,71 -25,00 -0,8% -1,7% Stoxx-50 2.962,94 -13,82 -0,5% -4,4% Stoxx-600 355,72 -1,78 -0,5% -2,8% XETRA-DAX 11.244,84 -39,81 -0,4% +4,7% FTSE-100 London 6.949,19 -19,38 -0,3% +11,3% CAC-40 Paris 4.769,24 -34,63 -0,7% +2,9% AEX Amsterdam 472,20 -1,45 -0,3% +6,9% ATHEX-20 Athen 1.673,38 -62,66 -3,6% -8,7% BEL-20 Bruessel 3.545,94 -35,33 -1,0% -4,2% BUX Budapest 31.374,28 +436,15 +1,4% +31,2% OMXH-25 Helsinki 3.626,29 -25,42 -0,7% +8,0% ISE NAT. 30 Istanbul 94.259,74 -73,41 -0,1% +5,5% OMXC-20 Kopenhagen 855,78 -3,46 -0,4% -15,6% PSI 20 Lissabon 4.649,07 -49,83 -1,1% -13,4% IBEX-35 Madrid 9.218,40 -112,90 -1,2% -3,4% FTSE-MIB Mailand 18.606,32 -221,29 -1,2% -13,1% RTS Moskau 1.148,92 -15,23 -1,3% +51,8% OBX Oslo 615,54 -2,57 -0,4% +14,2% PX-GLOB Prag 1.170,64 -10,61 -0,9% -5,7% OMXS-30 Stockholm 1.541,39 -9,61 -0,6% +6,5% WIG-20 Warschau 1.934,87 +15,38 +0,8% +4,1% ATX Wien 2.596,68 -24,40 -0,9% +8,3% SMI Zuerich 8.140,41 -22,12 -0,3% -7,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.13 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0652 -0,02% 1,0654 1,0655 -1,9% EUR/JPY 122,5895 +0,01% 122,5802 122,61 -15,5% EUR/CHF 1,0762 -0,06% 1,0769 1,0770 -1,1% EUR/GBP 0,8380 -0,19% 0,8414 1,1908 +13,8% USD/JPY 115,08 +0,02% 115,06 115,10 -2,0% GBP/USD 1,2712 +0,37% 1,2665 1,2686 -13,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,19 52,98 -1,5% -0,79 +18,1% Brent/ICE 55,11 55,72 -1,1% -0,61 +19,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.163,32 1.158,20 +0,4% +5,12 +9,7% Silber (Spot) 17,17 16,91 +1,5% +0,26 +24,2% Platin (Spot) 945,55 935,50 +1,1% +10,05 +6,1% Kupfer-Future 2,59 2,59 -0,1% -0,00 +20,3% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
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December 14, 2016 12:07 ET (17:07 GMT)
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