27.12.2024 13:41:39
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Mehrheit der deutschen Top-Konzerne schrumpft 2024 - Studie
DOW JONES--Eine knappe Mehrheit der 100 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen Deutschlands dürfte einer Studie zufolge im Jahr 2024 einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnen. Bereits in den ersten neun Monaten dieses Jahres schrumpfte der Umsatz der 100 Top-Unternehmen in Summe um 4 Prozent, nachdem einem Umsatzminus von 9 Prozent Vorjahr, wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt. Der Gewinn sank in Summe sogar um 19 Prozent, nachdem im Vorjahr noch ein leichtes Plus erzielt worden war. Jeweils mehr als die Hälfte der Unternehmen verzeichnete einen Gewinn- bzw. einen Umsatzrückgang.
Auch die Beschäftigung ging leicht zurück, die Zahl der Beschäftigten sank im Jahresverlauf um 0,7 Prozent bzw. um etwa 30.000. Im Vorjahr hatten dieselben Unternehmen noch knapp 56.000 neue Stellen geschaffen.
"Das Jahr 2024 war für die deutschen Top-Unternehmen ein schwieriges Jahr", sagte EY-Managing-Partner Jan Brorhilker laut der Mitteilung. "Die Konjunktur im Inland schwächelt, aber auch von wichtigen ausländischen Märkten gab es kaum Wachstumsimpulse. Asien war lange ein Wachstumsmotor für viele deutsche Unternehmen, aber gerade dieser wichtige Markt schrumpfte zuletzt und sorgte für zusätzliche Probleme. Besonders problematisch: Wenn überhaupt in den vergangenen zwei Jahren Wachstum erzielt wurde, lag die Rate oft unterhalb der Inflationsrate. De facto schrumpfen viele Unternehmen also."
Dass die Automobilbranche als Wachstumstreiber aktuell ausfalle, sei besonders besorgniserregend, auch wenn das Umsatzranking 2024 immer noch von den Autobauern Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW angeführt wird. Insgesamt schrumpfte der Umsatz der im Ranking vertretenen Hersteller allerdings um 2 Prozent. Bei den gewinnstärksten Unternehmen stand die Deutsche Telekom an der Spitze, gefolgt auf den Rängen zwei bis vier von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW.
Schlechter als die Autobranche entwickelte sich im laufenden Jahr vor allem die Chemiebranche, die allerdings stark mit der Autobranche verwoben ist und deren Umsatz um 5 Prozent zurückging. Das stärkste Umsatzminus verzeichneten die Energieversorger mit minus 26 Prozent, allerdings aufgrund der gesunkenen Gas- und Strompreise.
Das Jahr 2025 wird nach Brorhilkers Einschätzung geprägt sein von geopolitischen Spannungen, politischer Volatilität und konjunktureller Stagnation in Europa. "Die grosse Herausforderung für die Unternehmen besteht darin, nicht in Krisenstimmung zu verfallen und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen die Chancen zu nutzen, die sich immer noch bieten", so der EY-Experte.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha
(END) Dow Jones Newswires
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